Tag 11 YOG: Czudaj und Nydegger holen Gold

Skeletoni Lukas Nydegger und Monobobfahrer Alexander Czudaj gewinnen bei den Olympischen Jugendspielen jeweils Gold.

Alexander Czudaj fuhr mit dem Monobob zeitgleich mit dem Rumänen Andrei Nica auf Platz eins. Foto: Olympic Information Services
Alexander Czudaj fuhr mit dem Monobob zeitgleich mit dem Rumänen Andrei Nica auf Platz eins. Foto: Olympic Information Services

Skeleton: Nydegger fliegt zu Gold

Skeletoni Lukas Nydegger hat zum Abschluss der Olympischen Jugend-Winterspiele in St. Moritz Gold gewonnen. Mit zwei sensationellen Läufen flog der 17-Jährige geradezu auf Platz eins - mit 1,42 Sekunden vor seinem lettischen Kontrahenten Elvis Veinbergs. „Es ist das erste Mal, dass man so etwas gewonnen hat. Es ist etwas ganz anderes, als ein anderes Rennen zu gewinnen“, sagte Nydegger.

Schon im ersten Lauf hatte er für Staunen im Publikum und bei seinen Trainern gesorgt, als er mit 137 km/h über die Ziellinie raste und sich einen Vorsprung von rund sieben Zehnteln vor dem Zweitplatzierten sicherte.

Teamkollege Timm Beiwinkler schaffte es derweil auf den achten Platz und verbesserte sich damit im zweiten Durchgang um einen Platz.

Spektakulär: Monobobfahrer Czudaj holt zeitgleich Gold

Monobob-Pilot Alexander Czudaj hat dem Jugend Team Deutschland bei den Jugendspielen in St. Moritz eine weitere Medaille beschert. Czudaj fuhr zeitgleich mit dem Rumänen Andrei Nica auf Platz eins. „Durch eine kleine Verletzung dachte ich eigentlich, dass es schwierig wird. Aber der heutige Tag hat aber etwas anderes gezeigt“, freute sich der Nachwuchspilot, der nach dem ersten Durchgang schon auf dem ersten Platz war.

Für Nervenkitzel sorgte vor allem die finale Einfahrt, als Czudaj bei 2:24.80 Minuten über die Ziellinie schoss - bis auf die Hundertstel so schnell wie sein rumänischer Kontrahent, der als Zweitplatzierter des Vorlaufs vorgelegt hatte. Auch der dritte Platz sorgte für Aufsehen: Quentin Sanzo sicherte Liechtenstein mit seiner Bronzemedaille den ersten Podestplatz bei den Olympischen Jugend-Winterspielen.

Rodeln: Teamstaffel schließt Jugendspiele mit Silber ab

Zum Abschluss der Wettkämpfe im Rodeln hat die deutsche Teamstaffel sich mit einer Medaille belohnt.

Merle Fräbel, Timon Grancagnolo sowie das Doppel Moritz Jäger und Valentin Steudte sind am letzten Tag der Rodel-Wettbewerbe bei den Youth Olympic Games in St. Moritz auf Platz zwei gefahren. Als letztes Team startend, landete die deutsche Staffel hinter den favorisierten Russen und vor den Athlet*innen aus Lettland, die Dritter wurden. Für alle Vier war es bereits die zweite Medaille bei den Olympischen Jugend-Winterspielen. „Es war ein gelungener Abschluss“, sagte Jugend-Olympiasiegerin Fräbel, deren Worten sich Teamkollege Grancagnolo (Bronze im Einsitzer) anschloss: „Wir haben noch einmal gezeigt, was wir auch als Team draufhaben.“ Jäger, der zum Start der Rodelwettkämpfe mit Valentin Steudte im Doppel zu Gold gefahren war, resümierte unterdessen: „Es wäre natürlich schöner gewesen, wenn wir noch einmal eine goldene Medaille mitgenommen hätten, aber mit Silber kann man auch zufrieden sein.“

Bei den Teamwettbewerben hat jede Mannschaft nur einen Lauf. Der Ablauf in jedem Team ist festgelegt: Zuerst startet die Frauen, danach Männer und im Anschluss das Doppel startet.

Snowboard Cross: Conradt gewinnt Silber nach einem langen Tag 

Am Ende trennten Snowboardcrosser Niels Conradt ein Hauch von 0,15-Sekunden vom ganz großen Coup. Doch auch die Silbermedaille bei den Olympischen Jugend-Winterspielen war für den jungen Sportler eine ganz große Sache.

