Es kann nur ein Zeichen sein, mehr nicht. Und doch hat das Signal, dass der Sport hier aussendet, große Kraft.
Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro wird erstmals ein olympisches Flüchtlingsteam antreten. Mitglieder sind zwei Judoka aus der Demokratischen Republik Kongo, sechs Läufer aus Äthiopien, Somalia und dem Südsudan sowie zwei syrische Schwimmer, darunter auch die 18 Jahre alte Yusra Mardini, die in Berlin lebt, lernt und trainiert. Sie alle flohen vor Gewalt und Verfolgung in ihren Heimatländern und suchten Zuflucht in Belgien, Deutschland, Luxemburg, Kenia und Brasilien. Es sind zehn Beispiele, die Tausenden weltweit Mut machen.
Das IOC sendet damit und mit seinem internationalen Förderprogramm Olympic Solidarity ein starkes Zeichen der Unterstützung und Hoffnung an alle Flüchtlinge. In einer Zeit, in der die Zahl an Flüchtlingen und Asylsuchenden die 60 Millionen weltweit überschritten hat, ist eine solche Botschaft von besonderer Bedeutung.
Das sieht auch das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) so. Das Olympische Flüchtlingsteam sei inspirierend, heißt es dort. Die Athletinnen und Athleten hätten ihre sportliche Karriere aufgrund von Gewalt und Verfolgung unterbrechen müssen und bekämen nun endlich die Chance, auf diesem Weg ihren Traum zu erfüllen. Ihre Teilnahme bei den Olympischen Spielen sei ein wertvoller Beitrag, um andere Flüchtlinge in ihrer Ausdauer zu bestärken, schwierige Hürden zu überwinden und für sie und ihre Familien eine bessere Zukunft aufzubauen.
Schon seit Jahren arbeiten UN und die Olympische Bewegung zusammen, um die Rolle des Sports in der Entwicklung und Förderung von Flüchtlingen, vor allem von Kindern, zu stärken.
Es hat sich gezeigt, dass der Sport überall ein Anfang sein kann auf dem Weg der Integration. Aber dieser Weg ist weit. Weitere Zwischenziele sind Ausbildung, Sicherheit, die Möglichkeit zu arbeiten und so schließlich selbst einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten zu können.
Daran soll auch der Welt-Flüchtlings-Tag am 20. Juni erinnern. Außerdem hat die UNHCR die Kampagne „Wir stehen zusammen #WithRefugees. Gemeinsam können wir etwas bewegen“ gestartet. Man wolle damit an die Stärke, den Mut und die Beharrlichkeit von Millionen Flüchtlingen erinnern, heißt es.
Dafür könnte es kein besseres Beispiel geben als die Förderung und Teilnahme der zehn Athletinnen und Athleten unter olympischer Flagge in Rio.
(Autor: Jörg Stratmann)
In jeder Ausgabe der DOSB-Presse, die wöchentlich erscheint, gibt es einen Kommentar zu aktuellen Themen des Sports, den wir hier als DOSB-Blog veröffentlichen. Diese mit Namen gezeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die offizielle DOSB-Meinung wieder.