Sportförderung in Rheinland-Pfalz soll gekürzt werden

Seit 2001 stehen dem Landessportbund (LSB) Rheinland-Pfalz elf Prozent weniger finanzielle Mittel zur Verfügung. Vor allem Vereine und Verbände sind betroffen. Der LSB wehrt sich gegen die Kürzung.

Nicht nur in Rheinland-Pfalz stehen den Vereinen immer weniger Geld zum Erhalt und für die Renovierung von Sportstätten zur Verfügung. Foto: LSBNRW/Bowinkelmann
Nicht nur in Rheinland-Pfalz stehen den Vereinen immer weniger Geld zum Erhalt und für die Renovierung von Sportstätten zur Verfügung. Foto: LSBNRW/Bowinkelmann

Ob Gewaltprävention, Gesundheitsförderung oder Integration – die Erwartungen, die von allen Seiten insbesondere auch seitens der Landesregierung an den Sport gestellt werden, sind in den vergangenen Jahren immer umfangreicher geworden, viele Aufgaben sind hinzugekommen, zahlreiche Projekte neu initiiert worden. Die finanzielle Ausstattung des organisierten Sports in Rheinland-Pfalz hingegen ist durch Kürzungen der Landeszuweisungen seit Jahren rückläufig. Konkret bedeutet dies in den vergangenen zehn Jahren – trotz Mitgliederzuwachs und ohne Berücksichtigung der Inflationsrate – einen Rückgang der Sportförderung in Höhe von elf Prozent. Tendenz weiter fallend, denn auch im laufenden Haushaltsjahr sind Einsparungen von 5,71 Prozent verfügt worden.

In einem Gespräch des Präsidiums des Landessportbundes (LSB) Rheinland-Pfalz mit dem neuen Minister des Innern, für Sport und Infrastruktur, Roger Lewentz, wurde das Problem der zukünftigen Finanzierung des Sports ausführlich erörtert. Dabei stellte LSB-Präsidentin Karin Augustin fest: „Unsere Vereine und Verbände spielen seit jeher eine herausragende gesellschaftspolitische Rolle – ob im Bereich der Integration, der Jugendförderung, der Gesundheits- oder Sozialpolitik. Es ist an der Zeit, die positiven Auswirkungen des Sports noch lauter zu artikulieren als bisher – insbesondere in Richtung der neuen politischen Führung des Landes. Die Politik muss den Sport wieder stärker wertschätzen.“

Zwar würdigte Minister Lewentz ausdrücklich das soziale Engagement des Sports und seine große Bedeutung für die Gesellschaft, konnte aber angesichts der verordneten Schuldenbremse und in Anbetracht der Haushaltssituation des Landes den Erwartungen des LSB-Präsidiums nach einer Aufhebung der Kürzungen nicht entsprechen. Der neue Sportminister sagte jedoch zu, sich in Gesprächen mit Ministeriumskollegen für den Sport stark zu machen. So soll es schon in Kürze auf seine Initiative hin in einer institutionalisierten Gesprächsrunde mit Vertretern anderer Ministerien zu einem regelmäßigen Austausch und der damit verbundenen Wertschätzung sportbezogener Themen kommen. Parallel dazu möchte Minister Lewentz für den Sport die entsprechenden Kontakte zu potenziellen Förderern aus der Wirtschaft herstellen und so mitwirken, alternative Finanzierungsstrategien zu entwickeln.

Fred Pretz, LSB-Vizepräsident und Präsident des Sportbundes Rheinland, sagte nach dem Gespräch: „Im Sinne unserer Vereine und Fachverbände werden wir weiter darauf hinwirken, dass die nochmalige Erhöhung der Bewirtschaftungsbeschränkung durch das Land zurückgenommen wird.“ Sei dies nicht der Fall, bedeute das für die Fachverbände und die mehr als 6.300 Sportvereine des Landes, dass beispielsweise Zuschüsse für Vereinsmanager, für Übungsleiterstunden, für die Anschaffung von Sportgeräten oder den Bau von Sportanlagen weiter gekürzt werden müssten. Um dies zu verhindern, wird das LSB-Präsidium in naher Zukunft die Gespräche mit den Fraktionen des rheinland-pfälzischen Landtags suchen, um auch dort die gesellschaftliche Bedeutung des Sports zu thematisieren und die dringend notwendige stärkere finanzielle Unterstützung des Sports einzufordern.

Weiter Informationen beim Landessportbund Rheinland-Pfalz unter Tel. 06131/2814-116 oder l.westram(at)lsb-rlp.de.


  • Nicht nur in Rheinland-Pfalz stehen den Vereinen immer weniger Geld zum Erhalt und für die Renovierung von Sportstätten zur Verfügung. Foto: LSBNRW/Bowinkelmann
    Nicht nur in Rheinland-Pfalz stehen den Vereinen immer weniger Geld zum Erhalt und für die Renovierung von Sportstätten zur Verfügung. Foto: LSBNRW/Bowinkelmann