„Sport schafft eine gute Willkommenskultur“

Staatsministerin Reem Alabali-Radovan (re.) hat heute den DOSB und den Deutschen Fußballbund (DFB) besucht.

Sprachen über Sport und Integration (v.re.): Reem Alabali-Radovan, Christina Gassner, Sabine Landau (Referentin Sport und Integration); digital zugeschaltet sind Torsten Burmester (re.) und Christian Sachs (Leiter des Hauptstadtbüros des DOSB); Foto: DOSB
Sprachen über Sport und Integration (v.re.): Reem Alabali-Radovan, Christina Gassner, Sabine Landau (Referentin Sport und Integration); digital zugeschaltet sind Torsten Burmester (re.) und Christian Sachs (Leiter des Hauptstadtbüros des DOSB); Foto: DOSB

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration und die Beauftragte für Antirassismus sprach mit dem DOSB-Vorstandsvorsitzenden Torsten Burmester, der Geschäftsführerin der Deutschen Sportjugend Christina Gassner und der DFB-Vizepräsidentin Celia Šašić u.a. über die Integration von Geflüchteten aus der Ukraine und die Bekämpfung von Rassismus.

Dazu erklärte Staatsministerin Reem Alabali-Radovan:

„Für die Geflüchteten aus der Ukraine geht es zuallererst um die sichere Zuflucht. Und wir alle hoffen, dass der grausame Krieg schnellstmöglich beendet wird und die Menschen bald in ihre ukrainische Heimat zurückkehren können. Doch wir wollen auch für ein gutes Ankommen sorgen. Es geht um Integration in den Arbeitsmarkt, Kita, Schule - und um Teilhabe, wie zum Beispiel in unseren Sportvereinen. Ich freue mich sehr, dass sich DOSB, DFB und viele Vereine in ganz Deutschland für Menschen mit Flucht- oder Einwanderungsgeschichte stark machen. Millionen Vereinsmitglieder und Engagierte in Haupt- und Ehrenamt zeigen jeden Tag aufs Neue, was Integration heißt: Sie schaffen eine gute Willkommenskultur und zeigen klare Kante gegen Hass und Rassismus.“

Der Vorstandsvorsitzende des DOSB, Torsten Burmester, sagte:

„Der organisierte Sport mit seinen 90.000 Sportvereinen hat in der Vergangenheit bewiesen, welche wichtige Rolle er bei der Integration von Geflüchteten spielt, beispielsweise durch das Bundesprogramm „Integration durch Sport“ im DOSB oder durch das Projekt „Willkommen im Sport“, das von der Bundesbeauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration, Frau Alabali-Radovan, gefördert wird.

Es bedarf in den kommenden Monaten und Jahren weiterhin einer gesamtgesellschaftlichen Anstrengung, sowohl die Menschen, die derzeit aus der Ukraine nach Deutschland fliehen, als auch diejenigen, die in den vergangenen Jahren zu uns gekommen sind und in der Zukunft noch kommen werden, in unsere Gesellschaft zu integrieren. Ich habe der Staatsministerin heute versichert, dass der Sport seiner Verantwortung nachkommen und seine Expertise selbstverständlich einbringen wird.

Klar ist aber auch, dass in Zukunft eine längerfristige Förderung von Projekten wie „Willkommen im Sport“ notwendig ist, damit der organisierte Sport seine integrative Kraft voll entfalten kann.“

Christina Gassner, Geschäftsführerin der Deutschen Sportjugend ergänzte: „Ich begrüße es sehr, dass es mit Frau Alabali-Radovan in der Bundesregierung nun erstmals eine Beauftragte für Antirassismus gibt. Das stärkt die langjährige Arbeit der Deutschen Sportjugend als zivilgesellschaftliche Akteurin in diesem hochwichtigen Themenfeld. Um das Thema in die gesamte Sportstruktur hineintragen zu können, braucht es eine Verstetigung der bestehenden guten Bundesprogramme, eine langfristige Förderperspektive sowie die Einrichtung einer aus Bundesmitteln geförderten Stabsstelle „Demokratiestärkung und Politische Bildung im Sport“.

Celia Šašić, Vizepräsidentin für Gleichstellung und Diversität des DFB, erklärte:

„In einer Situation, in der plötzlich Krieg in Europa herrscht, werden wir helfen, so gut wir können. Wir im deutschen Fußball heißen die Menschen willkommen, die aus der Ukraine flüchten mussten. Fußball ist sicher nicht das Wichtigste in dieser Zeit, das ist klar. Aber er kann dazu beitragen, dass sich Menschen ohne viele Worte aufgehoben und zu Hause fühlen können. Der Fußball hat die Kraft, Menschen zu verbinden. Das wird und soll er in Deutschland in diesen Tagen leisten. Auch in Ausnahmesituationen, wie wir sie gerade erleben, zeigt sich die verbindende Kraft des Fußballs.“

Im Anschluss besuchte Staatsministerin Alabali-Radovan das Boxtraining des FC International Korbach, an dem Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte teilnehmen. Der Verein wird seit 2015 vom DOSB im Rahmen des von der Integrationsbeauftragten geförderten Projektes „Willkommen im Sport“ gefördert.

Willkommen im Sport

Seit 2015 setzt der DOSB das Projekt „Willkommen im Sport“ um, das von der Integrationsbeauftragten gefördert wird. Dort beteiligen sich aktuell acht Landessportbünde/-sportjugenden, zwei Sportfachverbände und über 100 Vereine. Sie bieten neben zahlreichen Sport- und Bewegungsangeboten in vielen verschiedenen Sportarten auch diverse Bildungs- und Qualifizierungsangebote an. Die Angebote richten sich an alle Geflüchteten, unabhängig von ihrer Bleibeperspektive und ihrem Herkunftsland. Ziel ist, geflüchtete Frauen, Männer und Kinder im Sinne einer gelebten Willkommenskultur an Sport- und Bewegungsangebote heranzuführen und dabei Kontakte zur deutschen Aufnahmegesellschaft herzustellen. Ebenso fördert das Projekt das ehrenamtliche Engagement von Geflüchteten und unterstützt sie in ihrem Empowerment und ihrer Teilhabe an unserer Gesellschaft.

(Quelle: Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration)


  • Sprachen über Sport und Integration (v.re.): Reem Alabali-Radovan, Christina Gassner, Sabine Landau (Referentin Sport und Integration); digital zugeschaltet sind Torsten Burmester (re.) und Christian Sachs (Leiter des Hauptstadtbüros des DOSB); Foto: DOSB
    Sprachen über Sport und Integration (v.re.): Reem Alabali-Radovan, Christina Gassner, Sabine Landau (Referentin Sport und Integration); digital zugeschaltet sind Torsten Burmester (re.) und Christian Sachs (Leiter des Hauptstadtbüros des DOSB); Foto: DOSB