Sportlerin des Tages - Amelie Kober

Es war der Wettkampf ihres Lebens: Mit Risikofreude, Kampfgeist und Nerven aus Stahl hat Amelie Kober für das erste olympische Edelmetall der deutschen Snowboarder seit 1998 gesorgt. Nach dem Gewinn der Silbermedaille hüpfte die 18-Jährige völlig losgelöst durch den Zielraum in Bardonecchia.

Ausgelassen ließ sie sich gemeinsam mit Olympiasiegerin Daniele Meuli (Schweiz) von den rund 3500 Zuschauern feiern und schien die ganze Welt umarmen zu wollen. Bronze ging an die US-Amerikanerin Rosey Fletcher.

 

„Ich wollte unter die ersten Fünf. Dass es so gut lief, ist einfach nur unglaublich. Es ist viel schöner, als ich es mir in meinen Träumen vorgestellt habe“, sagte die überglückliche Kober. Bei der Siegerehrung blitzten Kobers Augen unter einer großen Pudelmütze. „Ich hatte mir die Zeremonie schon in den vergangenen Tagen immer im Fernsehen angeschaut“, sagte die Slibermedaillengewinnerin und war stolz selbst dabei zu sein. 

Im vergangenen Dezember sah die Welt noch ganz anders aus. Damals schmiss die 18-Jährige die Schule, um sich ganz auf ihre sportliche Karriere zu konzentrieren. Was als wagemutig erschien, hat sich jetzt mit der olympischen Silbermedaille im Parallel-Riesenslalom ausgezahlt. Das erste Edelmetall für deutsche Snowboarder seit 1998.

 

„Ich fühle mich auf jeden Fall in meinem Entschluss bestätigt, die Schule zu verlassen. Im Sommer werde ich richtig mit meiner Ausbildung zur Polizeimeisterin beginnen. Das macht bis jetzt alles einen sehr guten Eindruck auf mich“, sagte die Weltcup-Fünfte aus Miesbach nach dem größten Erfolg ihrer noch jungen Karriere.

 

Schon vor den Spielen in Turin hatte sie erklärt: „Ich fahre nicht dahin, um nur dabei zu sein.“ Und sie hielt Wort und bestätigte damit auch die Entscheidung der Stiftung Deutsche Sporthilfe, die sie Anfang 2005 in die Nachwuchs-Eliteförderung aufgenommen hatte, in der rund 150 besonders aussichtsreichen Talenten im deutschen Sport eine intensive Förderung zuteil wird. Bereits seit September 2002 wird die zweifache Vize-Weltmeisterin der Junioren (2004 & 2005) im Rahmen der Internatsförderung durch die Sporthilfe unterstützt.