Sport und Bewegung als Therapie für hyperaktive Kinder

 

Eltern mit hyperaktiven Kindern haben es schwer.

 

Ständig sind die Kleinen in Bewegung, keine Minute können sie aus den Augen gelassen werden. Mittlerweile sind rund 8 Prozent aller Kinder in Deutschland von diesem Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) betroffen. Diese Kinder zerstören viel, sind manchmal aggressiv, können sich schlecht konzentrieren und haben auch motorische Defizite. In vielen Fällen werden sie schon mit Medikamenten behandelt, deren Verschreibung nicht unumstritten ist.

 

Jetzt sucht das Sportinstitut an der Universität Heidelberg nach einem Ausweg. Mit Sport und bewegungstherapeutischen Angeboten sollen die Kinder einen Weg lernen, wie sie mit ihrer Hyperaktivität besser umgehen können. Zumindest sieht sich Projektleiterin Dr. Christina Hahn von den ersten Erfolgen ermutigt, dass die hyperaktiven Kinder über den Sport ihre überschüssige Kraft besser kanalisieren können und die motorischen Fähigkeiten gefördert werden. Sie sollen taktische Grundelemente und soziales Verhalten im Umgang mit anderen vermittelt bekommen. Das langfristige Ziel ist es, die Kinder motorisch so weit zu fördern, dass sie in einen normalen Sportverein eingegliedert werden können.

 

Die begleitende wissenschaftliche Studie ist auf sechs Jahre angesetzt. Die ersten anderthalb Jahre vergingen mit Planung und Koordination. Jetzt ist das Projekt in seine Hauptphase getreten. Die Kurse werden immer für ein halbes Jahr angeboten. Das standardisierte Konzept wurde nach der ersten Vorstudie 2003 den Erfahrungen angepasst. Drei Kurse gibt es mittlerweile, jeweils einen in Heidelberg, Sinsheim und Mannheim mit maximal zehn Kindern. In das ganze Vorhaben ist auch der Heidelberger Verein für Gesundheitssport und Sporttherapie eingebunden. Am Ende sollen dann normale Sportvereine die Aufgaben übernehmen, wenn der Übungsleiter die entsprechende Qualifikation besitzt.