Tischtennis-WM 2023 in Düsseldorf?

Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) bewirbt sich mit der Stadt Düsseldorf um die Ausrichtung der Individual-Weltmeisterschaften 2023.

Petrissa Solja bespricht sich mit  Bundestrainerin Jie Schöpp bei den Weltmeisterschaften 2017 in Düsseldorf. Foto: picture-alliance
Petrissa Solja bespricht sich mit Bundestrainerin Jie Schöpp bei den Weltmeisterschaften 2017 in Düsseldorf. Foto: picture-alliance

Nach der DTTB-internen Prüfung aller Bedingungen des Weltverbands ITTF für eine Bewerbung, die Besprechung des darauf aufbauendem umfangreichen Pflichtenhefts des DTTB und der Erstellung des Budgets hat am Donnerstagabend der Rat der Sportstadt Düsseldorf grünes Licht für die Bewerbung gegeben.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass die Sportstadt Düsseldorf uns einmal mehr als Partner dabei unterstützt, die größte Hallensportveranstaltung der Welt nach Deutschland zu holen“, sagt DTTB-Präsident Michael Geiger. „Wie 2017 wollen wir Weltklasse-Sport in Weltklasse-Atmosphäre bieten. Diesmal allerdings mit einem ganz neuen Konzept.“

Anders als vor gut zwei Jahren, als Nordrhein-Westfalens Landeshauptstadt schon einmal WM-Schauplatz gewesen ist, soll in vier Jahren nicht die Messe Düsseldorf die Austragungsstätte sein, sondern der ISS DOME, der im kommenden Herbst zum zweiten Mal nach 2014 das Elitefeld des Men’s World Cup beherbergen wird. Alle Spiele 2023 werden in nur einer Wettkampfhalle mit maximal vier Tischen gespielt. Dort herrschen für alle Spielerinnen und Spieler die gleichen Top-Spielbedingungen und alle werden in den Genuss kommen, vor Tausenden von Zuschauern in der Arena und Millionen an den Fernsehgeräten und am Livestream spielen zu können. Neben der noch intensiveren Centrecourt-Atmosphäre ist die höhere Zuschauerkapazität das große Plus des ISS DOME. 2017 war die Nachfrage nach Tickets an den Entscheidungstagen viel größer als das Angebot. Viele begeisterte Tischtennis-Fans konnten keine Karten mehr für die letzten fünf WM-Tage bekommen. Mit über 2000 zusätzlichen Sitzplätzen im ISS DOME können die Veranstalter 2023 noch mehr interessierten den Besuch dieses herausragenden Turniers ermöglichen.

Düsseldorfs Sportdezernent und Stadtdirektor Burkhard Hintzsche: "Mit einer Tischtennis-WM in Düsseldorf können wir den national und international erfolgreichen Spielern von Borussia erneut ein außergewöhnliches Heimspiel bescheren. Düsseldorf kann mit dem ISS DOME als Austragungsort und dem Deutschen Tischtennis-Zentrum als Trainingsstätte seine hervorragende Infrastruktur an Sportstätten präsentieren und seine hohe Kompetenz bei Organisation und Durchführung von Sport-Großveranstaltungen unter Beweis stellen. Die Austragung einer Tischtennis-Weltmeisterschaft in Düsseldorf wird damit den Bewerbungsprozess der Rhein-Ruhr-Region um die Olympischen Sommerspiele 2032 zusätzlich unterstützen."

Längerer Zeitraum, kompaktes Spielformat

Wie von der ITTF gewünscht werden die Welttitelkämpfe über einen längeren Zeitraum von etwa zwei Wochen statt zuvor acht Tagen stattfinden mit einer Ausweitung der Produktion professioneller Fernsehsignale. Das vom Weltverband neu entwickelte WM-Format wird erstmals 2021 in Houston (USA) zur Anwendung kommen und sportlich kompakter sein: mit nur noch 128 Spielerinnen und Spielern im Einzel sowie je 64 Duos im Mixed und den Doppelkonkurrenzen ist es ein deutlich reduziertes Feld gegenüber der WM 2017. Der genaue Termin wird noch festgelegt und wird voraussichtlich im Mai über das lange Pfingstwochenende liegen.

„Ziel des DTTB ist es, dass die Endrunde der Weltmeisterschaften 2023 neue und hohe Maßstäbe setzt. Diese Standards können als Vorbild für alle zukünftigen Veranstaltungen im Tischtennis dienen“, so DTTB-Chef Geiger.

Grund zum Optimismus neben der jahrzehntelangen Erfahrung des DTTB und der Tischtennis Marketing Gesellschaft bei der Ausrichtung internationaler Großveranstaltungen gibt der große Erfolg der WM 2017. Insgesamt strömten 58.000 Besucher an den acht Turniertagen in die Messe Düsseldorf. Fünf Tage waren ausverkauft, und von den Zuschauern sowie den Teilnehmern aus über 100 Nationen gab es nur positive Rückmeldungen an die Veranstalter von DTTB und der Sportstadt Düsseldorf.

Wie 2017 soll auch 2023 das Rahmenprogramm  nicht zu kurz kommen. Rund um den ISS Dome wird es ein großes Festivalgelände für die weltweite Tischtennisfamilie und alle Besucher geben. Schon 2017 haben der DTTB und die Sportstadt Düsseldorf ein Riesenerlebnis für Teilnehmer und Zuschauer geboten. Das soll 2023 noch getoppt werden.

Interessante Mitbewerber Deutschlands um 2023

Neben Deutschland haben Australien, Kuwait und Südafrika fristgerecht ihr Interesse an der Ausrichtung an den Weltmeisterschaften 2023 bekundet. Alle Kandidaten müssen die Bewerbungsunterlagen, dann unter Nennung der Ausrichterstädte und genauen Veranstaltungsorte, bis zum 30. November einreichen. Nach Inspektionsbesuchen durch den Weltverband zwischen Dezember 2019 und Februar 2020 erfolgt die Präsentation der Kandidaten im Rahmen der Team-WM im südkoreanischen Busan, wo das Annual General Meeting – die Vollversammlung der ITTF – in seiner Sitzung am 23. März über die Vergabe der WM-Endrunde abstimmen wird.

WM: 360 Millionen Medienwert, allein drei Millionen Social-Media-Follower der ITTF

Die ITTF beziffert den Medienwert für Sponsoren von Tischtennis-Weltmeisterschaften auf 360 Millionen Euro (WM 2018). Allein der Weltverband mit seinen 226 Mitgliedsnationen hat in seinen diversen sozialen Medien über drei Millionen Follower, it-TV-Abonnenten nicht mitgerechnet.

Die drei kommenden WM-Schauplätze stehen schon fest. Auf die Team-WM in Busan folgt das Individual-Turnier 2021 in Houston, USA, und 2022 wieder Mannschafts-Weltmeisterschaften, dann im chinesischen Chengdu.

(Quelle: DTTB)


  • Petrissa Solja bespricht sich mit  Bundestrainerin Jie Schöpp bei den Weltmeisterschaften 2017 in Düsseldorf. Foto: picture-alliance
    Petrissa Solja bespricht sich mit Bundestrainerin Jie Schöpp bei den Weltmeisterschaften 2017 in Düsseldorf. Foto: picture-alliance