THEMA DES MONATS APRIL: INTEGRATIONSARBEIT MIT EINEM SPORT - UND MUSIKMOBIL

In Bochum feiert in diese Tagen ein bundesweit einzigartiges Pilotprojekt sein 1. Jubiläum: Das Sport- und Musikmobil der Stadt.

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Ein Sportmobil an sich ist nichts Ungewöhnliches, fast in jedem Bundesland steht eins für Integrationsmaßnahmen parat. Das Besondere in Bochum: Neben den üblichen Sportgeräten steht auch ein Orff-Schlagwerk zur Verfügung steht: Klanghölzer, Congas, Xylophone usw. usf. Die Sportjugend NRW, der Landesmusikrat und der Stadtsportbund sind stolz auf ihre "Erfindung", deren musiktheoretische Seite von den Profis der Musikhochschule Wuppertal begleitet wird.

 

„Mit Bewegung, Gesten und Tönen kommt man sich jenseits des Verbalen näher…"

 

Mit Spiel, Sport und Musik soll vor allen Dingen die Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher in Kindergärten sowie Grundschulen gefördert werden. Hans-Peter Schmitz, der Integrationsbeauftragte des LSB, bringt es auf den Punkt: "Mit Musik und Sport tritt die sprachliche Verständigung in den Hintergrund. Mit Bewegung, Gesten und Tönen kommt man sich jenseits des Verbalen näher, lernt sich kennen und verstehen. Das ist wichtig." "Musik und Bewegung können zu einer Einheit verschmelzen, die ohne Worte auskommt", meint auch Gisela Einbeck von der Musikschule Bochum, die das Projekt mitbetreut.

 

Über das Jugendamt der Stadt Bochum wird der Kontakt zu Kitas und Grundschulen hergestellt, deren Profil für die Arbeit mit dem Musikmobil geeignet erscheint. "Oftmals liegen diese Einrichtungen in bekannten sozialen Brennpunkten, manchmal aber auch dort, wo man es gar nicht erwarten würde", sagt Gisela Einbeck.

 

Die Einheit von Musik und Bewegung

 

Die Mitarbeiter des Sport- und Musikmobils lassen sich von den Betreuern oder Lehrkräften informieren, was gerade aktuell in der jeweiligen Einrichtung passiert, um ihr Angebot darauf abstimmen zu können. Sechs bis acht Wochen lang kommen sie dann einmal wöchentlich an ihre jeweilige Wirkungsstätte, schließlich soll Kontinuität geboten werden, und die Kids (im Regelfall maximal 10 Jahre alt) brauchen auch eine Eingewöhnungsphase. Ein Beispiel, wie sich Musik und Bewegung prima verbinden lassen, ist das Spiel "Bär und Biene". Ein Kind stellt den Bären dar, tapst durch den Raum. Ein anderes Kind macht die dazu passenden Geräusche mit Hilfe der bereitgestellten Instrumente.

 

Ein Projekt mit Erfolg

 

"Es gab schon Anlaufschwierigkeiten", erinnert sich Gisela Einbeck. "Bis wir die Koordination von Sport und Musik so hinbekommen hatten, wie wir es uns vorstellen, war viel Arbeit nötig. Zudem musste das ganze Projekt ja auch dem Integrationsaspekt gerecht werden." Der Erfolg gibt allen Beteiligten Recht: Das Sport- und Musikmobil Bochum findet regen Zuspruch und ist auf Monate ausgebucht.


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