"Ich wollte gut fahren und gucken, was rauskommt. Jetzt ist es Silber. Damit bin ich sehr happy", freute sich Conrath, der gerade im unteren Teil der Strecke immer wieder wichtige Meter gutmachte. Und das, obwohl ein sehr kräftezehrender Modus auf dem Programm stand mit etlichen Vorrunden-Heats. "Es war ein sehr langer Tag. Sieben Runden bin ich noch nie auf keinem Wettkampf gefahren. Es war sehr anstrengend", sagte Conrath nach der Siegerehrung auf der Medals Plaza in der Innenstadt von Lausanne. 

Bei den Mädchen schaffte Lilith Kuhnert den Sprung ins kleine Finale, in dem dann der achte Platz raussprang. Für Celia Trinkl war der Wettbewerb leider nach drei Läufen nach einem Sturz zu Ende.

Morgen treten die Snowboardcrosser gemeinsam mit den Skicrossern in einem Team-Wettbewerb an. 

Skisprung/Nordische Kombination Mixed-Team: Bitteres Ende nach gutem Auftakt 

Das deutsche Mixed-Team aus Nordischen Kombinierern und Skispringern hat im französischen Les Tuffes eine Medaille von der Schanze unglücklich verpasst. Konnte das Jugend Team Deutschland zunächst Kurs auf die Silbermedaille nehmen, wurde Michelle Göbel nach ihrem ersten Sprung disqualifiziert. Am Ende reichte es für die Nachwuchsathleten zum sechsten Platz.

Jenny Nowak, Jan Andersen, Michelle Göbel und Luca Geyer gingen als Team mit großen Ambitionen in den Skisprung-Wettkampf, der als Mixed-Competition ausgetragen wurde. Nowak legte unter guten Windbedingungen vor und glänzte direkt mit dem besten Sprung der Mädchen in Durchgang eins. Auch der in bestechender Form auftrumpfende Jan Andersen flog weiter als die Konkurrenten und sorgte schon für eine komfortable Führung auf den Viertplatzierten Frankreich. Obwohl erst zwei der insgesamt acht Springen beendet waren, schien die so sehnlichst erhoffte Medaille im Bereich des Möglichen zu liegen. „Mein Sprung war sehr gut, ich bin total zufrieden. Ich habe mir vorgenommen, selbst möglichst gute Sprünge hinzulegen und dann müssen wir schauen, wofür es am Ende reicht", sagte Andersen.

In der nächsten Sprungrunde war Michelle Göbel an der Reihe, doch ihr Sprung sollte letztendlich nicht mehr in die Wertung eingehen. „Disqualifikation für Deutschland“, verlautbarte die Stimme über die Außensprechanlage. Göbel war zu leicht für die Skier, mit denen sie gesprungen war. Somit ging ihre Punktzahl nicht in die Teamwertung, was die Mannschaft entscheidend zurückwarf. „Durch den enormen Wettkampfdruck und die Vorfreude auf die ganze Veranstaltung kommt es im Skispringen relativ schnell dazu, dass man keinen Hunger verspürt und dann nicht genug isst oder trinkt. Ich war heute zu leicht für die Skier. Man ärgert sich, besonders für das ganze Team ist das ärgerlich. Das ist meine eigene Schuld. Aus Fehlern lernt man und beim nächsten Mal mache ich es besser", sagte Göbel. 

Die Enttäuschung wog schwer, die Medaille war nicht mehr im Bereich des Möglichen. Umso höher muss man die Leistung der vier Springer im zweiten Durchgang würdigen. Nowak legte mit 82,0 Metern die zweitbeste Vorstellung der Runde hin. Andersen ließ mit einer ebenso starken Weite einen weiteren Top-Sprung folgen und auch Luca Geyer wusste mit dem fünftbesten Sprung der Jungen durchaus zu überzeugen. Michelle Göbel durfte im zweiten Durchgang noch einmal von der Schanze springen und erreichte eine Weite von guten 80,5 Metern.

„Es ist schade, aber wir sind ein Team und wir halten zusammen. Der Teamspirit lebt“, fasste Nowak den Wettkampf des heutigen Tages zusammen. Mit einer Gesamtpunktzahl von 823,8 Punkten landete die deutsche Mannschaft auf dem sechsten Rang. Den ersten Platz sicherte sich Österreich mit 986,4 Punkten und einem Vorsprung von über 48,4 Punkten auf die zweitplatzierten Springer*innen aus Japan.

