Sportler für Organspende“ – Stars machen lebensrettende Idee populär

 

In Deutschland leben rund 14.000 Menschen zwischen Hoffnung und Verzweiflung: Sie sind schwer krank und benötigen dringend ein Spenderorgan, um

Leben und Gesundheit zu bewahren. Zwar retten Ärzte jährlich Tausende von Menschenleben in deutschen Klinken durch Organ-Transplantationen, doch es fehlt nach wie vor an Spenderorganen, um allen Kranken zu helfen. Etwa ein Drittel der Patienten, die auf eine Leber, eine Lunge oder ein Herz angewiesen sind, stirbt, weil kein Organ zur Verfügung steht.

Viele Kranke könnten jedoch gerettet werden, wenn die Bereitschaft zur Organspende selbstverständlich wäre – eine Bereitschaft, die ganz simpel und ohne Registrierung in einem Organspende-Ausweis festgehalten werden kann. Menschen verdrängen dieses Thema gerne, da es an die Endlichkeit des eigenen Lebens erinnert. Einer, der seit Jahren Menschen motiviert, sich mit dem Thema Organspende zu beschäftigen, ist der frühere Geher-Olympiasieger Hartwig Gauder aus Erfurt, selber herztransplantiert. Um medienwirksam auf die Organspende aufmerksam und den Kranken Mut zu machen, hat Gauder jetzt als erster Herztransplantierter den 3.776 Meter hohen Berg Fuji bestiegen, Japans berühmtesten Berg.

Hartwig Gauder ist dem Thema Organspende nicht nur durch die eigene Erfahrung eng verbunden. Er engagiert sich auch als Generalsekretär des gemeinnützigen und ehrenamtlich geführten Vereins „Sportler für Organspende“ e.V. (VSO), in dem über 40 Olympiasieger und Weltmeister Mitglied sind. Ob Franziska van Almsick, Franz Beckenbauer, Rosi Mittermaier, Boris Becker, Jan Ullrich, Timo Boll oder Hilde Gerg: Deutsche Sportgrößen geben so anderen Bürgern ein Beispiel und den Kranken auf den Wartelisten für eine Transplantation Hoffnung. Mit ihrer prominenten Ausstrahlung erinnern sie viele Menschen daran, dem unvermeidlichen Lebensende mit der Bereitschaft zur Organspende einen besonderen Sinn zu geben. TV-Stars setzen sich ebenfalls im VSO für die Organspende ein. Fernseh-Moderatoren wie Günther Jauch, Johannes B. Kerner, Reinhold Beckmann, Dieter Kürten, Waldemar Hartmann, Wolf-Dieter Poschmann oder Jörg Wontorra gehören zu den Mitgliedern des Vereins. Die VSO-Mitglieder zeigen ein ungewöhnliches gesellschaftspolitisches Engagement und beweisen, „dass Solidarität und Hilfsbereitschaft ein entscheidendes Element des Sports bleiben“, wie Hans Wilhelm Gäb formuliert, Gründer und Vorsitzender des Vereins und selbst lebertransplantiert.

Die Aufklärungsarbeit des VSO besteht aus PR-Aktionen verschiedenster Art, etwa bei bedeutenden Sportveranstaltungen und Großereignissen. Wichtig ist auch die Internetseite www.vso.de. Hier können sich Interessierte anonym über das schwierige und bewegende Thema informieren, zum Beispiel über die Voraussetzungen einer Organentnahme oder den Organspende-Ausweis. Was viele nicht wissen: Das Ausfüllen und Mitführen des Ausweises ist eine rein persönliche Angelegenheit. Die Daten sind privat und werden nirgendwo gespeichert. Der einmal gefasste Entschluss kann jederzeit durch Vernichtung des Organspende-Ausweises widerrufen werden. Neben Informationen zum Verein und seinen Mitgliedern können auf www.vso.de kostenlos Organspende-Ausweise per E-Mail anfordert oder als PDF-Datei zum Ausdrucken heruntergeladen werden. Darüber hinaus gibt es elektronische Postkarten (E-Cards), um Freunde und Bekannte auf den Organspende-Ausweis hinzuweisen.

In einem separaten Bereich auf www.vso.de erfahren Interessierte auch alles Wichtige zur Fuji-Besteigung von Hartwig Gauder, zu seiner bewegenden Geschichte und zu den Beweggründen seines Vorhabens. In einem Online-Tagebuch schildert Gauder persönlich die Vorbereitungen und am 18. Juli berichtete er „live“ vom Gipfel. Auf den Fuji wurde er von einem Kamerateam des Mitteldeutschen Rundfunks begeleitet. Sendetermin der Reportage ist der 6. August 2003, 20.15 Uhr.