Zweiter Tag auf dem weltgrößten Büchertreff, der nach einem Jahr Corona-Pause wieder live und analog stattfindet, wenn auch in etwas abgespeckter Form: weniger Ausstellungshallen, weniger Verlage, doppelt so breite Gänge zwischen den Ständen, aber immerhin 25.000 Besucher*innen, die täglich zugelassen sind. Ansonsten gilt, was sich bei einem Aussteller lesen ließ: Erst in einem Raum voller Bücher spürst Du die Magie der vielen Geschichten und ihrer Erfinder.
Und mit seinem „Erstlingswerk“, dem Gesprächsband, „Wir und die Anderen“ hat „Integration durch Sport“ an der Magie mitgewirkt.
Und der Sport? Nachdem am Eröffnungstag „Ältere und Inklusion“ thematisch im Vordergrund standen, lud sich am Donnerstag das Bundesprogramm für die Podcast-Kooperation „HalbeKatofflSport“ ein paar Gäste an den Stand: Frank Joung sprach mit der sechsmaligen Boxweltmeisterin Nikki Adler, mit Assan Jallow, Fußballer beim ATSV Kleinsteinbach und Protagonist des Films „Keine Angst vorm Schwarzen Mann“ und mit Wael Shueb, der als Mitglied des IOC-Refugeeteams an den Olympischen Spielen in Tokio teilgenommen hat.
Während Nikki Adler, geborene Nikolina Orlović, in Deutschland aufgewachsen ist, kamen Wael Shueb und Assan Jallow unter Lebensgefahr nach Deutschland. Die Podcasts geben Einblicke in drei sehr unterschiedliche Leben.
Die Athlet*innen und die Literatur, für fast alle der Drei ist es eine Premiere auf der Frankfurter Buchmesse:
Nikki Adler ist schon das zweite Mal auf der Buchmesse. Beim ersten Mal, man höre, für einen Sportausstatter. Und die Bücher? Die Biografie von Zlatan Ibrahimomić fand sie interessant. „Es gibt doch eine Menge Bezüge zwischen uns beiden, obwohl er Fußballer ist und ich Boxerin.“
Wael Shueb: Freimütig gesteht er, dass Bücher bei ihm nicht die erste Geige spielen, Karate steht unangefochten vorn. Aber er erinnert sich an die Gedichte des syrischen Schriftstellers Nizar Qabbani. Sie scheinen ihn beeindruckt zu haben.
Assan Jallow: Zum Bürgerrechtler Martin Luther King und zum politischen Aktivisten Malcolm X hat der 28-jährige Fußballer schon viel gelesen. „Sie beide helfen mir, gesellschaftliche Missstände und Rassismus auch aus anderen Perspektiven zu betrachten.“
Frank Joung, Podcaster und Journalist: Hat das Lesen neu entdeckt, nachdem die Kinder wieder mehr Zeit lassen. Auf der Hitliste: Sportbücher und Werke von „halben Katoffln“.
Alle drei Athlet*innen sind auch Testimonials der DOSB-Kampagne „Wo ich herkomme? Vom Sport!“, die gerade fortgesetzt wird.
(Quelle: DOSB)
