Vier Unis sind am Montag (24.11.) in Neu-Isenburg für die besten Konzepte ausgezeichnet worden.
Studentinnen und Studenten der Business and Information Technology School in Iserlohn, der Deutschen Sporthochschule Köln, der Uni Leuphana in Lünburg und der Uni Regensburg haben sich nach Ansicht einer Fach-Jury die innovativsten Gedanken darüber gemacht, wie das Deutsche Sportabzeichen vor allem bei jüngeren Menschen an Attraktivität gewinnen kann.
Das Deutsche Sportabzeichen sei zwar ein „echtes Idealangebot“, sagt Andreas Klages, stellvertretender Direktor des Ressorts Sportentwicklung im DOSB. „Es befördert die Fitness, die Krankenkassen honorieren das, es schlägt Brücken in den Verein, man kann dafür in der Gemeinschaft trainieren, mit oder ohne Behinderung.“ Besonders für die Schulen sei das Sportabzeichen ein wichtiger Partner, sportlich und pädagogisch. Der Sportorden, so Klages, erfreue sich trotz einiger Krisen einer „neuen Jugend“. Zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 2013 wurden die Prüfungsbestandteile entstaubt und neuen Herausforderungen angepasst. „Das provoziert natürlich auch Widerstand. Nicht alle sind für Veränderungen zu haben, aber insgesamt haben wir viele positive Rückmeldungen“, stellt Klages fest. „Dennoch, wir dürfen uns darauf nicht ausruhen.“
Beim DOSB haben sich die Experten deshalb gefragt, wie man beim Sportabzeichen in Zukunft kommunizieren soll, mit welchen Instrumenten, mit welchen Botschaften. Daraufhin wurde der Kreis der Ideengeber erweitert und die Hochschulen angesprochen. Die haben das Angebot gerne angenommen. Mehr als zwanzig Hochschulen beteiligten sich am Wettbewerb. Die vier Gewinner zeichnet gemeinsam aus, dass ihre Konzepte sich auf die Stärken der neuen Informationskanäle, wie Facebook, Twitter und andere konzentrieren, aber die bewährten Kommunikationstechniken nicht außer Acht lassen. Das Sportabzeichen, so lautete die übereinstimmende Auffassung, muss aber motivierender und cooler werden.
Den ersten Platz unter allen Bewerbern belegte die Business School aus Iserlohn. Die Studenten entdeckten bei ihrer Recherche den altbekannten „Trimmy“ wieder, dem sie kurzerhand eine Fanpage bauen, damit Trimmy „jugendlicher agieren“ kann. Drei Zielgruppen, unabhängig vom Alter wurden identifiziert: Trimmy für die Sportlichen, Lazy für die „Couch Potatoes“ und Busy für die Karriereorientierten, die vorgeben, keine Zeit für Sport zu haben. Unter dem Motto „immer, überall und gemeinsam“ sollen in Kooperation mit den Sportjugenden der Landessportbünde zudem sogenannte Flashmobs, spontane und aktive Zusammenkünfte vieler Gleichgesinnter, regelmäßig initiiert werden, wobei die Teilnehmer in Alltagskleidung Elemente der Sportabzeichen-Prüfung absolvieren können.
Platz zwei errang die Sporthochschule Köln, die nach dem Slogan „Beat the Pro – challenge yourself“ auf die Kraft des Wettbewerbs setzt. In Anlehnung an beliebte Fernsehsendungen wie „Schlag den Raab“ und andere bekannte Contest-Veranstaltungen wollen die Kölner Studenten mit Events zwischen Amateuren gegen Profis die Zielgruppe der 18 bis 30-Jährigen erreichen und sie für das Sportabzeichen begeistern. Dabei spielen auch klassische Werbespots eine Rolle, die neben der Ausstrahlung im öffentlich-rechtlichen TV vor allem in Social Media Kanälen präsent sein sollen.
Auch die drittplatzierte Uni Leuphana hat erkannt, dass dem DOSB eine Facebook-Seite fehlt, die in jugendlicher Sprache Lust auf das Deutsche Sportabzeichen macht. Außerdem soll ebenfalls mit einem Werbespot der Bekanntheitsgrad des Sportordens gesteigert werden. Die Studentinnen und Studenten aus Lüneburg sehen die Notwendigkeit für einen Imagewechsel des Sportabzeichens. Befördern könnte das ihrer Ansicht nach ein Groß-Event mit vielen prominenten Leistungssportlern im Olympiastadion in Berlin und München.
Mit einem zum Fächer gefalteten Blatt Papier und dem darauf gedruckten Slogan „In unserer Gesellschaft ist nicht jeder gleich, sondern wir sind breit gefächert!“ führten die Vertreter der Uni Regensburg in ihre Präsentation ein. Für ihre fesselnden Gedanken, wie man das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung attraktiver machen kann, zeichnete der DOSB die Studenten aus Bayern mit dem Sonderpreis der Jury aus. Das Thema Inklusion habe man beim Deutschen Sportabzeichen zugegebenermaßen etwas vernachlässigt. „Wir sind froh über die sehr interessanten Anregungen“, sagte Andreas Klages. Dazu zählt unter anderem ein selbst komponierter und getexteter „Inklusions-Rap“, denn die Regensburger setzen in ihrem Konzept auf audiovisuelle Motivation und eine leichte, verständliche Sprache, ganz im Sinne der Barrierefreiheit.
(Quelle: DOSB)