„Sport bewegt Gesellschaft“

Die Sportministerkonferenz leistet mit der "Frankfurter Erklärung" einen verbalen Beitrag zur Sportpolitik. Autor Prof. Detlef Kuhlmann hofft, dass dieser auch mit Leben gefüllt wird.

Der Sport übernimmt auch gesellschaftliche Aufgaben, die nicht unmittelbar in seinem Aufgabenspektrum liegen. Foto: LSB NRW
Der Sport übernimmt auch gesellschaftliche Aufgaben, die nicht unmittelbar in seinem Aufgabenspektrum liegen. Foto: LSB NRW

Über die gesellschaftliche Bedeutung des Sports und seine unverzichtbaren Leistungen für die Gesellschaft ist schon viel geschrieben worden. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat jüngst ein ganzes Buch seiner Schriftenreihe dem Thema gewidmet und den Band mit der Überschrift „Sport gestaltet Gesellschaft“ versehen.

Alle 16 Beiträge haben das Ziel, die Rolle und Funktion des Sports, aber auch seine Potenziale und Wirkungen aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten. In seinem Vorwort verweist DOSB-Präsident Alfons Hörmann dabei auf die zentrale Rolle der Sportvereine, die neben ihrem originären Auftrag als Sportanbieter immer auch Gesellschaft gestalten: „Sie öffnen sich damit auch für Aufgaben, die nicht in ihrem unmittelbaren Aufgabenspektrum liegen“.

In ganz ähnlicher Richtung positioniert sich jetzt die Sportministerkonferenz (SMK) der Länder mit ihrer dreiseitigen „Frankfurter Erklärung“, deren selbstgestelltes Ziel es ist, den Sport offensiver in der Gesellschaft zu positionieren. Der Sport wird einmal mehr als eine Querschnittsaufgabe definiert, die sich in verschiedenen Politikfeldern abspielt, ohne dass diese gleich in Konkurrenz zueinander treten müssen.

Mit der Frankfurter Erklärung gehen die Sportministerinnen und Sportminister zukunftsgerichtet in die Offensive. Sie leisten mit dem Papier zuerst einen verbalen Beitrag zur Sportpolitik, der sodann in „aktive“ Sportförderung umgesetzt werden soll. Demnach geht es der SMK wesentlich um die sportbezogene Mitgestaltung einer aktiven Sozialpolitik, einer aktiven Gesundheitspolitik, einer aktiven Bildungspolitik, einer aktiven Integrationspolitik, einer aktiven Friedenspolitik, einer aktiven Wirtschaftspolitik, einer aktiven Entwicklungspolitik und einer aktiven Leistungspolitik. Das sind alles Handlungsfelder des Sports. Hier kann sich der Sport mit seinen besonderen Möglichkeiten einbringen.

Man muss keine Historiker bemühen, um festzuhalten, dass es eine vergleichbare Erklärung aus der SMK seit ihrer Konstituierung im Jahre 1977 (vermutlich) noch nie gegeben hat. Jetzt kommt es darauf an, den Sport auf der Basis und mit Hilfe der Frankfurter Erklärung weiter aktiv zu gestalten. Dabei geht die SMK selbst aktiv voran – schließlich hat sie sich für ihre Aufgaben als Koordinatorin der Sportförderung in den Ländern und zur Wahrung der Interessen aller Bundesländer im Bereich des Sports auf nationaler und internationaler Ebene schon vor einiger Zeit den Slogan „Immer in Bewegung“ auf die Fahnen geschrieben.

Möge die Frankfurter Erklärung nun erst recht ein Auslöser dafür sein, dass nicht nur, aber auch die SMK aktiv in Bewegung bleibt, um die Ansprüche ihrer Erklärung im Sport Wirklichkeit werden zu lassen.

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Der Sport übernimmt auch gesellschaftliche Aufgaben, die nicht unmittelbar in seinem Aufgabenspektrum liegen. Foto: LSB NRW
    Der Sport übernimmt auch gesellschaftliche Aufgaben, die nicht unmittelbar in seinem Aufgabenspektrum liegen. Foto: LSB NRW