Rekordversuch, Ringer-Challenge, Pumptrack, Hobby-Horsing und Stadtwette - beim dritten Halt der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat ein sportlicher Höhepunkt den nächsten gejagt. Sogar das Wetter spielte mit: Nach einem bewölkten Start gab es ideale Bedingungen für einen exzellenten Sporttag.
Um 8 Uhr morgens fiel im Stadion „Carl Starcke Platz" der Startschuss für die Sportabzeichen-Prüfungen der angemeldeten Schulklassen. Die drei Top-Athleten, die als Sportbotschafter der Nationalen Förderer mit der Sportabzeichen-Tour nach Melle gekommen waren, stürzten sich direkt in die Menge, um die Mädchen und Jungen zu coachen und anzufeuern.
Auch für die ganz Kleinen gab es tolle Angebote: beim Minisportabzeichen des LSB Niedersachsen mit den Maskottchen Hoppel und Bürste waren über 200 angemeldete KiTa-Kinder begeistert dabei.
„Es ist immer wieder beeindruckend, wenn so viele Kinder dabei sind, die alle gut drauf sind und wirklich Spaß beim Deutschen Sportabzeichen haben. Da versuche ich zu motivieren, Berührungsängste abzubauen und zu zeigen, dass man auch mit einer körperlichen Einschränkung Topleistung bringen kann. Man muss einfach miteinander Sport treiben, Spaß haben und sich gegenseitig unterstützen", sagte der 16-malige Paralympics-Sieger im Ski alpin, Gerd Schönfelder, der als Sportbotschafter der Sparkassen-Finanzgruppe mit der Sportabzeichen-Tour unterwegs ist.
Weitere sportliche Unterstützung bekamen die Schüler*innen vom Olympiazweiten im Zehnkampf von Atlanta 1996, Frank Busemann, Sportbotschafter für kinder Joy of Moving, und dem dreimaligen Weltmeister im Ringen, Frank Stäbler, Sportbotschafter für Ernsting's family. Alle drei Unternehmen bilden zusammen mit der Krankenkasse BKK24 die Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens.
Als Sportbotschafter für den Kreissportbund Osnabrück-Land war der frühere Fußball-Profi Thomas Reichenberger in Melle mit dabei. Er setzt darauf, dass die Sportabzeichen-Tour Kinder nachhaltig für Sport begeistern kann: „Sport ist das, was für mich in meinem Leben immer sehr wichtig war, und ich hoffe, dass das auch ganz viele Kinder verfolgen."
Mehr Lust auf Sport
Bei der offiziellen Eröffnung um 9 Uhr begrüßte Bürgermeisterin Jutta Dettmann alle, die gekommen waren und bedankte sich beim Kreissportbund Osnabrück, den 240 ehrenamtlich Helfenden (darunter auch 105 Schüler*innen) und allen Pädagog*innen, die mit ihren Klassen und Gruppen vor Ort waren, für ihr tolles Engagement.
Der stellvertretende Landrat, Michael Lührmann, betonte den hohen Stellenwert, den der Sport im Landkreis Osnabrück hat. Der ausgebildete Erzieher engagiert sich auch selbst als Sporttrainer im Kinder- und Jugendbereich.
Die DOSB-Vorständin Sportentwicklung, Michaela Röhrbein, freute sich, so viele Kinder im Stadion zu sehen. Sie ist optimistisch, dass es nach einer schweren Phase während der Corona-Pandemie bei den Teilnehmer*innenzahlen wieder aufwärts geht: „Wir hatten vor Corona knapp achthunderttausend, die das Deutsche Sportabzeichen abgelegt haben, und wir liegen momentan bei etwa fünfhunderttausend. Das ist wirklich gut, wenn man sich überlegt, wo wir letztes Jahr im Sommer standen. Und wenn wir dieses Jahr diese Marke wieder knacken und dann in Richtung sechshundert- oder siebenhunderttausend gehen, dann haben wir unser Ziel erreicht und das halte ich auch für realistisch."
