Sportler in Bremen und Niedersachsen engagieren sich für Umwelt

Einmal die Schalterreihe komplett durchprobieren bis endlich die richtigen Lampen in der Sporthalle leuchten? Eine Beschriftung der Schalter schont die Leuchtmittel und spart so wertvolle Rohstoffe.

Energiekosten senken hilft der Umwelt und der Vereinskasse. Copyright: picture-alliance
Energiekosten senken hilft der Umwelt und der Vereinskasse. Copyright: picture-alliance

Die Dusche weiter tropfen lassen oder mal eben den Hallenwart anrufen? Das ist ein Leichtes - wenn seine Nummer bekannt ist. Schon mit Kleinigkeiten lässt sich Großes bewirken. Darauf bauen 15 Sportvereine aus Bremen und Niedersachsen in einem gemeinsamen Klimaschutz-Projekt des Landessportbundes Bremen (LSB) und des Regionalen Umweltbildungs-zentrums Hollen (RUZ) zum Einsparen von Energie in Sportstätten. Nun wurden ihre Aktivitäten in Hannover vom deutschen Nationalkomitee der weltweiten Initiative UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ als offizielles Dekade-Projekt 2009/2010 ausgezeichnet - eine ganz besondere Ehrung, die das Projekt ins Licht der Öffentlichkeit rückt, denn nun wird es national und international präsentiert. 

Derzeit nehmen 15 Vereine mit gemeinsam rund 30.000 Mitgliedern an dem Projekt teil. Der Langtitel des anspruchsvollen Vorhabens lautet: „Klimaschutz in Sportvereinen: Energiemanagement in Sportvereinen und Verhaltensänderung von Übungsleitern, Sportlern und Hausmeistern als Beitrag zum Klimaschutz“. Gemeinsam wollen die Vereine ohne kostenträchtige, bauliche Maßnahmen den Wasser-, Strom-, Gas- und Ölverbrauch in den Sportstätten senken und so Umwelt und Vereinskasse schonen. Mit Energiespar-Trainings, einem konsequenten Energie-Controlling sowie Informations- und Schulungsveranstaltungen sollen Einsparungen von bis zu zehn Prozent erreicht werden. Dass dieses Ziel nicht zu hoch gesteckt ist, wissen die Projektleiter des LSB und des RUZ und verweisen auf Erfahrungen in Gandekeseer Projekten. Allein mit Verhaltensänderungen der Nutzerinnen und Nutzer könnten auch durchaus höhere Einsparungen erzielt werden, meint der Energie-Experte Dipl.-Ing. Michael Sorg vom RUZ.

„Dieses Projekt ist ein sehr schönes Beispiel dafür, wie sich mit einer guten Idee und kooperativem Einsatz sehr viele Menschen erreichen lassen“, sagt Prof. Dr. Gerhard de Haan, Vorsitzender des UN-Nationalkomitees. Derartige Vorhaben förderten die von den UN angestrebte Entwicklung im Bereich der Bildung für nachhaltige Entwicklung und verdienten Nachahmung - ganz sicher auch über Deutschlands Grenzen hinaus. „Mit der Auszeichnung zum offiziellen UN-Dekade-Projekt wollen wir dieses vorbildliche Engagement unterstützen“, sagt er.

Lob gibt es auch von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die das Projekt mit rund 94.000 Euro fördert. DBU-Referatsleiterin Verena Exner gratulierte: „Dieses Projekt hat eine über-regionale Ausstrahlung. Die Sportlerinnen und Sportler verbessern einerseits durch Verhaltensveränderung zum Beispiel beim Heizen und Lüften in den Sportstätten die Energieeffizienz. Andererseits werden die Entscheidungsträger in den Vereinen besonders für energetisch relevante, geringinvestive Maßnahmen sensibilisiert. Darüber hinaus nehmen alle Beteiligten ihre Erkenntnisse mit nach Hause“, freut sie sich. So leiste dieses Projekt einen wichtigen Beitrag zur Kohlendioxid-Entlastung und zur Ressourcen-Effizienz - also zum Klimaschutz.


  • Energiekosten senken hilft der Umwelt und der Vereinskasse. Copyright: picture-alliance
    Energiekosten senken hilft der Umwelt und der Vereinskasse. Copyright: picture-alliance