Snowboard Slopestyle: Mit der richtigen Taktik auf Platz sechs 

„Weniger ist manchmal mehr“: Dieses Sprichwort traf heute auch auf Leopold Frey zu. Mit Sicherheitsläufen kam er zunächst ins Finale und belegte dort den sechsten Platz.

„Eigentlich hatte ich gar nicht mit dem Finaleinzug gerechnet“, so Frey nach dem Rennen, „aber ich habe die richtige Taktik gewählt: Nicht übertreiben, aber dafür einen Lauf gut durchbringen“. Diese Formel ging für ihn auf. Während seine Konkurrenz viel riskierte und immer wieder in den Schnee greifen musste, belegte Frey mit eigentlich ausbaufähigen 41,66 Punkten den sechsten Platz in der Endabrechnung.

Die Konkurrenz sei, laut Frey, eigentlich stärker einzuschätzen gewesen: „Da sind einige Leute dabei, die absurd gute Tricks können, aber dann auch aufgrund der Bedingungen diese nicht stehen konnten“. Wie auch sein Freeski-Kollege David Zehentner empfand er die Strecke als langsam, weshalb es schwer wurde, einige der waghalsigen Tricks zu stehen.

Noch spektakulärer dürften die Sprünge beim nächsten Wettbewerb werden. Beim Big Air geht es darum, in einem Sprung alles zu zeigen. Auch da rechnet sich Frey gute Chancen auf das Finale aus: „Wenn die Bedingungen gut sind, könnte auch nochmal das Finale drin sein.“

Sein Teamkollege Till Strohmeyer kam auf Rang 21.

Freeski Slopestyle: Zehentner schafft es ins Finale

Nachdem ihr Slopestyle-Wettbewerb am Sonntag aufgrund von starken Windböen abgesagt wurde, durften die Ski-Freestyler heute endlich auf die Piste gehen. Der einzige deutsche Teilnehmer, David Zehentner, erreichte das Finale und belegte Platz zwölf.

Fünf Läufe an einem Tag, das zerrte an David Zehentners Kräften: „Gerade im letzten Lauf habe ich gemerkt, dass ich müde war und die Konzentration hat etwas nachgelassen“, so der Miesbacher nach dem Rennen. Wohl auch deshalb konnte er sich nicht mehr verbessern und es blieb bei den 48,33 Punkten, die er im ersten von drei Finalläufen bekommen hatte.

Qualifiziert hatte er sich noch mit 64,33 Punkten. Trainer Korbinian Resenberger sah deshalb das Problem auch ein wenig bei den Judges: „Der Qualifikationslauf war nicht viel schlechter. Die Judges scheinen Davids Style nicht ganz zu mögen. Aber das ist unser Sport. Subjektivität spielt halt immer eine Rolle.“

Curling Mixed-Doubles: Mit Zoe Antes auch die letzte Deutsche ausgeschieden

Für die deutschen Curler*innen sind die Olympischen Jugend-Winterspiele beendet. Mit Zoe Antes schied heute die letzte Athletin im Mixed-Doubles-Wettbewerb aus. Gemeinsam mit ihrem ungarischen Partner Kristof Szarvas unterlag Antes deutlich mit 2:8-Punkten gegen ein Duo aus Frankreich und Russland. "Der Russe hat heute wirklich sensationell gespielt. Er hat alles gebracht, was zu bringen war. Dagegen war kein Kraut gewachsen", fasste Trainer Andreas Kapp die Partie zusammen.

Short Track: Moeske und Schäfer mit persönlichen Bestzeiten über 500 Meter

Die beiden deutschen Short Tracker Betty Moeske und Till Schäfer sind leider auch über die 500-Meter-Strecke nicht über den ersten Lauf hinaus gekommen. Beide konnten aber mit ihrer Leistung absolut zufrieden sein, denn für beide stand eine persönliche Bestzeit zu Buche. Moeske wurde ihre schlechte Zeit über die 1000 Meter zum Verhängnis, da sie dadurch in den am stärksten besetzen Heat einsortiert wurde. In jedem anderen Lauf hätte ihre Zeit für das Weiterkommen gereicht. 

(Quelle: DOSB)


  • Alexander Czudaj fuhr mit dem Monobob zeitgleich mit dem Rumänen Andrei Nica auf Platz eins. Foto: Olympic Information Services
    Bobfahrer Alexander Czudaj während seines Laufs Foto: Olympic Information Services
  • Lukas Nydegger gewann Gold Foto: Olympic Information Services
    Lukas Nydegger beim Start mit dem Skeleton Foto: Olympic Information Services