Im Laufe des Tages gab es dann auch außerhalb der Sportabzeichen-Disziplinen viele spannende Momente: Um 10 Uhr stand der offizielle Kick-off für die Pumptrack-Tour 2023 auf dem Programm, einem gemeinsamen Gesundheitspräventionsprojekt des LandesSportBundes Niedersachsen, der Sportjugend Niedersachsen und der BKK24.
Um 10.30 Uhr trat DOSB-Moderator Dennie Klose gegen Frank Stäbler bei der Ringer-Challenge an. Nach einem Kampf auf Augenhöhe musste er sich am Ende doch geschlagen geben: „Mitgenommen habe ich ein paar blaue Flecke und die Erfahrung, dass ich nicht schnell genug bin, für ihn, für einen Weltmeister und dass es tierisch viel Spaß macht. Einfach mal ausprobieren, gar nicht so 'ne Angst haben. Er hat das super gut gemacht. Ich habe ihn auch zwei Mal am Boden gehabt, er hat mir das Gefühl gegeben, dass ich eine kurze Chance hatte, und hat mir dann innerhalb von einer halben Sekunde gezeigt, dass dem nicht so ist. Ich glaube, es war ein faires Unentschieden."
Parallel dazu coachte Frank Busemann Fernsehreporter Marian Rösner von RTL Nord bei seinem Rekordversuch zum schnellsten Deutschen Sportabzeichen. Der 34-jährige trat im Sprint (Schnelligkeit), Kugelstoßen (Kraft), Weitsprung (Koordination) und 3.000-Meter-Lauf (Ausdauer) an. Er schaffte die vier Disziplinen in 15:32 Minuten und blieb damit über der Rekordmarke von 10:02 Minuten, die Jascha Timm im vergangenen Jahr in Wittenberg aufgestellt hatte. Der RTL-Reporter will jetzt weiter trainieren und auch nächstes Jahr wieder beim Deutschen Sportabzeichen an den Start gehen.
Melle bewegt sich
Riesenspaß hatten alle Teilnehmer*innen im Anschluss beim "Großen Preis von Melle", einem Promi-Wettkampf im Hobby Horsing durch einen Hindernisparcours. Den Sieg holte sich Gerd Schönfelder (15,55 Sekunden) knapp vor Frank Busemann (15,78 Sekunden) und Michaela Röhrbein (16,68 Sekunden). Dahinter kamen Frank Stäbler und Bürgermeisterin Jutta Dettmann ins Ziel.
Für sie war dieser Wettkampf auch gleich die ideale Vorbereitung auf den Wetteinsatz bei der Stadtwette „Melle bewegt sich" zu der der KSB sie herausgefordert hatte: Weil die Stadt Melle in diesem Jahr ihren 854. Geburtstag feiert, sollte die Bürgermeisterin dafür sorgen, dass 854 Menschen um 16.30 Uhr zusammen zum Song „Turntiger“ im Stadion tanzen. Am Ende hatte es ganz knapp gereicht - Bürgermeisterin Jutta Dettmann gewann die Stadtwette und war so fair, den Wetteinsatz – eine Runde durch den Hobby Horsing-Parcours – gemeinsam mit Kersten Wick vom KSB zu absolvieren.
Neben Hobby Horsing und Pumptrack sorgten bis 18 Uhr auch die anderen Spiel- und Bewegungsangebote des Rahmenprogramms für einen abwechslungsreichen Nachmittag im Zeichen der Inklusion. Das Spektrum reichte vom Tischtennisangebot der Sportgemeinschaft Oldendorf über Bubble Ball, Aerotrim, Bungee-Run und Fußball-Dart bis hin zum Ernsting's family Familien-Parcours und der Wurfwand oder dem Tapping Board der Sparkassen-Finanzgruppe.
(Quelle: wirkhaus.berlin)
