Sportentwicklungsbericht für zukunftsfähige Ausrichtung nutzen

Autor Prof. Detlef Kuhlmann sieht den Sportentwicklungsbericht als „lebendigen“ Prüfstein für Vereine und Verbände, damit das eigene Handeln besser gelingt.

Die Ergebnisse des 5. Sportentwicklungsberichts liegen vor, nun liegt es an den Vereinen sie für sich zu nutzen. Foto: DOSB/Meike Engels
Die Ergebnisse des 5. Sportentwicklungsberichts liegen vor, nun liegt es an den Vereinen sie für sich zu nutzen. Foto: DOSB/Meike Engels

Im Sommer dieses Jahres ist der fünfte Sportentwicklungsbericht für den Zeitraum 2013/2014 als eine „Analyse zur Situation der Sportvereine in Deutschland“ in gedruckter Form erschienen. Mit diesem Satz begann unsere sechsteilige Serie über die wichtigsten Inhalte des neuesten Sportentwicklungsberichtes, die in der nächsten Woche abgeschlossen wird. Damit liegt der Ball – um ein geläufiges Bild aus dem Sport zu benutzen – nun wieder bei den Verantwortlichen in den rund 90.000 Sportvereinen in Deutschland, die an seinem Zustandekommen durch Teilnahme an der Online-Befragung beigetragen haben.

Für sie sind nun die Ergebnisse eine Orientierung sind, sich selbst darin (neu) zu positionieren. Hierzu reichen oft ganz einfache Fragen für eine weit reichende Antwortfindung: Wo stehen wir? Wo wollen wir hin? Der fünfte Sportentwicklungsbericht, der sich selbst auch als eine Art „Sozialberichterstattung des Sports“ versteht, hält dazu genau wie seine Vorgänger zahlreiche empirisch fundierte Datenangebote zu verschiedenen Themen- und Problemkomplexen im Sportvereinswesen bereit. Unsere sechsteilige Serie hat diese schlaglichtartig ein wenig beleuchtet.

Die Sportentwicklungsberichte – das hat Alfons Hörmann als Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes in seinem Vorwort für den rund 900 Seiten dicken Band herausgestellt – erweisen sich generell als ein wichtiges und offenbar immer mehr genutztes Instrument für eine zukunftsfähige Ausrichtung des organisierten Sports: Professionelle Steuerung mit strategischem Weitblick – so könnte dann jene Perspektive lauten, an der alle verbandlichen Sportorganisationen ihr eigenes Handeln ausloten können, auch um damit jeweils angeschlossenen Sportvereine weiter zu stärken.

Der Sportentwicklungsbericht, der vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft gefördert und von einer Kölner Gruppe von Sportwissenschaftlern durchgeführt wurde, liefert dazu reichlich Handlungs- und Argumentationswissen. Dies basiert „auf dem Grundverständnis der Optimierung der organisationalen Überlebensfähigkeit als zentraler Aufgabe des Sportmanagements“. So steht es anspruchsvoll formuliert am Ende des Bandes auf Seite 821 geschrieben. Wer sich jedoch nur mit der (nackten) Überlebensfähigkeit noch nicht zufrieden geben möchte, für den klingt vielleicht die (pädagogische) Vision eines „besseren“ Sports optimistischer und hilfreicher. Dafür hatte sich einst schon der im Frühjahr dieses Jahres verstorbene Prof. Ommo Grupe (Tübingen) immer wieder stark gemacht.

Der Sportentwicklungsbericht avanciert so gesehen zu einem ganz „lebendigen“ Prüfstein, um Argumente vorher abzuwägen, damit das eigene Handeln „besser“ gelingt.

Apropos Gelingen: Die nächste Befragungswelle ist längst gestartet. Sie gelingt umso besser, je mehr Sportvereine sich daran online beteiligen.

(Autor: Prof. Detlef Kuhlmannn)

In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.


  • Die Ergebnisse des 5. Sportentwicklungsberichts liegen vor, nun liegt es an den Vereinen sie für sich zu nutzen. Foto: DOSB/Meike Engels
    Die Ergebnisse des 5. Sportentwicklungsberichts liegen vor, nun liegt es an den Vereinen sie für sich zu nutzen. Foto: DOSB/Meike Engels