Themenkonferenz mit neuen Erkenntnissen zur „Schlüsselfunktion Trainer/-in"

Mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Sportorganisationen fanden sich am 14.12.2016 zur diesjährigen Themenkonferenz in Frankfurt ein.

Copyright: DOSB
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Die Konferenz wurde bereits zum achten Mal in Kooperation zwischen der Führungs-Akademie und dem DOSB ausgerichtet und stand diesmal unter dem Titel „Schlüsselfunktion Trainer/-in aus der Bildungsperspektive“.

Einen Einblick in die Herausforderungen und Visionen für die Schlüsselfunktion Trainer/-in des DOSB lieferten Gudrun Schwind-Gick, Ressortleiterin Bildung beim DOSB und ihre Stellvertreterin Wiebke Fabinski und nahmen dabei Bezug auf die bereits stattgefundene DOSB Konferenz zur Vision Trainer/-in und den Erkenntnissen aus dem letzten Sportentwicklungsbericht. Demnach fehlt es dem Sport in Deutschland aktuell an ausreichend Nachwuchstrainerinnen und –trainern, die mit einer guten Qualifizierung Sportdeutschland vorantreiben. Es ist dringend erforderlich, die Rolle der Trainerinnen und Trainer zu stärken und die bereits formulierte „Vision Trainer/-in“ in die Tat umzusetzen. Dies forderten auch die anwesenden Teilnehmenden der 8. Themenkonferenz. Gemeinsam diskutierten sie mögliche Prozesse, die Rolle der beteiligten Verbände und mögliche Stellschrauben, an denen gedreht werden kann.

Ein Wunsch, der vielfach geäußert wurde, war die Entwicklung eines Berufsbildes Trainer/-in mit dem Ziel, den Stellenwert der Trainer/-innen in der Gesellschaft zu erhöhen. Zudem beratschlagten die Anwesenden, wie die Arbeitsbedingungen für Trainer/-innen generell verbessert werden können, um ein Engagement attraktiver zu machen und langfristig den Trainerbedarf decken zu können.

In seinem Impulsvortrag zum Sportsystem der Schweiz und der Rolle der Trainer/-innen ging Marc Wolf, Leiter Trainerbildung des Bundesamtes für Sport, insbesondere auf den Entwicklungsprozess zur Ausbildung der Leistungssporttrainer näher ein. So wurde im Schweizer Spitzensport eine starke Individualisierung der Trainerausbildung, in Anlehnung an die individuelle Förderung von Spitzenathleten, vorgenommen. Trainerinnen und Trainer evaluieren selbst ihren Entwicklungsbedarf in bestimmten Bereichen und haben die Möglichkeit, diesen durch gezielte Maßnahmen zu decken. Eine gesteigerte gesellschaftliche Anerkennung der Rolle von Trainer/-innen durch definierte Berufsbilder konnte Wolf, zumindest bezogen auf den Schweizer Spitzensport, jedoch nicht bestätigen. Hier sei zwar ein klares Berufsbild eingeführt worden, dieses hatte jedoch keine erkennbaren Auswirkungen auf die Anerkennung des Trainerberufs im gesellschaftlichen Umfeld.

Diese und andere spannende Einblicke lieferten Stoff für weiterführende Diskussionen und wertvolle Anregungen für die zukünftige Ausgestaltung der Vision Trainer/-in. Die Themenkonferenz zeigte sich auch hier wieder als bewährtes Format, das mit viel Freiraum den Dialog und Austausch unter den Teilnehmenden und Referenten förderte. Auch der internationale Austausch mit einem ausländischen Dachverband zeigte sich gewinnbringend und soll im zukünftigen Entwicklungsprozess weitergeführt werden. 

(Quelle: Führungs-Akademie des DOSB)


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