Sport und Natur im Einklang

Erstmals in der Bundesrepublik haben das Umweltministerium und der Landessportverband Schleswig-Holstein die so genannten freiwilligen Vereinbarungen zu NATURA-2000-Gebieten vorgestellt.

Der LSB Schleswig-Holstein hat freiwillige Vereinbarungen zu NATURA-2000-Gebieten getroffen. Copyright: Picture-alliance
Der LSB Schleswig-Holstein hat freiwillige Vereinbarungen zu NATURA-2000-Gebieten getroffen. Copyright: Picture-alliance

Rechte und Pflichten der Naturnutzer aus dem Bereich des Sports werden so für das Land zwischen den Meeren definiert. Der Vizepräsident des Landessportverbandes, Wolfgang Beer, hob den Vorteil der freiwilligen Vereinbarungen für die NATURA 2000-Gebiete hervor: „Wir haben dadurch die einmalige Chance, gleichzeitig die sportliche Nutzung und den Schutzgebietscharakter mindestens auf heutigem Niveau zu sichern. Denn eine Sicherung der NATURA 2000-Flächen auf dem Wege von Verordnungen hätte eine erhebliche Einschränkung oder gar ein Verbot sportlicher Nutzung bedeutet.“ Dass davon viele Sportler betroffen wären, machte Beer ebenfalls deutlich: „In 80 Prozent der NATURA 2000-Flächen in Schleswig-Holstein sind auch Sportler aktiv, sei es im Wassersport oder auch im Reitsport.“ Der Vizepräsident des LSV regte an, Ansprechpartner aus dem Sport und dem ehrenamtlichen Naturschutz zu benennen - so genannte Gebietspaten, um eventuell vor Ort auftretende Probleme zwischen Sport und Naturschutz untereinander zu klären. 

Im nächsten Jahr wollen das Ministerium und der Landessportverband die ersten Erfahrungen mit den Inhalten der Vereinbarung auswerten, um gegebenenfalls nachbessern zu können. Weiterhin wurde zusammen mit den Sportvereinen ein Umwelt-Management-System entwickelt, das sich speziell an der Europäischen Umweltrichtlinie EMAS orientiert. „Bereits 1999 konnte der erste Verein, der Luftsportverein Südtondern, mit dem Umweltsiegel EMAS ausgezeichnet werden“, erinnerte Umweltminister Dr. Christian von Boetticher. Dies war zu diesem Zeitpunkt der erste Sportverein in Deutschland und wohl auch in Europa, der über ein Umweltsiegel verfügte. „Seit dieser Zeit haben wir in enger Zusammenarbeit mit den Sportvereinen, den Landesverbänden und auch zwei Bundesverbänden den Umwelt-Check, das so genannte Sport-Audit, für die Sportvereine verbessert. Sogar die internationale Luftsportvereinigung ist auf die Aktivitäten in Schleswig-Holstein aufmerksam geworden und sucht Wege, das schleswig-holsteinische Sport-Audit auch auf europäischer Ebene einzuführen“, so von Boetticher. 

Jetzt schon ist jedoch klar: „Alles in allem ist das Umweltengagement des Sports in Schleswig-Holstein führend in der Bundesrepublik und könnte sogar Signale bis auf die internationale Ebene senden. Darauf dürfen unsere Sportvereine besonders stolz sein“, lobte Umweltminister von Boetticher.


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