Sportabzeichen-Tour 2022: Im Regen tanzen

800 Teilnehmer lassen sich bei der Sportabzeichen-Tour am 7. Juli in Neukieritzsch die Laune nicht verderben.

Frank Busemann, der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer, Kunstturnerin Elisabeth Seitz, der Weltmeister im Ringen, Frank Stäbler, und das DOSB-Maskottchen Trimmy beim Aufwärmprogramm. Foto: DOSB/Cem Kazma
Frank Busemann, der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer, Kunstturnerin Elisabeth Seitz, der Weltmeister im Ringen, Frank Stäbler, und das DOSB-Maskottchen Trimmy beim Aufwärmprogramm. Foto: DOSB/Cem Kazma

Gestern noch strahlender Sonnenschein, heute regnet es Bindfäden – wer draußen Sport macht, kann sich das Wetter nicht aussuchen. Die Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat den Kindern in Sachsen trotzdem einen Riesenspaß beschert und viele neue Fans gefunden. 

„Ich bin immer getreu dem Motto durch das Sportlerleben im Leistungssport gegangen: Wenn's gut läuft, wenn du gut drauf bist, wenn alles einfach scheint, dann kann es jeder. Man muss durchziehen und durchhalten, wenn es mal nicht so läuft. Genauso ist es bei so einem Wetter. Wer hier im Regen trotzdem Spaß hat, trotzdem liefert, der wird auch immer Spaß haben und gut sein. Man sieht es gerade bei den Kindern, sie strahlen trotzdem, sie geben ihr Bestes, sie weinen nicht, dass es regnet, sondern sie lernen im Regen zu tanzen. Es macht Spaß zuzuschauen", sagte der dreifache Weltmeister im Ringen und Olympiadritte von Tokio, Frank Stäbler, der zum ersten Mal als Sportabzeichen-Botchafter von Ernsting's family einen Tourstopp begleitete.

Auch der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer Frank Busemann, der als Sportabzeichen-Botschafter für kinder Joy of Moving, der CSR-Initiative von Ferrero, schon seit 13 Jahren mit der Sportabzeichen-Tour unterwegs ist, war vom Einsatz der Mädchen und Jungen begeistert: „Heute haben wir das Sportabzeichen-Diplom gemacht! Wer bei solchen Witterungsbedingungen bestehen kann, den kann nix mehr schocken und die Kinder waren trotz alledem sehr sehr motiviert. Das war das Schöne, das zu beobachten, dass auch schlechtes Wetter Kinder vom Bewegen nicht abhält. Sport macht trotzdem Spaß."

Die deutsche Rekordmeisterin im Kunstturnen, Elisabeth Seitz, ist nach ihrer Premiere als Sportabzeichen-Botschafterin der Sparkassen-Finanzgruppe ein echter Fan der Sportabzeichen-Tour: „Es gibt so viele tolle Angebote. Die Kinder können sich einfach im Sport austesten, können alles geben, können zeigen, wobei sie am meisten Spaß haben und das finde ich immer das Wichtigste, im Sport Spaß zu haben. Und das ist auch mein Tipp für alle, die gerne mal erfolgreich werden möchten: Sie sollen eine Sportart aussuchen, wo sie einfach einen Riesenspaß haben, wo sie das Gefühl haben, dass, wenn sie diese Sportart ausüben, es ihnen wahnsinnig viel Freude macht. So ist es auch bei mir beim Turnen, und das kann ich nur jedem raten, der gerne erfolgreich Sport machen möchte." 

Zusammen mit der Krankenkasse BKK24 bilden die drei Unternehmen die Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens, die wesentlich dazu beitragen, die Sportabzeichen-Tour durchzuführen.

Tolle Stimmung auch ohne das perfekte Wetter

Um 8.30 Uhr hatte Andreas Woda, Präsident des Kreisportbundes Landkreis Leipzig, den offiziellen Startschuss gegeben. Er bedankte sich beim gesamten Organisationsteam, der Gemeinde und allen ehrenamtlichen Helfer*innen dafür, dass sie die Veranstaltung auf die Beine gestellt haben. Den Kindern und Jugendlichen wünschte er viel Erfolg, betonte aber auch: „Das Wesen des Deutschen Sportabzeichens ist es nicht, andere zu bezwingen, sondern sich selbst zu beweisen, wie fit man ist." 

Gleichzeitig machte er Werbung für das Sportangebot in der Region: „Bei uns gibt es über 300 Sportvereine, da ist  sicher für alle Sportinteressierten was dabei." Er verwies auf die schwere Zeit, die die Sportvereine in der Corona-Pandemie durchmachen mussten und appellierte an die Poltik: „Lassen Sie die Sportvereine nicht im Regen stehen!"

Die drei Sportabzeichen-Botschafter*innen beschränkten sich den ganzen Tag über nicht aufs Zuschauen: Sie stürzten sich mitten ins Getümmel, um den Kindern und Jugendlichen Tipps für die einzelnen Sportabzeichen-Disziplinen zu geben. Außerdem traten sie beim Promi-Wettbewerb an. 

Insgesamt elf Ehrengäste lieferten sich beim Zielwerfen auf das XXL-Fußball-Dart einen heißen Kampf. Alle hatten drei Versuche. Die meisten Punkte holte Frank Stäbler, gefolgt von Elisabeth Seitz und Martin Schulz, dem zweifachen Paralympics-Sieger im Para-Triathlon. Die drei durften aus der Lostrommel mit allen angemeldeten Schulen jeweils einen Namen ziehen. Die Grundschule Frohburg freute sich über 500 Euro, die Oberschule Losstal über 300 Euro und die Grundschule Neukieritzsch über 200 Euro. Die Sparkasse Leipzig hatte die Preisgelder gespendet.

Im Interview mit DOSB-Moderator Andree Pfitzner kam heraus, dass Martin Schulz selbst noch nie ein Deutsches Sportabzeichen abgelegt hat. Ihm fehlte bisher einfach die Zeit, obwohl sich in seinem Leben alles um den Sport dreht: „Die Hauptsache für alle Kinder und Erwachsenen ist das Thema Bewegung!" Sein nächstes sportliches Ziel ist der Halbtriathlon in Dresden, der am 31. Juli ausgetragen wird.

Ähnlich sieht es auch die Vizeweltmeisterin im Siebenkampf, Jennifer Oeser, die beim BSV Markranstädt 2018 die Abteilung „Kinder-Leichtathletik" ins Leben gerufen hat, wo sie sich selbst als Trainerin engagiert. „Perfektes Wetter hat man nie. Respekt für alle Kinder, die heute beim Deutschen Sportabzeichen dabei sind. Im Mittelpunkt steht hier nicht der Start einer großen Sportkarriere, sondern der Spaß an der Bewegung." Ihre perönliche Lieblingsdiziplin ist und bleibt der Weitsprung.

Neukieritzsch und der KSB Landkreis Leipzig wollen sich nach ihrer ersten Regentaufe natürlich wieder beim LSB Sachsen für die Sportabzeichen-Tour bewerben: „Jetzt erst recht!", sagte Geschäftsführer René Schober.

(Quelle: wirkhaus)


  • Frank Busemann, der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer, Kunstturnerin Elisabeth Seitz, der Weltmeister im Ringen, Frank Stäbler, und das DOSB-Maskottchen Trimmy beim Aufwärmprogramm. Foto: DOSB/Cem Kazma
    Kinder und Sportlerinnen beim Aufwärmen auf einer Wiese Foto: DOSB/Cem Kazma