Studium und Sportkarriere sollen unter einen Hut

 

Unter der Flagge der „Partnerhochschulen des Spitzensports“ segeln künftig auch die Technische Universität (TU) und die Fachhochschule (FH) Darmstadt. Die

jüngsten Kooperationsverträge wurden kürzlich mit dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (ADH) und dem Olympiastützpunkt Frankfurt Rhein-Main unterschrieben. Die Partnerschaft soll Spitzensportlern die Vereinbarkeit von Studium und Sportkarriere erleichtern. Nachteilsausgleich bei Studienplatzvergabe und im Studium (Prüfungen, Fehlzeiten, Urlaubssemester, flexible Studienplanung, Praktika) heißt ein Ziel. Ansprechpartner - sogenannte Mentoren - in den Fachbereichen kommen hinzu. Für die Laufbahnplanung berät auch der Olympiastützpunkt.

Von bundesweit 250 Hochschulen - 160 unter der Regie des ADH - wurden bisher 40 als „Partnerhochschulen des Spitzensports“ gewonnen. Weitere Verträge sind noch in diesem Jahr unterschriftsreif. Die ersten Kooperationen schloss der ADH Ende der neunziger Jahre noch mit Spitzenverbänden ab, darunter der Deutsche Leichtathletik-Verband und der Deutsche Schwimmverband. 1999 wurde dann das bundesweite Rahmenabkommen unterschrieben. Mit dabei damals der Deutsche Sportbund, die Hochschulrektorenkonferenz und das Studentenwerk. Nach schleppendem Beginn sorgt inzwischen eine Empfehlung der Hochschulrektorenkonferenz zum Jahresbeginn für Bewegung. Der Deutsche Sportbund arbeitet parallel dazu an einer Kooperation „Elitehochschulen des Sports“. Einzelne Olympiastützpunkte kooperieren mit Hochschulen außerhalb der ADH-Mitgliedschaft.

Die studierenden Sportler sind gespannt auf die Vertragspraxis. „Ich erwarte mir relativ viel“, unterstrich Junioren-Weltmeister Steffen Gebhardt (Bensheim). Der Moderne Fünfkämpfer studiert im fünften Semester Maschinenbau an der TU in Darmstadt. „Besonders flexible Prüfungstermine würden mir im Olympiajahr schon weiterhelfen.“ Drittsemester Nina Linde, seit 1994 Eishockey-Nationalspielerin - von München des Architekturstudiums wegen nach Darmstadt gekommen - glaubt: „Dadurch, dass es nun offiziell wird, hilft es mir schon weiter.“

Roland Joachim vom ADH: „Wir wollen auf keinen Fall amerikanische Verhältnisse. Aber wir wollen natürlich auch etwas von den Athleten.“ Neben dem Werbeeffekt beispielsweise Medaillen und Siege sowie Starts bei deutschen Hochschulmeisterschaften. Damit lässt sich bei Sponsoren, Kultuspolitikern und in den Medien werben.