Sterne des Sports: Gauck hebt Bedeutung des Sports hervor

Bundespräsident Joachim Gauck hat bei der Preisverleihung „Sterne des Sports“ am Dienstag (29. Januar) in Berlin die gesamtgesellschaftliche Bedeutung des Sports herausgehoben.

Bundespräsident Joachim Gauck verkündet in das Mikrofon von Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein den Siegerverein SV Eintracht Hannover bei der Preisverleihung "Großer Stern des Sports" in Gold am 29.1.2013 in Berlin. Foto: Kai Bienert
Bundespräsident Joachim Gauck verkündet in das Mikrofon von Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein den Siegerverein SV Eintracht Hannover bei der Preisverleihung "Großer Stern des Sports" in Gold am 29.1.2013 in Berlin. Foto: Kai Bienert

„Wir können nicht so tun, als könnte Sport Bereiche wie Bildung ersetzen“, sagte Gauck, aber es sei sehr interessant zu sehen, wie der Sport sein gesellschaftspolitisches Potenzial entdeckt habe. Der Bundespräsident nannte als Beispiel die Felder Integration, Prävention und Gleich-berechtigung, in denen der Sport Vorbildliches leiste. „Was Menschen im und für den Sport tun, hat nicht nur für den Sport Bedeutung“, erklärte er.

Thomas Bach, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, wies darauf hin, die Arbeit in den Sportvereinen werde mit dieser Veranstaltung öffentlich gemacht, „weil das Engagement nicht genügend Anerkennung und Wertschätzung erfährt“. Vereine trügen zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei – „und das immer wieder mit neuen Themen. Das können wir heute sehen“.

Beim Sport fänden viele Gruppen gesellschaftliche Anerkennung, ergänzte Gauck. „Auch Gruppen, die ein ganz eigenes Sorgenprofil mitgeschleppt haben, Homosexuelle beispielsweise.“ Der Sport habe sich nicht in einem ganz eigenen Feld verortet, „sondern mitten in der Gesellschaft“, sagte der Bundespräsident und ergänzte, gerichtet an Uwe Fröhlich, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), des Partners der „Sterne des Sports“: „Ich freue mich, dass das auch von der Wirtschaft so gesehen wird.“ Fröhlich hatte zuvor angekündigt, dass die Partnerschaft bestehen bleibe (siehe Meldung).

Beim Spitzensport werde die Anstrengung bewundert, sagte Joachim Gauck weiter. Auch das sei wichtig, „Sport aufgebrezelt als Unterhaltung“ zu zeigen. Aber so seien die „Sterne des Sports“ ebenfalls ein Schaufenster: „Hier zeigt sich die Bereitschaft, sich mit anderen zusammen für etwas einzusetzen. Wenn wir das Engagement hier feiern können, ist das eine großartige Sache.“

Im Verein werden nur die auch Freund genannt, die es wirklich sind

Der DOSB sei glücklich und stolz, dass er im vorigen Jahr wieder 100.000 neue Mitglieder im DOSB habe begrüßen können, sagte Thomas Bach. Das belege den zunehmenden Trend in der Gesellschaft, „dass Menschen erkennen, dass ein Schulterklopfen eines Mannschaftskameraden mehr wert ist als ein Like von einem virtuellen Follower. Im Verein werden nur die auch Freund genannt, die es wirklich sind.“

Die Arbeit in den Vereinen sei erfolgreicher denn je, „aber wir müssen uns auch wandeln“, ergänzte Bach. Die größte Herausforderung sei das Thema „Sport und Bildung“. „Hier müssen wir große Hürden überwinden, müssen das Verhältnis zu Ganztagesschulen und G8 ordnen. Aber wenn die Vereine weiter so modern und engagiert bleiben, können wir wahrscheinlich weiter mit Wachstumsraten rechnen.“

Opens external link in new windowBilder der Veranstaltung und weitere Informationen über die Siegervereine

(Quelle: DOSB)


  • Bundespräsident Joachim Gauck verkündet in das Mikrofon von Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein den Siegerverein SV Eintracht Hannover bei der Preisverleihung "Großer Stern des Sports" in Gold am 29.1.2013 in Berlin. Foto: Kai Bienert
    Bundespräsident Joachim Gauck verkündet in das Mikrofon von Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein den Siegerverein SV Eintracht Hannover bei der Preisverleihung "Großer Stern des Sports" in Gold am 29.1.2013 in Berlin. Foto: Kai Bienert