Die bundesweite 24-Stunden-Staffel „Deutschland läuft für Frieden und Toleranz“ hat alle Erwartungen überboten. Nach den 39 Veranstaltungen von Potsdam über Recklinghausen bis zum Abschluss-Wochenende in Frankfurt und Berlin hatten fast 40.000 Menschen an dieser einmaligen Aktion der Programms „Integration durch Sport“ teilgenommen, mit der für eine bessere Integration von Aussiedlern, Ausländern und Migranten in unsere Gesellschaft geworben wurde.
Imponierende Bilanz beim Integrations-Staffellauf
35.384 Teilnehmer hieß die Zahl, die am Ende von den Organisatoren genannt worden war. Im letzten Jahr, als der Lauf noch auf das Bundesland Brandenburg beschränkt blieb, waren knapp 10.000 Menschen gezählt worden. Einen Termin gibt es noch, denn in Hamburg wird am 11. November auf dem Eis im Sinne der Integration gelaufen und damit ein Nachzügler zu berücksichtigen sein.
Die Läuferinnen und Läufer absolvierten diesmal eine riesige Strecke. Aneinander gelegt ergeben die 140.682 Kilometer eine Distanz, mit der der Erdball insgesamt drei Mal umrundet worden wäre. Der Lauf war diesem Jahr auch ein großer Appell an die Bundespolitik und vor allem an das Bundesinnenministerium, sich die anstehenden Kürzungen für das Programm „Integration durch Sport“ noch einmal zu überlegen. Das Programm wird maßgeblich durch das BMI unterstützt. „Wir haben schon jetzt viel, viel mehr erreicht, als wir jemals gewagt hätten zu träumen“, sagte die Programmleiterin beim Deutschen Sportbund (DSB), Heike Kübler.
Aus dem Parlament und den Regierungsparteien sind schon Stimmen laut geworden, den Sport als eines der wirksamsten Integrationsmittel bei den Kürzungen außen vor zu lassen. Vor allem der Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Winfried Hermann, setzt sich für das Programm ein. „Ich will jetzt sicherstellen, dass die Kürzungen nicht zu Lasten des Sports gehen. Denn für mich ist klar, am meisten Geld sparen wir in diesem Fall durch Sport“, sagte Hermann. Auch Gerlinde Kaupa von der Opposition ist von der Kraft des Sports bei der Integration überzeugt. „Man findet schnell Gelegenheit, sich mit den anderen auszutauschen, es ist einfach herrlich unkompliziert“, sagte die CDU-Bundestagsabgeordnete. „Mit dieser Eigenschaft leistet der Sport einen wichtigen Beitrag zur Integration.“
Am 20. September hatten Bundesinnenminister Otto Schily und der Aussiedler-Beauftragte der Bundesregierung, Jochen Welt, ebenso auf den Wert des Sports für die Integration hingewiesen. „Sport ist ein unkomplizierter, ausgesprochen effektiver Weg der Integration und besonders für Zuwanderer ein Mittel der Verständigung über Grenzen und Sprachbarrieren hinweg“, sagte Schily, der gemeinsam mit dem Präsidenten des Deutschen Sportbundes, Manfred von Richthofen, die Schirmherrschaft übernommen hatte.
Neben diesen beiden war noch Gerry Kley, der Gesundheitsminister von Sachsen-Anhalt, als Vorsitzender der Sportministerkonferenz Schirmherr des Laufes. Auch er will sich dafür einsetzen, dass die Einsparmaßnahmen das Integrations-Programm nicht so hart treffen.