Sportwissenschaft erstmals im Ranking der Studienfächer

Wo kann man das Fach Sportwissenschaft am besten studieren? Welches Institut hat die höchste Reputation, was Forschung und Lehre in der Sportwissenschaft anbelangt?

Studenten können sich über ihre Hochschule vorab informieren. Copyright: picture-alliance
Studenten können sich über ihre Hochschule vorab informieren. Copyright: picture-alliance

Wer Antworten auf solche und andere Fragen sucht, der findet aktuelle Antworten im Studienführer 2009/2010, den das Wochenmagazin „DIE ZEIT“ jetzt publiziert hat und der auf eine bundesweite Befragung zum Hochschulranking in über 2.000 Fachbereichen an mehr als 200 Hochschulen in Deutschland zurückgeht, den das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh vorgenommen hat. Das Fach Sportwissenschaft wurde in diesem Jahr erstmals in das Ranking einbezogen: „Die Teilnahme am Hochschulranking des CHE ist ein wichtiger Schritt zur weiteren Etablierung der Sportwissenschaft als Lehr- und Forschungsdisziplin an den über 60 Universitäten im Lande“, bekräftigt Prof. Dr. Bernd Strauß (Münster), der Präsident der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (dvs), die Bedeutung und die Akzeptanz des Ranking bzw. der Sportwissenschaft als Wissenschaftsdisziplin. Das Fach Sportwissenschaft ist damit ein Fach wie viele andere, die schon seit etlichen Jahren regelmäßig auf diese Weise beurteilt werden (z. B. Architektur, Germanistik, Medizin, Informatik).

Zur Erstellung dieser Art von „Bundesliga-Tabelle“ wurden bereits im letzten Jahr umfangreiche Erhebungen an den sportwissenschaftlichen Hochschuleinrichtungen bei Studierenden sowie bei Professoren und Professorinnen vorgenommen. Allerdings haben einige Standorte (z.B. die Universitäten in Darmstadt und Dortmund, aber auch die Deutsche Sporthochschule Köln) auf eine Teilnahme am Ranking durch das CHE verzichtet. Bei der umfangreichen Befragung wurden Daten zu 34 Kriterien über den jährlichen Umfang von eingeworbenen Forschungsmitteln genauso erfasst wie u. a. die Situation der Sportstätten und die Betreuungssituation der Studierenden vor Ort. Aus diesen und weiteren Informationen über die einzelnen Standorte wurde dann die gesamte Studiensituation ermittelt und in drei Ranggruppen eingeteilt, ohne jedoch numerische Platzziffern zu vergeben. Demzufolge gibt es jeweils eine „grüne“ Spitzengruppe, ein „gelbes“ Mittelfeld und eine „rote“ Schlussgruppe. Im gedruckten Studienführer bzw. im Internet (unter www.das-ranking.de) sind diese Differenzierungen farblich markiert.

Betrachtet man daraufhin die weite „Landschaft der Sportwissenschaft“ in Deutschland, dann können sich mindestens sieben Institute bzw. Universitäten als Sieger bezeichnen: Am besten in der Gesamtbeurteilung schneiden laut CHE-Ranking im gegenwärtigen Untersuchungszeitraum für die (alten) Lehramtsstudiengänge die Institut für Sportwissenschaft der Universitäten in Freiburg, Münster, Potsdam, Saarbrücken und Tübingen ab, gefolgt von Karlsruhe, Kassel und Konstanz. Bei den (neuen) sog. Bachelorstudiengängen, die nach einem nur sechs semestrigen Studium auf Berufsfelder außerhalb der Schule abzielen, gehören Jena, Kiel, Potsdam und Tübingen zur Spitzengruppe. Betrachtet man „nur“ die Forschungssituation allein, dann liegen hier neben anderen Jena und Karlsruhe ganz weit vorn, während nach den derzeitigen Untersuchungsergebnissen die Ausstattung für das Studium des Faches Sportwissenschaft
(z. B. Sportanlagen, Bibliothek) am besten in Oldenburg und in Freiburg ist. Wen vor allem die Sportökonomie als ein spezielles Studienfach innerhalb der Sportwissenschaft interessiert, der ist dem Ranking zufolge an der Universität Bayreuth bestens aufgehoben.

Der jährlich erscheinende Studienführer soll vor allem Studieninteressierten verlässliche Informationen im Überblick bieten zu den Voraussetzungen und der Art, Ausrichtung und den Anforderungen möglicher Studienfächer sowie zu den Abschlüssen (Lehramt, Bachelor, Master) und den Berufsfeldern und den Berufsaussichten. Mehr zu allen Untersuchungsergebnissen und den Standorten im Vergleich bzw. den Auswertungen zu den anderen Fächern bietet der Studienführer, der für 6,90 Euro im Zeitschriftenhandel erhältlich ist.


  • Studenten können sich über ihre Hochschule vorab informieren. Copyright: picture-alliance
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