Stellungnahme der Athletenkommission zu Anti-Doping Management

Die Athletenkommission verlangt mehr Verantwortung und finanzielle Beteiligung aller Stakeholder des Sports im internationalen Anti-Doping Management.

Die Athletenkommission konnte vergangene Woche, vom 13. bis 15. März, am jährlichen Symposium der Welt-Anti-Doping Agentur (WADA) teilnehmen.

Die Athleten sind nach wie vor entsetzt darüber, unter welchen Bedingungen der Kampf gegen Doping auf dem internationalen Spielfeld ausgetragen wird. Der Sport ist nach wie vor sehr stark beschädigt und es müssen schleunigst alle relevanten Maßnahmen ergriffen werden, damit vor allem die Athleten das Vertrauen in das internationale Anti-Doping Management und ihre Sportorganisationen zurück gewinnen.

Als Grund für diese sehr dringende Voraussetzung für den sauberen Sport sehen die Athleten darin, dass die Lebenszeit einer ganzen Sportlergeneration vorbei läuft. Diese Athleten können nicht langwierige Gremiensitzungen und Meetings abwarten. In dieser ganzen Zeit gehen Leistungssportkarrieren vorbei und es gibt immer noch keine Voraussetzungen für ein modernes Anti-Doping Management System.

Alle Athleten akzeptieren das Anti-Doping Management und sie wollen gemeinsam mit ihren Sportorganisationen interagieren und ihren Teil dazu beitragen, dass das Vertrauen in den professionellen Leistungssport auf dem internationalen Spielfeld zurück gewonnen wird.

Die Athleten wenden sich daher an die internationalen und nationalen Stakeholder im Sport – ihren Teil zum Anti-Doping Management bei zu tragen, so dass eine unabhängige und finanziell gesicherte Welt-Anti-Doping Agentur ihre Arbeit verrichten kann – gemeinsam im Netzwerk mit den Nationalen Anti-Doping Agenturen.

Darüber hinaus unterstützen die Athleten die Kopenhagener Erklärung der Nationalen Anti-Doping Agenturen und deren Punkte zur Stärkung der WADA:

  • Unabhängigkeit in ihren Finanzen, den Entscheidungen der Organisation und den Untersuchungen im Ergebnismanagement
  • Die institutionelle Einbindung weiterer Stakeholder (Labore, NADOs, etc.)
  • Neudenken der Governance-Strukturen, der Auslöschung von Interessenkonflikten und die Gewaltenteilung im Anti-Doping Management (WADA als Regelgeber & Beobachter, NADOs als Umsetzer im Dopingkontrollsystem, die Schiedsgerichte für die Sanktionierungen)
  • Sanktionierungshoheit der WADA gegenüber nationalen Verbänden und Ländern

Außerdem verlangen die Athleten die Stärkung ihrer Rechte:

  • Die Fürsorgepflicht nationalen Spitzenverbände und Länder gegenüber ihren Athleten und deren persönlichen Rechten
  • Eine weltweit viel stärkere Einbindung der Athleten in alle Entscheidungen das Anti-Doping Management betreffend, basierend auf einer vertrauensvollen und verantwortungsvollen Zusammenarbeit mit den Anti-Doping Organisationen und Sportverbänden für ein effektives Anti-Doping System

Die Athleten in Deutschland unterstützen vor allen Dingen die Vorbereitungen der WADA Athletenkommission, unter ihrer Vorsitzenden und ehemaligen Skilangläuferin – Beckie Scott, für eine Charta der Athletenrechte.

Die Athletenkommission ist die gewählte Interessenvertretung der deutschen Sportlerinnen und Sportler. Ihre Mitglieder sind: Maximilian Hartung /Fechten (Vorsitz), Silke Kassner / Wildwasserrennsport (Stellvertr. Vorsitz), Karina Winter/ Bogenschießen, Daniel Hermann/ Eistanz, Felix Rijhnen / Speedskating, Manuela Schmermund / paralympisches Sportschießen, Marion Rodewald / Feldhockey (EOC AC), Britta Heidemann / Fechten (IOC AC), Richard Schmidt / Rudern (WADA AC).

(Quelle: DOSB Athletenkommission)