Die Themen des
DOSB
sind so vielfältig wie Sportdeutschland. Unsere Sportwelten geben einen ersten Überblick in
verschiedene Schwerpunkte und Angebote.
Nach wochenlangen Vorbereitungen fiel am Dienstag der Startschuss für den offiziellen Teil des München Besuchs der 14-köpfigen Evaluierungskommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).
Auf der Agenda standen die Präsentationen zur Vision von München 2018 für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018, zum Sportstättenkonzept und zum Konzept für die Paralympischen Spiele. Gewohnt charmant führte Katarina Witt, Kuratoriumsvorsitzende von München 2018, durch die ersten drei hochrangig besetzten Themenblöcke am Vormittag. Die Vision von den freundlichen Spielen und einem nachhaltigen Olympischen Erbe
Als Sinnbild für die kulturelle Vielfalt und die zahlreichen Festivitäten der Stadt und für die Weltmetropole zwischen Tradition und Moderne begann Christian Ude, Oberbürgermeister der Stadt München, seine Präsentation mit einem Anstich-Schlegel in der Hand. Der Oberbürgermeister der „Weltstadt mit Herz“ stellte die Landeshauptstadt München als idealen Gastgeber für Winterspiele 2018 vor. Veranschaulicht an den positiven Auswirkungen der Olympischen Sommerspiele 1972 auf München, betonte er die nachhaltigen Entwicklungschancen, die Winterspiele 2018 für die Stadt mitbrächten.
„Den speziellen Charakter als Weltstadt mit „Lederhosen und Laptop“ hat die Stadt München nicht zuletzt auch den Olympischen Sommerspielen 1972 zu verdanken. Große Teile der Infrastruktur und der bis heute sehr beliebte und viel genutzte Olympiapark sind dafür nur die auffälligsten Beispiele. Nun haben wir die Chance, ein einzigartiges Kapitel Nachhaltigkeit zu schreiben: Die Nutzung Olympischer Sportstätten für Sommer- wie Winterspiele. Darüber hinaus würde die Erweiterung und Modernisierung des Olympiaparks weitere 40 Jahre Nachnutzung garantieren. 80 Jahre Olympisches Erbe - das wäre ein einzigartiges Zeichen der Nachhaltigkeit von Olympischen Spielen und ein großer Gewinn für das sportliche und kulturelle Leben der Stadt München.“
Siegfried Schneider, Staatsminister und Leiter der bayerischen Staatskanzlei, unterstrich die Entwicklungschancen, die Olympische und Paralympische Winterspiele 2018 für das gesamte bayerische Voralpenland bergen: „Winterspiele in Bayern würden nicht nur die Verbindung Münchens mit dem Voralpenland stärken und revitalisieren, sondern die gesamte Voralpenregion in eine vitale Gegend für Innovation und Wirtschaftskraft verwandeln.“
Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, wies darauf hin, dass es nach über 70 Jahren wieder an der Zeit sei, dass die erfolgreichste Nation in der Olympischen Wintersportgeschichte Gastgeber Olympischer und Paralympischer Winterspiele wird. „Mit unserer authentischen Wintersportkultur und dem leidenschaftlichen Fachpublikum können wir hier in Deutschland wichtige Bilder in die Welt senden und so entscheidende Impulse für die zukünftige Wintersportbewegung weltweit setzen.“
Katarina Witt beendete den ersten Themenblock mit einem Einblick in die athletenfreundliche Ausrichtung des Gesamtkonzepts von München 2018. „Unsere Vision von einem ‚Festival of Friendship’ hat die Substanz und die Kraft, der Olympischen und Paralympischen Bewegung lokal, national und international viele wichtige Anstöße zu geben. Besonders am Herzen liegt uns die Ausrichtung an den Bedürfnissen der Sportlerinnen und Sportler. Die vielen erfolgreichen Wintersportveranstaltungen der letzten Wochen haben gezeigt, dass das leidenschaftliche Sportpublikum eine Atmosphäre erzeugt, die jeden Athleten gerne zu Wettkämpfen nach Deutschland kommen lässt. Diese weltweit einzigartige Liebe zum Sport ermöglicht es jedem Athleten, das Beste aus sich herauszuholen und großartige oly mpische Erinnerungen mit nach Hause zu nehmen.“
Kompaktes und athletenfreundliches Sportstättenkonzept
