Studie: Wie ticken Jugendliche?

Das SINUS-Institut hat zum dritten Mal seine Jugendstudie herausgegeben, die systematisch die Lebenslagen junger Leute in Deutschland untersucht.

Jugendliche sind heute dank Smartphone und Tablet überall und jederzeit online. Foto: picture-alliance
Jugendliche sind heute dank Smartphone und Tablet überall und jederzeit online. Foto: picture-alliance

„Sie ist inzwischen zu einem Markenzeichen geworden, besticht durch Genauigkeit und Originalität und erlaubt einen tiefen Blick in die Gefühls- und Einstellungswelt der 14 bis 17 Jahre alten Jugendlichen in Deutschland“, so Jugendforscher Professor Klaus Hurrelmann in seinem Vorwort. In der knapp 500 Seiten starken Studie werden unter anderem die Bereiche Digitale Medien, Liebe und Partnerschaft, Mobilität und Klimawandel behandelt.

Im Umgang mit den digitalen Medien stehen die Jugendlichen zwischen Selbstverständlichkeit und Selbstregulation. "Online-sein" gehört zum Leben dazu, die Jugendlichen leben im Internet und sind dementsprechend bestens mit internetfähigen Geräten ausgestattet. Dennoch reflektieren viele selbstkritisch: Sie sind sich bewusst, dass man "ein bisschen vom Internet abhängig ist". Nutzt man Messenger-Dienste und Social-Media-Angebote nicht, droht die soziale Ausgrenzung, die Angst etwas zu verpassen ist groß. Genau zu wissen, wann man das Smartphone zur Seite legen sollte, gilt als kompetenter bzw. souveräner Ausdruck im Medienumgang – auch wenn die Umsetzung im Alltag fast allen schwerfällt.

Den Jugendlichen ist bewusst, dass sie durch ihre Internetnutzung Spuren hinterlassen. Hier sehen sie einerseits den Staat in der Verantwortung, mehr für den Schutz der Daten und der Privatsphäre der Bürger zu tun. Sie nehmen aber auch sich selbst in die Pflicht, kompetent mit den Standardanwendungen umzugehen und sich im Internet „vor dem Gröbsten“ selbst schützen zu können. Die entsprechenden Kompetenzen hierfür lernen die Jugendlichen aus ihrer Sicht fast ausschließlich eigenständig „by doing“.

Allen Jugendlichen ist bewusst, dass digitale Medienkompetenz heute wie künftig zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe ist. Dies scheinen Eltern ähnlich zu sehen, denn die meisten greifen nach Auskunft der Jugendlichen kaum in das Internetverhalten ihrer Kinder ein. 

(Quelle: LSB NRW)


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