Sport eint, bildet und begeistert

Die gesellschaftliche Bedeutung des Sports ist nicht hoch genug einzuschätzen. Deshalb ist es das sportpolitische Ziel der CDU, den Sport in all seinen Dimensionen zu fördern.

CDU-Vorsitzende Dr. Angela Merkel (Foto: www.bundestag.de)
CDU-Vorsitzende Dr. Angela Merkel (Foto: www.bundestag.de)

Angesichts des großen Wertes des Sports für Staat und Gesellschaft sind die öffentlichen Hände gefordert, durch entsprechende Maßnahmen und ordnungspolitische Rahmensetzungen den Sport zu fördern und zugleich seine Autonomie zu stärken.

 

Von Dr. Angela Merkel, Vorsitzende der CDU Deutschlands

 

Nicht zuletzt aktuelle gesundheits- und bildungspolitische Debatten haben gezeigt, wie wichtig der Sport gerade für Kinder und Jugendliche ist. Fehlende Bewegung und ungesunde Ernährung führen bei immer mehr Kindern und Jugendlichen zu Gewichtsproblemen bis hin zur Fettleibigkeit. Berichte über Haltungsschäden, Koordinierungsschwierigkeiten in den Bewegungsabläufen und Diabeteserkrankungen haben die Öffentlichkeit aufgeschreckt.

 

Viele Sportvereine haben jedoch die Herausforderung bereits angenommen, diesem Trend entgegen zu wirken. Sie bieten z. B. in Kooperation mit den Kommunen Bewegungsprogramme in Kindertagesstätten an. In diesen so genannten Bewegungskindergärten werden den Kindern nicht nur altersgerechte Bewegungsangebote gemacht, es wird auch für gesunde Ernährung gesorgt.

 

Eine der Initiativen möchte ich hervorheben. Der Deutsche Turner-Bund bietet schon für Kinder von 2-4 Jahren Eltern-Kind-Turnen an. Die Kinder werden von ihren Eltern zum Turnen begleitet. Damit wird die Chance genutzt, auch bei den Eltern das Bewusstsein für die Bedeutung des Sports zu stärken. Mit solchen Angeboten wird die Grundlage gelegt, Kinder frühzeitig für ein lebenslanges Sporttreiben zu motivieren. Der spielerische Spaß an der Bewegung und die soziale Erfahrung mit anderen Kindern unterstützen zudem die Entwicklung von Sozialkompetenz.

 

Mit den weiteren Angeboten für die älteren Kinder nehmen die Sportvereine ebenfalls eine essentiell wichtige gesellschaftliche Verantwortung wahr. Diese positiven Ansätze, die in den Kursen gelegt werden, können aber nur wirken, wenn auch die Eltern ihrer Verantwortung gerecht werden und für eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung ihrer Kinder sorgen.

 

Die Ergebnisse der Studie zum Sportunterricht in Deutschland ("SPRINT-Studie") des Deutschen Sportbundes haben die Bedeutung des Sportunterrichts hervorgehoben. Doch wir müssen feststellen, dass die körperliche Leistungsfähigkeit von Kindern in erschreckendem Maße abnimmt. Sie sind heute im Durchschnitt ungeschickter, unbeweglicher und dicker als früher. Bei der Lösung dieses gesellschaftlichen Problems muss die Schule ihren Beitrag leisten. Der Schulsport ist deshalb mit einem Mindestmaß an Wochenstunden in allen Schulstufen festzulegen und als gleichwertiges Unterrichts- und Ausbildungsfach in der schulischen Ausbildung anzuerkennen. Denn wir wissen: Von einem qualitativ überzeugenden Schulsport können positive Impulse für die motorische Entwicklung der Kinder und Jugendlichen ausgehen.

 

Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Ganztagsschulen durch die Länder haben sich schon vielfach enge Kooperationen zwischen Sportvereinen und Ganztagsschulen ergeben, die zu einer Erweiterung des Sportangebots geführt haben. Dies sind positive Ansätze, die ausgeweitet werden sollten.

 

Mit der Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2006 in Deutschland erwarten wir neben anderen wichtigen Sportereignissen einen besonderen sportlichen Höhepunkt. Fußball bewegt und begeistert die Menschen. Deutschland wird Gäste aus der ganzen Welt mit großer Gastfreundschaft empfangen und mit Begeisterung das Fußballfest in den Stadien und an den Bildschirmen verfolgen. Die Fußball-WM 2006 gibt uns die einzigartige Gelegenheit, der Welt zu zeigen, dass Deutschland ein sportbegeistertes Land ist!

 

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Dieser Beitrag ist - unabhängig vom Wahlkampf und den Programmen der Parteien - als Grundsatz-Positionierung im gerade erschienenen "Jahrbuch des Sports 2005/2006" enthalten, herausgegeben vom Deutschen Sportbund im Schors-Verlag.


  • CDU-Vorsitzende Dr. Angela Merkel (Foto: www.bundestag.de)
    CDU-Vorsitzende Dr. Angela Merkel (Foto: www.bundestag.de)