Sternenbilder

Mit der Verleihung der Sterne des Sports in Gold werden Projekte mit Vorbildcharakter ausgezeichnet. DOSB-Pressereferent Markus Böcker über die wichtigste Auszeichnung im Breitensport.

Die Sterne des Sports in Gold wurden in Berlin vergeben. Foto: wirkhaus/Meike Engels
Die Sterne des Sports in Gold wurden in Berlin vergeben. Foto: wirkhaus/Meike Engels

In Zürich nahm am Montagabend der Fußballprofi und Millionär Christiano Ronaldo die Auszeichnung für den Weltfußballer des Jahres entgegen. Ein Ereignis, dass Sport- oder besser Fußballfreunde in der ganzen Welt mit Spannung erwartet haben. Zumindest deutete die globale TV-Präsenz darauf hin.

Wenige Stunden zuvor wurden in Berlin Menschen geehrt, die in ihren Vereinen in Deutschland vielfältige Projekte zum Wohle ihres Umfelds ehrenamtlich umsetzen. Ein Ereignis, das sozusagen naturgemäß keine Heerscharen von Interessierten vor den Fernseher lockt. Dennoch berichteten viele Medien aus der Hauptstadt von der Vergabe der Sterne des Sports in Gold. Das ist erfreulich und hat auch gute Gründe.

Seit der ersten Verleihung der „Sterne“ im Jahr 2004 wechseln sich Bundeskanzler und Bundespräsident ab, um am Anfang des Jahres je einen Verein aus jedem Bundesland für besondere gemeinnützige Initiativen zu ehren. Diese regelmäßige Präsenz der höchsten Amtsinhaber in unserem Staat bei einer Breitensportveranstaltung ist ein starkes Zeichen der Politik für ehrenamtliches Engagement.

Ein solches ist auch notwendig, denn in Zeiten knapper Kassen, vor allem bei den Kommunen, sollen Bürgerinnnen und Bürger sich immer mehr in Eigeninitiative um gesellschaftliche Belange kümmern. Unterstützung von möglichst vielen Seiten ist deshalb unabdingbar. Immerhin hatte der Bundesrat Ende 2007 das Gesetz „Hilfen für Helfer“ beschlossen, von dem auch die Sportvereine durch die Erhöhung des Steuerfreibetrags für Übungsleiter profitierten. Allerdings könnten Ehrenamtliche noch viele bürokratische Hürden aufzählen, die ihre Arbeit behindern.

Das wissen auch die Politiker. Zur „Sternen-Gala“ in Berlin hatte sich eine Rekordzahl von ihnen angemeldet. Über 60 Bundestagsabgeordnete wollten den Vereinen und deren Repräsentanten bei der Preisverleihung in der repräsentativen DZ-Bank ihre Aufwartung machen. Dabei hatten sie ganz sicher auch ihren Wahlkreis zu Hause im Blick.

Die Projekte der diesjährigen Preisträger zeigen wieder einmal die Bandbreite der Ideen, die die Vereine mit verschiedenen Kooperationspartnern erfolgreich umsetzen. Die Aktivitäten umfassen die Einbindung von Menschen mit körperlicher und geistiger Behinderung, generationsübergreifendes Miteinander, die Wiedereingliederung straffälliger Jugendlicher in die Gemeinschaft, die Integration ausländischer Mitbürger und vieles mehr.

Alle Projekte zeichnet gemeinsam aus, dass sie Vorbildcharakter haben – zum Nachahmen empfohlen. Die Volksbanken mit ihrem dichten regionalen Vertriebsnetz zählen zu den wichtigsten Partnern, die auch finanziell fördern. Schließlich sind nicht wenige ihrer Mitarbeiter selbst Mitglieder des Sportvereins am Ort. Diese zu unterstützen ist also auch eine kluge Investition im Personalmanagement.

Den Großen Stern des Sports erhielt übrigens der TSV SCHOTT Mainz, der damit diesjähriger Bundessieger im bedeutendsten Wettbewerb des Breitsports ist. Ausgezeichnet wurde der Verein für eine originäre Aufgabe des Sports: Mit der „Kindersport-Akademie“ soll der Grundstein für lebenslange sportliche Aktivität gelegt und nachhaltig der Spaß an der Bewegung geweckt werden. Die Übungen haben vorwiegend koordinativen und kognitiven Charakter. Gut möglich, dass aus dieser Ausbildung Talente entwachsen, die später mal viel Geld zum Beispiel mit Fußballspielen verdienen. Aber das ist eigentlich nicht so wichtig.


  • Die Sterne des Sports in Gold wurden in Berlin vergeben. Foto: wirkhaus/Meike Engels
    Die Sterne des Sports in Gold wurden in Berlin vergeben. Foto: wirkhaus/Meike Engels