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Berlin sucht Sportlehrkräfte; dies könnte bald auch anderen Bundesländern passieren. Doch handelt es sich hierbei um ein hausgemachtes Problem, zeigt Autor Detlef Kuhlmann auf.
Das Land Berlin sucht Sportlehrkräfte. Seit mehreren Wochen grassieren Meldungen durch die Presse, wonach im kommenden Jahr insgesamt 1.700 neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt werden. Die ersten 500 sollen schon zum Halbjahresstart im Februar 2015 ihren Dienst antreten. Bewerbungen werden noch bis zum 31. Oktober 2014 von der zuständigen Senatsbehörde entgegen genommen. Neben Mathematik und Physik gehört auch das Fach Sport zu jenen Mangelfächern, die sogar Quereinsteiger zulassen. Das bedeutet, dass sich Interessierte z.B. auch ohne das II. Staatsexamen hierfür bewerben können. Schon im zurückliegenden Schuljahr hatte Berlin eine bundesweite Einladung gestreut, um zahlreiche (Sport-)Lehrkräfte aus anderen Bundesländern für die Hauptstadt zu gewinnen.
Sportlehrkräfte gesucht – das ist für Berlin allerdings auch ein „hausgemachtes“ Problem. Blenden wir zurück: Zum Ende der 1990er Jahre wurde mit dem Institut für Sportwissenschaft an der Freien Universität Berlin eine der größten hochschulischen Einrichtungen zur Ausbildung von Sportlehrkräften ohne Not und ersatzlos geschlossen. Mahnungen und Proteste auch aus dem organisierten Sport blieben damals ohne Erfolg. Heute wird diese wissenschafts- und bildungspolitische Fehlentscheidung hinter vorgehaltener Hand längst bedauert.
Sportlehrkräfte gesucht – dieser Aufruf könnte bald auch dem Bundesland Sachsen-Anhalt widerfahren. Die Hochschulstrukturplanung des Landes sieht nämlich die Schließung des Departments Sportwissenschaft an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg vor. Nachdem schon vor geraumer Zeit die Sportlehrerausbildung am Standort Magdeburg aufgeben worden war, hätte das zur Folge, dass Sachsen-Anhalt nach dem Stadtstaat Bremen das erste Flächen-Bundesland ohne eigenständige Sportlehrerausbildung wäre. Seinen Bedarf an Sportlehrkräften – das Fach Sport wird immerhin von der ersten Klasse bis zur letzten Jahrgangsstufe durchgängig und mehrstündig unterrichtet – müsste Sachsen-Anhalt demnach aus anderen (benachbarten) Bundesländern rekrutieren.
Bundes- und Landesverbände aus dem Sport und der Sportwissenschaft mit dem Deutschen Olympischen Sportbund an der Spitze haben längst reagiert und „freundliche“ Protestbriefe u.a. an den Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt geschrieben. Ob das was nutzt?
Sportlehrkräfte gesucht – die Verantwortlichen in allen Bundesländern könnten sich bei dieser Gelegenheit ihrer landesweiten Sportlehrerausbildung an den rund 60 Universitäten und Pädagogischen Hochschulen (z.B. in Baden-Württemberg) quantitativ und qualitativ neu vergewissern und diese gegebenfalls standortspezifisch stärken, um gar nicht erst in die Bredouille zu kommen, irgendwann mal Sportlehrkräfte suchen zu müssen.
In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.
Für den Sportunterricht fehlen in Berlin Lehrkräfte. Das könnte auch in anderen Bundesländern passieren. Foto: LSB NRW
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