Sport für und mit Geflüchteten

In den vergangenen Wochen stand das internationale Engagement des DOSB im Kontext von Sport für und mit Geflüchteten gleich mehrfach prominent auf der Agenda.

Sportprogramm während des Global Refugee Forums. Foto: UNHCR/Baz Ratner
Sportprogramm während des Global Refugee Forums. Foto: UNHCR/Baz Ratner

Zunächst stand das Thema beim Kick-Off der zweiten Projektphase von „Together in Sport“ in Athen und dann auf dem Global Refugee Forum in Genf im Fokus. 

Ziel der Projektkooperation zwischen dem DOSB, dem Hellenischen Olympischen Komitee (HOC) und der griechischen NGO METADrasi, die durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) gefördert wird, ist es den Zusammenhalt und das friedliche Miteinander zwischen jungen Geflüchteten und der Bevölkerung der aufnehmenden Gemeinden in Griechenland zu fördern. Aufbauend auf den erreichten Zielen ersten, zweijährigen Projekts mit über 9.000 Kinder und Jugendliche im Programm, beginnt nun eine neue, dreijährige Phase, in der Sport- und Freizeitaktivitäten für weitere 10.000 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene angeboten werden sollen. Ein neuer Schwerpunkt wird die Integration von Kindern und jungen Erwachsenen mit Behinderung sein. Zudem sollen Geflüchtete selbst als Trainer*innen fortgebildet werden und somit in ihrem Umfeld als Vorbilder fungieren. 

Im Rahmen der internationalen Bemühungen zur Verbesserung des Lebens von Flüchtlingen und der Gemeinden, die sie aufnehmen, spielt der Sport eine wichtige Rolle zur Erreichung der Ziele des Global Compacts on Refugees. Diese Rolle wurde im Rahmen des nach 2019 zweiten Global Refugee Forums (GRF), das vom 13. bis 15. Dezember 2023 in Genf stattfand, anerkannt. Während des GRF haben Staaten und andere Stakeholder die Möglichkeit, konkrete Zusagen bekannt zu geben, erzielte Fortschritte zu präsentieren und bewährte Praktiken auszutauschen. Im Rahmen einer Multistakeholder-Verpflichtung zum Sport für die Integration und den Schutz von Flüchtlingen, verpflichten sich die Teilnehmenden, ihre Netzwerke, Fachkenntnisse und Ressourcen zu nutzen, um den Zugang zu und die Chancen für Flüchtlinge durch Sport zu fördern.  

Thomas Bach stellte die gemeinsame Sportverpflichtung im Namen von mehr als 100 Organisationen vor, darunter mehr als 40 Nationale Olympische Komitees und Internationale Verbände sowie Regierungen, Flüchtlingsorganisationen, UN-Organisationen, Organisationen der Zivilgesellschaft, Vertreter des Privatsektors: „Sport is about so much more than physical activity. Sport is empowerment. Sport is health. Sport is inclusion. Sport is respect. Sport is solidarity. Sport is belonging. Sport is peace.“ Alternativ: „This is what brings our Coalition together: a belief in the power of sport as a force for good in the world. With far too many wars and conflicts displacing millions of people on a scale we have never seen before, this power of sport has never been more important. Sport is a low-cost, high-impact tool, especially for displaced young people, to find belonging; to empower them; to rebuild their lives and to shape their own future.” 

Der DOSB hat im olympischen Kontext eine Führungsrolle unter den Nationalen Olympischen Komitees mit weitreichender Erfahrung auf nationaler und internationaler Ebene. Dieser Verantwortung wird der DOSB als Mitglied der Sport for Refugee Coaltion gerecht. Während einer High-Level-Veranstaltung der Sport for Refugee Coalition, die durch Olympic Refuge Foundation und der Scort Foundation - mit Unterstützung des UNHCR geleitet wurde, hat Katrin Grafarend, Ressortleiterin Internationales, zwei konkrete Verpflichtungserklärungen für die nächsten vier Jahre präsentiert, wie der DOSB in den kommenden Jahren die Integration von Geflüchteten national wie international fördern wird. 

Im Zuge der Aktivitäten über fortwährende Projekte im Fluchtkontext der Internationalen Sportförderung wurde in 2021 in Zusammenarbeit mit der Jordan Handball Federation (JHF) und dem Jordan Olympic Committee (JOC) das Langzeitprojekt „Handball in Jordanien“ gestartet. Es fokussiert sich, neben weiteren Schwerpunktthemen, auf das gemeinsame Sporttreiben zwischen geflüchteten und einheimischen Jugendlichen in den jordanischen Grenzregionen. In 2023 wurden zudem Multiplikator*innen-Workshops mit geflüchteten Trainer*innen aus Afghanistan und Syrien in den Sportarten Fußball und Schwimmen durchgeführt; beide mit einer hohen Anzahl an weiblichen Teilnehmerinnen. Die genannten Projekte im Fluchtkontext werden in 2024 fortgeführt und weiter ausgebaut. 

(Quelle: DOSB)


  • Sportprogramm während des Global Refugee Forums. Foto: UNHCR/Baz Ratner
    Geflüchtete beim Sport in einer Halle Foto: UNHCR/Baz Ratner