Themenkonferenz: Kompetenzorientierte Lehre und digitale Medien

Am 15. Oktober hat die 6. Themenkonferenz „Kompetenzorientierte Lehre und digitale Medien“ im Deutschen Sport und Olympia Museum in Köln stattgefunden.

Bei der Themenkonferenz ging es auch um die Frage, welche Kompetenzen sich digital vermitteln lassen. Foto: picture-alliance
Bei der Themenkonferenz ging es auch um die Frage, welche Kompetenzen sich digital vermitteln lassen. Foto: picture-alliance

Ziel dieser gemeinsamen Veranstaltung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) und seiner Führungs-Akademie ist es, aktuelle Themen aus Bildung und Ausbildung aufzugreifen und gemeinsam mit den dafür zuständigen Personen zu diskutieren. Erstes Fazit: Die Themen „Kompetenzorientierung“ und „digitale Medien“ bieten noch Raum zur Entdeckung bieten; vor allem erfordert die Verknüpfung beider Themen wohl auch weiterhin noch einen längeren Dialog zwischen Wissenschaft, Praxis und Medienpädagogik.

Das diesjährige Thema knüpfte nahtlos an die Fragestellungen der vorherigen Themenkonferenz an, denn Kompetenzorientierung ist das zentrale Thema bei der Gestaltung von Aus- und Fortbildungen nach den Rahmenrichtlinien des DOSB. Der Umsetzungs-Prozess in den Verbänden erfolgt allerdings durchaus unterschiedlich. Gleichzeitig lässt sich in den Verbänden ein Prozess der Digitalisierung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen in Hinblick auf soziale Medien, Blended Learning etc. beobachten. Bei der diesjährigen Themenkonferenz wurden beide Prozesse verschränkt betrachtet, denn so die These im Vorfeld: Qualitativ hochwertiges Blended Learning bietet nicht nur Chancen für kompetenzorientiertes Lernen und Lehren, sondern es ist kompetenzorientiertes Lernen und Lehren.

In Vorbereitung auf die Veranstaltung konnten sich die Teilnehmer/innen in einer kurzen Online-Phase vorab digital zu ihren Erfahrungen und ersten Fragestellungen austauschen. So konnten sie sich schon vor der Veranstaltung kennenlernen und sich inhaltlich auf die Themenkonferenz einstimmen. Und die Referenten/innen erhielten bereits erste wichtige Impulse für ihre Beiträge.

Den Einstieg live vor Ort gestaltete Dafni Bouzikou. Die Supervisorin (und Mitglied der Trainerkommission des DOSB) berichtete aus dem Alltag eines Bundestrainers und bat die Teilnehmer/- innen, die in ihrem Bericht enthaltenen Kompetenzen auf Kärtchen festzuhalten. Es zeigte sich nicht nur die unglaubliche Vielzahl an Kompetenzen, die ein Trainer besitzen muss, sondern auch, dass eine klare Identifikation und konkrete Benennung dieser erforderlichen Kompetenzen eher schwierig schien.

Digitale Lehre kann Präsenzlehre niemals völlig ersetzen, aber unterstützen

In seinem anschließenden Vortrag stellte Prof. Ralf Sygusch von der Uni Erlangen heraus, dass es aber genau darauf ankommt: Erst einmal gilt es zu klären, was die grundlegenden Zielstellungen sind. Worum geht es überhaupt? Was sind die Kernkompetenzen, die vermittelt bzw. geschult werden sollen? Besteht Klarheit darüber, kann man sich die Entwicklung und Gestaltung von kreativen Lehr- und Lernsettings begeben, zu denen auch die digitalen Formate zählen.

Aber welche Kompetenzen lassen sich überhaupt digital vermitteln? Nur die Fachlichen? Was ist mit sozialen Kompetenzen? „Alles ist möglich“, zu diesem Schluss kam Frank Vohle, Geschäftsführer Ghostthinker GmbH und Mediendidaktiker, am Ende seines Vortrags über die Möglich-keiten digitaler Medien in der kompetenzorientierten Ausbildung. Wichtig sei, dass man die Be-reiche „kompetenzorientierte Lehre“, „digitale Lehre“ und „Präsenzlehre“ nicht isoliert betrachte. Wie diese Verknüpfung in der Praxis aussehen kann, stellte Markus Soehngen am Beispiel der Trainerausbildung des DTTB vor. Diese findet (mittlerweile) bis zur A-Lizenz im Blended Learning Format statt. Er zeigte konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf und ging auf Erfolgsfaktoren und Stolpersteine bei der Entwicklung und Einführung ein. Dabei stellte er heraus, dass man nicht gleich den ganz großen Wurf landen und ein fertiges Produkt mit 180 Lerneinheiten parat haben muss. Vielmehr gilt es Überforderung zu vermeiden und in kleinen Schritten zu beginnen. Dabei kann die digitale Lehre die Präsenzlehre niemals völlig ersetzen, aber wunderbar unterstützen und bereichern.

Entlastend für alle Verbände, die sich auf den Weg machen wollen: Für den Anfang reicht es aus, einzelne Sequenzen, Themen oder Inhalte herauszugreifen, diese weiterzuentwickeln und wachsen lassen.

(Quelle: DOSB-Presse, Ausgabe 45/Sandra Werner, Bildungsreferentin bei der Führungs-Akademie des DOSB verantwortlich für Hauptverantwortliche für die Blended-Learning Weiterbildung zum/zur DOSB-Verbandsmanager/in)


  • Bei der Themenkonferenz ging es auch um die Frage, welche Kompetenzen sich digital vermitteln lassen. Foto: picture-alliance
    Bei der Themenkonferenz ging es auch um die Frage, welche Kompetenzen sich digital vermitteln lassen. Foto: picture-alliance