„Sterne des Sports“ 2008: Die 17 Finalisten im Porträt (15)

Am 26. Januar hat Bundespräsident Horst Köhler in Berlin die „Sterne des Sports“ 2008 in Gold überreicht. Alle 17 Finalisten überzeugten die Jury durch ihr großes gesellschaftspolitisches Engagement, so auch der TSV Hassel aus Niedersachsen.

Bundespräsident Horst Köhler, Gerd Wiedking von der VR Grafschaft Hoya, Christine Vogel vom TSV Hassel, DOSB-Präsident Thomas Bach und BVR-Präsident Uwe Fröhlich (v.l.).
Bundespräsident Horst Köhler, Gerd Wiedking von der VR Grafschaft Hoya, Christine Vogel vom TSV Hassel, DOSB-Präsident Thomas Bach und BVR-Präsident Uwe Fröhlich (v.l.).

„Sterne des Sports“ ist eine Initiative des Deutschen Olympischen Sportbundes und der Volksbanken Raiffeisenbanken.

Turnen mit viel Phantasie und Kreativität - Kinder können austoben

Kinderturnen mit besonderem Pfiff - das kennzeichnet die Nachwuchsarbeit des Turn- und Sportvereins Hassel e.V. von 1923. Für die Übungsleiterinnen war schon der Sieg auf Landesebene in Niedersachsen eine absolute Überraschung, dass sie es ins Bundesfinale der „Sterne des Sports“ schaffen könnten, damit hatten sie nicht gerechnet. Auch wenn sie seit Jahren daran arbeiten, dass beim Kinderturnen keine Langeweile aufkommt. „Der Schulsport ist oft sehr leistungsorientiert. Wir wollen die Kinder mitnehmen, die da nicht mithalten können“, beschreibt Übungsleiterin Gitta Rohlfs das Konzept. Vor vier Jahren hatte das Team der Kinderturnabteilung die Idee, die regelmäßigen Übungsstunden durch besondere gemeinsame Projekte zu ergänzen: Die Leiterinnen wollten die Kinder für Bewegung begeistern, ihnen Erfolgserlebnisse verschaffen und ihnen die Chance geben, eigene Ideen kreativ umzusetzen.

Angefangen hat alles mit dem Kinderturnabzeichen. 2004 fiel der Startschuss. „Dabei war es unser Ziel, dass jeder ein Abzeichen bekommt, so dass die Kinder die Erfahrung sammeln: Wenn wir üben, schaffen wir das - das hat geklappt“, sagt Gitta Rohlfs. Die Übungsleiterinnen ruhten sich auf diesem Erfolg aber nicht aus: Nach dem Kinderturnabzeichen folgten Kinderzirkus, Kurse im Inlineskaten, zur Selbstverteidigung und ein Projekt mit dem Titel „Abenteuerspielplatz Wald“. Immer wurden auch die Eltern dabei mit einbezogen. So können sie besser nachvollziehen, was ihre Kinder im Verein erleben und wie der Verein arbeitet. Dieses Jahr im Sommer hatte der „Zirkus Kunterbunt“ in Hassel Premiere. Alle Kinder konnten dabei ihre besonderen Talente einfließen lassen. Durch das gemeinsam erarbeitete Programm waren auch soziale Fähigkeiten wie Kooperationsbereitschaft, Verantwortung und Rücksichtnahme gefragt. Die große Zirkusvorstellung am Ende wurde dann für alle Zirkuskünstler ein ganz besonderes Erlebnis. Sie überwanden ihre Angst, vor Publikum aufzutreten, zeigten ihr Können und standen im Rampenlicht. Als Belohnung gab es tosenden Beifall von den Zuschauern, und die Kinder hatten neues Selbstvertrauen getankt.

Die Kinderturnabteilung ist aber auch ein gutes Beispiel dafür, wie die Vernetzung zwischen Verein, Eltern und Ortsgemeinschaft dafür sorgt, dass spannende Aktionen von allen unterstützt werden: Als der TSV Hassel nicht wie in den vergangenen Jahren mit den Kindern in der Turnhalle übernachten konnte, sprang die evangelische Gemeinde ein und stellte ihre Räume zur Verfügung. Ganz nebenbei sorgt die Kinderabteilung mit ihren Aktionen dafür, dass mehr Familien auf den TSV Hassel als Verein aufmerksam werden: Bei den Projekten sind regelmäßig mehr Kinder dabei als bei den normalen Turnstunden. So hat es der Verein geschafft, immer mehr Kinder in Hassel und Umgebung für Sport zu begeistern.


  • Bundespräsident Horst Köhler, Gerd Wiedking von der VR Grafschaft Hoya, Christine Vogel vom TSV Hassel, DOSB-Präsident Thomas Bach und BVR-Präsident Uwe Fröhlich (v.l.).
    Bundespräsident Horst Köhler, Gerd Wiedking von der VR Grafschaft Hoya, Christine Vogel vom TSV Hassel, DOSB-Präsident Thomas Bach und BVR-Präsident Uwe Fröhlich (v.l.).