Sport soll gesellschaftspolitische Stellung nutzen - Internationale Tagung in Bad Boll dokumentiert Erfolge in der Entwicklungsarbeit

Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Internationalen Forums Sport und Entwicklung vom 13.-15.02.05 in Bad Boll untersuchten auf der Basis unterschiedlicher Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit Wege zur Optimierung der Kooperation im Sport. "Zwar wird es zukünftig eine umfassende wissenschaftliche Begleitung von Sportentwicklungsprojekten geben müssen, aber wir verfügen über ausreichend Forschungsergebnisse, um praktische, mit allen Beteiligten abgestimmte, Entwicklungsarbeit zu leisten", erklärten der Sonderberater der Vereinten Nationen Adolf Ogi und ICSSPE-Präsidentin Gudrun Doll-Tepper, die gemeinsam mit Pfarrer Volker Steinbrecher in der Evangelischen Akademie Bad Boll durch die Tagung führte.

Gudrun Doll-Tepper belegte dies mit erfolgreich durchgeführten Maßnahmen wie der Förderung des Mädchenfußballs in einer Region Honduras' mit hoher Kriminalitätsrate. Die Sozialarbeiterin und Filmemacherin Erika Harzer dokumentierte dieses Projekt in einem Film, der Bestandteil des offiziellen Kulturprogramms während der Fußball WM 2006 sein wird. Als weiteres Beispiel erwähnte Gudrun Doll-Tepper ein Entwicklungsprojekt des Bundestagsabgeordneten Reinhold Hemker, bei dem teilnehmende deutsche Studierende im Rahmen ihres Studiums einen Arbeitsaufenthalt in Namibia absolvieren.

 

Während der Tagung erinnerte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, Ute Vogt, daran, dass die Bundesregierung im Rahmen des Internationalen Jahres des Sports und der Leibeserziehung 700.000 EUR für die Durchführung von Projekten bereitgestellt habe. Rainer Brechtken, Präsidiumsmitglied des Nationalen Olympischen Komitees für Deutschland, das neben dem Deutschen Sportbund Partner der Veranstaltung war, wies auf die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Entwicklung und Zusammenarbeit hin und fügte hinzu, dass Sport ein zu ergänzender integraler Bestandteil der Entwicklungszusammenarbeit sein muss. DSB-Vizepräsidentin Christa Thiel äußerte, dass die Welt nach der Flutkatastrophe in Südostasien zusammengerückt sei und verwies auf Maßnahmen wie die Förderung des Mädchen- und Frauensports in Afghanistan, an denen der Deutsche Sportbund beteiligt gewesen sei. IOC-Mitglied Thomas Bach warnte davor, den weltpolitischen Ei nfluss des Sports zu hoch zu bewerten. Er könne allerdings einen wichtigen Beitrag zur Verständigung leisten. Konsens in der Diskussion war aber, dass die Verantwortlichen aus Sport, Wissenschaft, Politik und Medien das Internationale Jahr des Sports und der Leibeserziehung nutzen müssten, um die Chancen des Sports zur Förderung von Entwicklung, Gesundheit, Bildung und Frieden zu stärken.

 

Zur Information:

Vom 13. bis 15.02.2005 diskutierten Vertreter und Vertreterinnen unterschiedlicher Religionen, aus Sport und Wissenschaft aus etwa 20 Ländern über praktische Maßnahmen der Entwicklungszusammenarbeit im Sport auf Einladung der Evangelischen Akademie Bad Boll und des Weltrates für Sportwissenschaft und Leibes-/Körpererziehung (ICSSPE). Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an ddumon@icsspe.org oder besuchen Sie die ICSSPE Website unter www.icsspe.org

 

Die Geschäftsstelle des Weltrates wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport, Berlin, durch das Bundesministerium des Innern und das Bundesinstitut für Sportwissenschaft.

 

Detlef Dumon

Communications Manager

International Council of Sport Science and Physical Education (ICSSPE/CIEPSS) Hanns-Braun-Strasse, Friesenhaus II 14053 Berlin GERMANY

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