Entsprechend der Ausrichtung der Münchner Bewerbung an den Bedürfnissen der Athleten eröffnete Bernhard Schwank, Vorsitzender der Geschäftsführung von München 2018 den Themenblock zum Sportstättenkonzept und stellte es mit seinen Besonderheiten und Vorzügen im Detail vor. Das Gesamtkonzept von München 2018 basiert auf einem Zwei-Park Konzept. Im Eis-Park in München werden sämtliche Eissportarten stattfinden, im Schnee-Park in Garmisch-Partenkirchen sämtliche Schneesportarten. Komplettiert wird das Konzept mit der Kunsteisbahn Königssee. „Das Gesamtkonzept von München 2018 ist geprägt von Gedanken an Nachhaltigkeit und an ein echtes Olympisches Erbe. Das Besondere an unserem Zwei-Park Konzept ist die kurze Reisezeit zwischen den Parks und die Komp aktheit innerhalb der beiden Parks. In beiden Parks befinden sich sämtliche Wettkampf- und Nichtwettkampfstätten so nah beieinander, dass sie innerhalb kurzer Zeit zu erreichen sind. Die zweite Besonderheit ist die große Nachhaltigkeit, mit der wir das gesamte Sportstättenkonzept geplant haben. Für sämtliche Disziplinen, für die heute bereits Weltklassestätten bestehen, die aber aufgrund der Entfernungen nicht in das Konzept eingebunden werden konnten – beispielsweise für Biathlon oder Eisschnelllauf – werden lediglich temporäre Wettkampfstätten errichtet. Das trifft auf 22 Prozent aller benötigten Sportstätten zu. 74 Prozent der nötigen Sportstätten für Winterspiele 2018 in Bayern existieren heute bereits. Lediglich 4 Prozent würden wir neu errichten – beispielweise ein lang ersehntes Eishockeystadion in München, dessen Nachnutzung durch den EHC München gesichert ist.“
Das paralympische Konzept
Die Vision der Münchner Bewerbung geht noch einen Schritt über das Ziel hinaus, Gastgeber der athletenfreundlichsten und nachhaltigsten Winterspiele in der Olympischen und Paralympischen Geschichte zu werden. Die freundlichen Spiele 2018 in München sollen ein internationales inklusives Sportfest werden, so barrierefrei gestaltet wie überhaupt möglich.
Friedhelm Beucher, Präsident des Deutschen Behindertenverbandes, wies auf die lange Tradition des paralympischen Sports in Deutschland hin: „Unsere Vision für die Paralympischen Winterspiele 2018 ist es, das Bewusstsein für Barrierefreiheit zu schärfen, soziale Herausforderungen anzusprechen und neue Vorbilder zu schaffen – und das weit über die Grenzen Deutschlands hinaus.“ Beucher ist sich sicher, dass Deutschland und die Münchner Bewerbung beste Bedingungen dafür bietet, ein nachhaltiges Olympisches Erbe im Bereich der Barrierefreiheit und sozialen Zusammenhalts zu schaffen.
Auch für die Paralympics setzt man in München auf das kompakte Zwei-Park Konzept. Die Eröffnungsfeier würde wie bei den Olympischen Winterspielen vor bis zu 70.000 Zuschauern im Münchner Olympiastadion stattfinden – das wäre das größte Live-Publikum in der olympischen und paralympischen Geschichte.
Mit zwölf paralympischen Goldmedaillen ist Verena Bentele heute bereits eine der erfolgreichsten paralympischen Wintersportathletinnen überhaupt. Dank ihrer Erfahrung und ihrer Mitwirkung bei den Planungen für das paralympische Bewerbungskonzept, kann München 2018 auch im Bereich des paralympischen Sports eine athletenfreundliche Ausrichtung sicherstellen. Als Athletin betonte sie die einzigartige Faszination für den paralympischen Sport in Deutschland. „Auch wenn der paralympische Sport weltweit eine immer größere Bedeutung erhält, so spüre ich in Gesprächen mit meinen Kollegen immer wieder, dass sie unglaublich gerne zu Wettkämpfen nach Deutschland und Bayern kommen. Das liegt zu einem großen Teil an der fantastischen Atmosphäre, die vor Ort bei den Wettkämpfen herrscht. Die leidenschaftliche Sportaffinität des deutschen Publikums schafft eine einzigartige Stimmung auch im paralympischen Bereich, die man sonst nirgends auf der Welt antrifft. Ich bin ganz sicher, dass München 2018 wichtige Impulse für die internationale Entwicklung des paralympischen Sports geben kann.“
Gelöste Stimmung nach dem Start der Sitzungen von IOC Evaluierungskommission und München 2018 (v.li.): Katharina Witt, Thomas Bach, Gunilla Lindberg, Christian Ude. Foto: München 2018/Getty
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