Seit den Anfängen 1978 hat sich vieles gewandelt. Geblieben, so heißt es, sei „das Wohl der Patienten, das bei allen Studien, Projekten und Sportangeboten im Vordergrund steht.“ Bis zum heutigen Tag wurden an der Deutschen Sporthochschule bereits mehrere tausend Krebspatienten trainiert. Die Arbeitsgruppe der Hochschule veröffentlichte dazu die folgende Mitteilung.
„Rund 330 Patienten trainieren seit der Eröffnung im November 2012 auf der Fläche der Onkologischen Trainingstherapie. Wir haben noch einen extra Raum hinzugenommen, um die Kapazitäten zu erweitern“, so beschreibt Dr. Freerk T. Baumann, Leiter der Arbeitsgruppe „Bewegung, Sport und Krebs“, den Erfolg des einzigartigen Projekts.
Rund 1.000 Krebssportgruppen bundesweit
Die Onkologische Trainingstherapie ist nur eins von zahlreichen Angeboten für Krebspatienten, aktuell gibt es rund 1.000 Krebssportgruppen in Deutschland. Die erste ging aus einem Antrag der Deutschen Sporthochschule Köln beim NRW-Wissenschaftsministerium 1978 zum Thema „Bewegung, Sport und Krebs“ hervor. Dadurch entstand dann 1981 die erste Krebsnachsorge-Sportgruppe an der Deutschen Sporthochschule Köln, wodurch der Grundstein für die Entwicklung der Krebssportgruppen gelegt wurde.
Parallel zu Köln entstanden zeitgleich die ersten Krebsnachsorge-Sportgruppen beim Landessportbund Nordrhein-Westfalen. Kein anderes Land verfügt über dieses dichte Versorgungsangebot für onkologische Patienten. Seit dem Jahre 2007 konnten darüber hinaus in Nordrhein-Westfalen durch die Deutsche Sporthochschule in Zusammenarbeit mit der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen, der Barmer GEK und dem LSB viele spezielle Prostatakrebs-Sportgruppen gegründet werden.
Im Bereich der Forschung auf dem Gebiet „Bewegung, Sport und Krebs“ leisteten die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Deutschen Sporthochschule zu Beginn viel Grundlagenarbeit, da zu diesem Thema kaum Material vorhanden war. Aus Befragungen zur Lebensqualitätsverbesserung entstanden erste Diplomarbeiten und im Jahr 1983 erschien die erste wissenschaftliche Publikation. In 35 Jahren wurden an der Deutschen Sporthochschule insgesamt über 180 Diplom-, Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten zum Thema „Bewegung, Sport und Krebs“ verfasst.
25 aktuelle Studien
Vergangene und kommende Projekte der Arbeitsgruppe „Bewegung, Sport und Krebs“ zeigen eindrucksvoll, dass die Möglichkeiten für körperliche Aktivität vielfältig sind. Die Angebote werden immer wissenschaftlich begleitet und reichen von Kraft- über Ausdauerprogrammen bis beispielsweise hin zur Wassertherapie und Tauchen. Auch Natursportprojekte wie Wanderungen und Radtouren werden durchgeführt. Aktuell laufen 25 Studien an der Deutschen Sporthochschule Köln, u.a. beginnt gerade die Vorbereitung auf den Halbmarathon in Köln mit 20 Patienten und Patientinnen.
Dass sich in den vergangenen Jahrzehnten die Akzeptanz für die Notwendigkeit körperlicher Aktivität auch bei Krankheit kontinuierlich gesteigert hat, ist ein Verdienst der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen der Deutschen Sporthochschule Köln. Von dieser Pionierarbeit profitieren heute natürlich auch andere wissenschaftliche Institutionen. Auch Baumann weiß um die Pionierarbeit seiner Vorgänger. „Von zentraler Wichtigkeit ist die funktionierende Übertragung von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Therapie und Praxis. Insofern hat jede unserer Studien immer eine hohe klinische und auch therapeutische Relevanz! Dabei steht der Krebspatient immer im Zentrum unserer Arbeit.“
Die Deutsche Sporthochschule Köln nimmt damit eine Führungsposition mit Leuchtturmfunktion in Wissenschaft, Lehre und Praxis (Therapie) ein. Vielfältige Kooperationen innerhalb eines großen nationalen sowie internationalen (Kanada, Australien, Schweiz etc.) wissenschaftlichen und nicht-wissenschaftlichen (u.a. Stiftung Leben mit Krebs e.V., Milon industries) Netzwerkes und auch innerhalb der einzelnen DSHS-Institute werden stetig ausgebaut.
(Quelle: Deutsche Sporthochschule)