Sterne des Sports (3): SC DHfK Leipzig

In einer 18-teiligen Serie werden die Sieger des Wettbewerbs "Sterne des Sports" vorgestellt. Den dritten Platz belegte der SC DHfK Leipzig mit seinem Kindersportzentrum.

DOSB-Präsident Thomas Bach, Katja Pausch vom Sportclub DHfK Leipzig, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Christoph Kothe von der Volksbank Leipzig und BVR-Präsident Uwe Fröhlich (v.l.) bei der Preisverleihung in Berlin. Foto: Sterne des Sports
DOSB-Präsident Thomas Bach, Katja Pausch vom Sportclub DHfK Leipzig, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Christoph Kothe von der Volksbank Leipzig und BVR-Präsident Uwe Fröhlich (v.l.) bei der Preisverleihung in Berlin. Foto: Sterne des Sports

„Ich hätte nie gedacht, dass so viele Kinder und ihre Eltern unsere Angebote nutzen möchten. Das ist großartig!“ freut sich Katja Pausch vom Kindersportzentrum des Sportclubs der Deutschen Hochschule für Körperkultur Leipzig e.V., kurz SC DHfK Leipzig.

Der Verein ist beim Wettbewerb „Sterne des Sports“ 2011 sächsischer Landessieger geworden und gehört damit zu den 18 Kandidaten, die am 7. Februar ins Rennen um den „Großen Stern des Sports“ in Gold gehen. Die Preisträger auf Bundesebene werden an diesem Tag in Berlin von Bundeskanzlerin Angela Merkel persönlich ausgezeichnet.

Von der Kaderschmiede zum Breitensport


Mit über 5.700  Mitgliedern ist der 1954 gegründete SC DHfK Leipzig nicht nur der größte Verein Mitteldeutschlands, sondern zugleich der erfolgreichste Sportclub weltweit. Bis 1989 errangen seine Sportlerinnen und Sportler 93 Medaillen bei den Olympischen Spielen und 136 Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften, vor allem in der Leichtathletik, beim Rudern und Schwimmen und im Kanurennsport. Bis zur Wende galt der SC DHfK Leipzig deshalb auch als die Kaderschmiede der DDR und war bis zur ihrer Auflösung der Sportschule DHfK angeschlossen. 

Nach der Wende richtete der SC DHfK seinen Blick über den Leistungssport hinaus auch auf den Breitensport mit seinen vielfältigen Segmenten, darunter auch Prävention und Gesundheitssport. Heute teilt sich der Verein in 16 Abteilungen. Das Kindersportzentrum gehört zur Abteilung Fitness- und Gesundheitssport, das allein rund 3.500 Mitglieder zählt.

Im Fokus: Das Kindersportzentrum

Kinder und Jugend spielen bei dem Leipziger Verein eine große Rolle. Insgesamt trainieren circa 2.100 Mädchen und Jungen unter 14 Jahren unter seinem Dach, 850 davon im Kindersportzentrum. Seit 2006 arbeiten hauptamtlich Angestellte in der Koordination und im Trainingsbetrieb dieses Zentrums, so dass sich der Bereich stetig weiter entwickeln konnte.

Um die Jüngsten dreht sich viel beim SC DHfK Leipzig. Das ist auch der Grund, weshalb die Landesjury ihm den „Großen Stern des Sports“ in Silber zuerkannte. Der Verein hatte seine Bewerbung mit dem Maßnahmentitel „Entdecke was in dir steckt – mit SPORTIKUS!“ bei der Volksbank Leipzig eG eingereicht.

Ausprobieren statt Festlegen

Der SC DHfK hatte sich gezielt dem Problem gestellt, dass viele Kinder im Alter von sechs oder sieben Jahren den Sportvereinen verloren gehen. Ein wesentlicher Grund dafür liegt im allgemeinen Sport- und Bewegungsangebot für diese Altersgruppe: Während es für die Jüngeren umfassende Bewegungsschulungen gibt, fächern sich die Angebote für Grundschulkinder in die einzelnen Sportarten auf. „Meist melden sich die Kinder dann für etwas an, merken aber schnell, dass es nicht genau der richtige Sport ist, der zu ihnen passt und verlieren die Lust“, erzählt Übungsleiterin Katja Pausch. Um das zu verhindern und Kinder schon früh für den Sport zu gewinnen, hat man sich in Leipzig allerhand einfallen lassen. Das entsprechende Konzept startete 2007 mit dem Sportarten-Karussell und wurde jährlich ausgebaut.

Beim Sportartenkarussell testen die sechs- bis neunjährigen Jungen und Mädchen bis zu zehn unterschiedliche Sportarten aus, jeweils unter Anleitung eines festen Trainers beziehungsweise einer Trainerin. „Wenn die Kinder das Karussell absolviert haben, können sie fast alles in Bezug auf die Sportarten. Das ist die blanke Vielfalt“, meint Katja Pausch. „Die Mädchen und Jungen sind dann offen für alle möglichen sportlichen Bereiche.“ 2008 kamen die Ferienspiele für Grundschulkinder als ein weiterer Baustein dazu, 2009 folgte das so genannte Hopping, bei dem Kinder in Sportarten hineinschnuppern können, seit 2011 besuchen Kinder das „Tandem“. Hier kombinieren sich eine Winter- und eine Sommersportart wie etwa Judo und Kanu.

„Für Verein wie Eltern bedeutet es meist einen hohen organisatorischen Aufwand, etwa beim Sportarten-Karussell sich auf neue Trainingsstätten und die Wege dorthin einzustellen. Dennoch sind alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer Feuer und Flamme für diese Idee“, berichtet Katja Pausch. Auf der Anerkennung, die der Verein durch die große Resonanz erfährt, ruht er sich aber noch lange nicht aus. Ständig passiert Neues, wie etwa die Skifreizeit, die in diesem Jahr zum ersten Mal angeboten wird.

Rosige Zukunft


Die größte Aufgabe des Kindersportzentrums sieht Katja Pausch darin, noch mehr Kindern die Möglichkeit zu bieten, an den Angeboten teilnehmen zu können. Derzeit sind die Wartelisten sehr lang. „Das müssen wir ändern. Es gibt große sportliche Potentiale der Kinder. Die müssen wir nutzen und fördern“, sagt Katja Pausch und blickt mit Zuversicht in die Zukunft.

Dafür hat sie allen Grund. Denn wenn Kinder Zukunft sind, dann sieht es für den SC DHfK rosig aus. Und wer weiß - vielleicht ja auch goldig – warten wir ab, bis die Bundessieger bei den „Sternen des Sports“ 2011 feststehen.

(Quelle: DOSB/wirkhaus)


  • DOSB-Präsident Thomas Bach, Katja Pausch vom Sportclub DHfK Leipzig, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Christoph Kothe von der Volksbank Leipzig und BVR-Präsident Uwe Fröhlich (v.l.) bei der Preisverleihung in Berlin. Foto: Sterne des Sports
    DOSB-Präsident Thomas Bach, Katja Pausch vom Sportclub DHfK Leipzig, Bundeskanzlerin Angela Merkel, Christoph Kothe von der Volksbank Leipzig und BVR-Präsident Uwe Fröhlich (v.l.) bei der Preisverleihung in Berlin. Foto: Sterne des Sports
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