Sportlerin des Tages - Claudia Künzel

Claudia Künzel stand nach dem Sturmlauf zu Sprint-Silber mit einem Lächeln im Ziel, dann fiel sie ihrem Ehemann Trond Nystad überglücklich in die Arme. Nur 0,7 Sekunden fehlten zum Gold, das die Kanadierin Chandra Crawford mit einem Kopfsprung in den Schnee feierte.

Claudia Künzel verpasste Gold nur um Haaresbreite (Foto: www.sporthilfe.de)
Claudia Künzel verpasste Gold nur um Haaresbreite (Foto: www.sporthilfe.de)

Langlauf-Sprinterin stürmt zu Silber

 

„Es hat leider nicht mit Gold geklappt. Aber ich bin als zweites von drei Kindern geboren worden, also bin ich es gewohnt, Zweite zu sein“, meinte Künzel, die wie Evi Sachenbacher-Stehle vor vier Jahren Olympiasilber in der attraktivsten Langlauf-Disziplin gewann: "Es ist keine Schande, gegen Cindy Crawford zu verlieren." In der Aufregung verwechselte Künzel, die bereits in der Staffel Silber geholt hatte, die 22 Jahre alte Überraschungs-Olympiasiegerin mit dem wohl bekanntesten Topmodel der Welt.

 

Hobbymalerin Künzel hatte nach souveränen Siegen im Viertelfinale und Halbfinale mit Gold geliebäugelt, im Finale in Führung gelegen, doch dann stürmte die nie zuvor in einem Weltcup-Rennen erfolgreiche Sprint-Spezialistin aus Kanada am letzten Anstieg davon. "Ich bin so überrascht und glücklich. Sorry, Claudia", meinte die hübsche Crawford, sang auf dem Siegerpodest lautstark die Nationalhymne und hörte dabei gar nicht mehr auf zu lächeln.

Bundestrainer Jochen Behle, der nach Künzels Zieleinlauf die Faust in den blauen Himmel gereckt hatte, war überrascht: "Wer heute auf Crawford gewettet hätte, der hätte viel Geld gewonnen. Claudia konnte sie einfach nicht halten. Aber wir sind mit dem zweiten Platz sehr zufrieden. Fünf Medaillen waren das Ziel, mit vier Medaillen haben wir jetzt schon eine wunderbare Bilanz und die zwei Abschlussrennen kommen noch."


  • Claudia Künzel verpasste Gold nur um Haaresbreite (Foto: www.sporthilfe.de)
    Claudia Künzel verpasste Gold nur um Haaresbreite (Foto: www.sporthilfe.de)