Thema „Schwere Schulranzen“

Die meisten Schulranzen unserer Kinder sind zu schwer! Eine Tatsache, die jedes Jahr aufs Neue festgestellt wird. Diskutiert wird ein Zusammenhang zwischen Schulranzengewicht und Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems bei Kindern und Jugendlichen.

Schulranzen sollen leicht, ergonomisch und schön sein. COpyright: picture-alliance
Schulranzen sollen leicht, ergonomisch und schön sein. COpyright: picture-alliance

Bei vielen Kindern werden bereits zur Einschulung Haltungsschwächen bzw. sogar -schäden diagnostiziert. So verwundert es nicht, dass viele Grundschüler über Rückenschmerzen klagen. Ursachen hierfür sind hauptsächlich mangelnde Bewegung und zu schwere Schulranzen, die noch dazu falsch getragen werden. Was kann für eine bessere (Rücken-)Gesundheit der Kinder getan werden? Wie können ein passendes Gewicht und das richtige Tragen sichergestellt werden? Die Bundesvereinigung Prävention und Gesundheitsförderung (BVPG) nennt Maßnahmen, die notwendig und praktikabel sind und somit einen Beitrag zur Besserung bzw. Erhaltung der Kindergesundheit leisten können. 

Nicht mehr als 1.200 g

Eltern können bereits beim Kauf des Schulranzens eine Basis für eine „leichte Zukunft“ schaffen. So sollte der Ranzen nicht mehr als 1200 g wiegen und die Ausstattung gepolsterte Rückwand und Gurte und Reflektoren und Leuchtstreifen beinhalten. Die Gurte sollten längenverstellbar (und somit an das wachsende Kind anpassbar) und mindestens 4 cm breit sein. Die Ranzenbreite sollte der Schulterbreite des Kindes entsprechen, der obere Rand mit der Schulterhöhe abschließen. Ein Hilfsmittel bei der Suche nach dem richtigen Ranzen ist das GS-Zeichen 58124, das auf geprüfte und mit dem Mindeststandard versehene Modelle hinweist. Erst wenn alle Sicherheitskriterien erfüllt sind, sollte ein letzter Punkt beachtet werden: Das Aussehen. Für die Kinder ist am wichtigsten, welche Farbe der Ranzen hat und mit welchem Motiv er versehen ist. Daher sollte der Schulranzen gemeinsam gekauft und auch mehrere Modelle ausprobiert werden. 

Ist der richtige Schulranzen besorgt und hat die Schule angefangen, sollten die Eltern regelmäßig das Gewicht des gefüllten Ranzens kontrollieren. Dieses soll max. 10% des Körpergewichts des Kindes betragen. Am einfachsten wird das Gewicht überprüft, indem die Eltern jeden Abend zusammen mit dem Kind die Sachen für den nächsten Tag packen und sich dabei die Frage stellen: Was wird wirklich gebraucht? Aber auch von organisatorischer Seite, d.h. der Schule und den Lehrkräften, kann einiges beigetragen werden. Einen Anfang bilden Ablagemöglichkeiten in der Schule. Hier können die Kinder Materialien, die zu Hause nicht gebraucht werden, aufbewahren statt sie täglich hin und her zu schleppen. Eine große Hilfe hierbei sind neben der gemeinsamen „Packaktion“ abends in der Familie die Lehrkräfte. Sie können den Schülern helfen und Hinweise darauf geben, was in der Schule bleiben kann. 

Sport ist wichtig zur Vermeidung von Haltungsschäden

Wichtig sind auch Bewegung und sportliche Betätigung, um Rückenschmerzen und Haltungsschäden zu vermeiden. Die BVPG fordert regelmäßigen qualifizierten  Sportunterricht, der Muskelaufbau und Stärkung der Wirbelsäule spielerisch fördert. Eventuell können die Kinder spezielle rückenstärkende Übungen erlernen, die sie auch daheim ausüben können. Um die Eltern und die Schule bei ihrer wichtigen Aufgabe zu unterstützen, gibt es schon seit Jahren Angebote der gesetzlichen Krankenkassen und der gesetzlichen Unfallversicherung und weiterer wichtiger Partner.


  • Schulranzen sollen leicht, ergonomisch und schön sein. COpyright: picture-alliance
    Schulranzen sollen leicht, ergonomisch und schön sein. COpyright: picture-alliance