Sportlerinnen des Tages - Damen-Team Eisschnelllauf

Die Ziellinie überquerten sie noch in geduckter Haltung, doch dann rissen Anni Friesinger, Claudia Pechstein und Daniela Anschütz fast synchron die Arme in die Höhe: Das „supergeile Team“ (Pechstein) ist bei der olympischen Premiere des Team-Wettbewerbs zur Goldmedaille gestürmt und hat endlich das erste Edelmetall für das deutsche Eisschnelllauf-Team bei den Winterspielen in Turin geholt. Im Endlauf machte das deutsche Trio sein Meisterstück und spulte gegen Kanada ihr Rennen mit der Präzision eines Uhrwerks ab. Im Ziel hatte der „flotte Dreier“ 1,66 Sekunden Vorsprung.

 

Geschafft: Die erfolgreichen Eisschnelllaufdamen bei der Blumenzeremonie im Oval Lingotto: Sandra Völker, Anni Friesinger, Claudia Pechstein,  Lucille Opitz und Daniela Schütz-Thoms (v.l.n.r).
Geschafft: Die erfolgreichen Eisschnelllaufdamen bei der Blumenzeremonie im Oval Lingotto: Sandra Völker, Anni Friesinger, Claudia Pechstein, Lucille Opitz und Daniela Schütz-Thoms (v.l.n.r).

„Ich habe beschissen geschlafen, aber jetzt bin ich überglücklich“, sagte Pechstein, die ihren Status als erfolgreichste deutsche Winter-Olympionikin aller Zeiten mit der fünften Goldmedaille ihrer Karriere eindrucksvoll untermauerte. Ein spezielles Lob gab es für Daniela Anschütz-Thoms, die als einzige alle vier Läufe bis zur Goldmedaille bestritten hatte. „Ich war nie so fit wie jetzt, und da habe ich mir gesagt: Wenns sein muss, dann mach ich es“, sagte die 31-jährige Erfurterin.

Während des Laufs hatten Sabine Völker und Lucille Opitz am Rande der Eisbahn kaum hinsehen können. Die Erfurterin und die Berlinerin waren im Endlauf nicht zum Einsatz gekommen, erhalten am Freitagabend aber als aktive Mitglieder des Teams ebenfalls ihre Goldmedaille auf der Medal Plaza von Turin.

 

Wie groß der Druck auf die „Golden Girls“ war, verriet die Tatsache, dass Anni Friesinger schon bei der Blumen-Zeremonie im Oval Lingotto die Tränen kamen. Die „Golden Girls“ feierten mit dem Sieg in einem spannenden Endlauf vier Tage nach der Pleite im 3000-m-Rennen ein grandioses Comeback.

 

Sollte Claudia Pechstein auf ihrer Paradestrecke 5000 m am letzten Wettkampftag (25. Februar) wie schon bei den vergangenen drei Spielen gewinnen, würde sie zu den erfolgreichsten Winter-Sportlerinnen der olympischen Geschichte aufschließen, den Russinnen Ljubow Jegorowa (Langlauf/6/3/0) und Lidija Skoblikowa (Eisschnelllauf/6/0/0).


  • Geschafft: Die erfolgreichen Eisschnelllaufdamen bei der Blumenzeremonie im Oval Lingotto: Sandra Völker, Anni Friesinger, Claudia Pechstein,  Lucille Opitz und Daniela Schütz-Thoms (v.l.n.r).
    Geschafft: Die erfolgreichen Eisschnelllaufdamen bei der Blumenzeremonie im Oval Lingotto: Sandra Völker, Anni Friesinger, Claudia Pechstein, Lucille Opitz und Daniela Schütz-Thoms (v.l.n.r).