Top motiviert, super Stimmung

1.100 Kinder und Jugendliche sind am 20. Juli bei der Sportabzeichen-Tour in Ottweiler am Start.

Aufwärmen (Foto: DOSB / M.C. Hildebrand)
Aufwärmen (Foto: DOSB / M.C. Hildebrand)

Blauer Himmel, Sonnenschein und hochsommerliche Temperaturen – beim siebten Tourstopp der Sportabzeichen-Tour des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) haben alle aufgepasst, dass sich die Kinder und Jugendlichen zwischendurch im Schatten ausruhen konnten, ausreichend zu trinken hatten und gut gegen die Sonne geschützt waren. Die Mädchen und Jungen gingen voller Energie ihre Sportabzeichen-Prüfungen an.

„Gerade hat ein kleines Mädchen sensationelle 121 Durchschläge beim Seilspringen geschafft, mehr als das doppelte der geforderten Leistung für Gold", sagte Frank Stäbler am Vormittag im Interview mit DOSB-Moderator Dennie Klose. Der dreifache Weltmeister im Ringen und Olympiadritte von Tokio war in Ottweiler zum zweiten Mal als Sportabzeichen-Botschafter für Ernsting's family im Einsatz.

Auf die Frage, wie er zum Ringen gekommen ist, antwortete er: „Das ist eine ganz witzige Geschichte. Ich war ein sehr aktives Kind und als ich vier Jahre war, ich hab' einen zwei Jahre älteren Bruder, der war sechs, und wir haben immer viel Energie gehabt, hat unsere Mutter uns dann ins Mutter-Kind-Turnen geschickt, und dieser Kurs war leider überbelegt. Eine Etage drüber gab's den Ringer-Kindergarten, und dann bin ich mit vier Jahren in den Ringer-Kindergarten gekommen. Dort hatte ich meinen ersten Mattenkontakt – und aus dem ist dann viel entstanden bis zum Weltmeister-Titel."

Geschenkt wird Leistungssportler*innen nichts: Frank Stäbler trainierte in seiner aktiven Zeit sechs Tage die Woche, vier bis fünf Stunden am Tag: „Wenn man der Beste werden möchte in einer Sache, dann muss man Zeit investieren."

Am 18. Juni hatte er in Ludwigsburg mit einem „Last Fight" seine Laufbahn beendet. Das Deutsche Ringer-Nationalteam im Griechisch-Römischen Stil trat gegen eine Weltauswahl an. Frank Stäbler besiegte im letzten Kampf des Abends den iranischen Weltmeister und Olympiasieger Mohammadresa Geraei, gegen den er in Tokio verloren hatte und deshalb das Finale verpasste. „Ich verlasse die Bühne mit zwei lachenden Augen. Ich bin voller Dankbarkeit, weil ich so viele Sachen erlebt habe. Man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist.“

Die deutsche Rekordmeisterin im Kunstturnen, Elisabeth Seitz, hatte bei ihrer Vorstellung erzählt, dass sie an fünf von sieben Tagen zum Training geht. Sie war als Sportabzeichen-Botschafterin für die Sparkassen-Finanzgruppe nach Ottweiler gekommen.

Als Kampfrichterin in der Leichtathletik engagiert sich die Ausnahmesportlerin Heike Drechsler, seit sie sich vom Spitzensport verabschiedet hat. Die Doppel-Olympiasiegerin im Weitsprung begleitete die Sportabzeichen-Tour als Sportabzeichen-Botschafterin von kinder Joy of Moving, CSR-Initiative von Ferrero, ins Saarland. Gemeinsam mit der Krankenkassen BKK24 bilden die drei Unternehmen die Nationalen Förderer des Deutschen Sportabzeichens.

Jedes Sportabzeichen zählt

Um 10.15 Uhr sorgten die Mädchen und Jungen der beiden Grundschulen in Lehbesch und Neumünster für einen ersten Wettkampf-Höhepunkt, als sie bei der Pendelstaffel gegeneinander antraten. Pro Schule gingen je sechs Schüler*innen in zwei Läufen an den Start. Sie wurden von den drei Sportbotschafter*innen, DOSB-Maskottchen Trimmy und dem gesamten Publikum lautstark angefeuert. Der Sieg bei den Klassen 1 und 2 holten die Grundschüler*innen aus Neumünster. Bei den Klassen 3 und 4 setzte sich nach einem Fehler bei der Übergabe des Staffelstabs der Grundschüler*innen aus Neumünster das Team aus Lehbesch durch.

Als Dankeschön erhielten alle Teilnehmer*innen ein Goodie-Pack von kinder Joy of Moving. Beide Schulen bekamen einen Scheck für den Schulsport über 200 Euro von der Sparkasse Neunkirchen, den Andreas Lübken, Marktbereichsleiter Ottweiler, überreichte. Außerdem bekamen die beiden weiterführenden Schulen, die sich für die Sportabzeichen-Tour angemeldet hatten, je zwei Euro für jedes abgelegte Sportabzeichen ihrer Schüler*innen.

Im Anschluss stellten sich die Ehrengäste den Fragen von DOSB-Moderator Dennie Klose. Hans-Peter Jochum, 1. Beigeordneter von Ottweiler, der in Vertretung für Bürgermeister und Schirmherr Holger Schäfer ins Stadion „Im alten Weiher" gekommen war, betonte, wie stolz er auf seine Stadt sei, die für den Tourstopp alles so gut organisiert habe und bedankte sich beim DOSB, dass Ottweiler als Gastgeber für die Sportabzeichen-Tour ausgewählt wurde. Er selbst hat sein letztes Sportabzeichen mit 20 Jahren abgelegt, hat aber danach viele Jahre Handball gespielt. „Als Kreisläufer habe ich gelernt, mich durchzuboxen. Das hilft mir noch heute in der Politik."

Von Ottweiler bis Paris

Reinhold Jost, Minister für Inneres, Bauen und Sport im Saarland, war direkt von einem Termin mit dem türkischen Generalkonsul in Mainz nach Ottweiler gekommen. „Der Event hier hat für mich eine sehr hohe Priorität", sagte er und bedankte sich zuerst bei den vielen ehrenamtlichen Helfer*innen, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich wäre. Er dankte aber auch den Sponsoren, die nicht nur ans Geld verdienen denken, sondern durch ihre Unterstützung der Sportabzeichen-Tour etwas an die Gesellschaft zurückgeben.

Minister Jost ist intensiv dabei, bei den Nachbarn in Frankreich Werbung für das Sportland Saarland zu machen: „Paris, wo 2024 die nächsten Olympischen Sommerspiele stattfinden, ist ja eigentlich ein Vorort von Saarbrücken. Deshalb arbeiten wir zusammen mit dem Landkreis daran, als Saarland dort im Vorfeld unsere Visitenkarte abzugeben, indem wir zum Beispiel Trainingsmöglichkeiten für internationale Athlet*innen anbieten."

Diese Initiative unterstützt auch der Landessportverband für das Saarland (LSVS), sagte LSVS-Präsident Heinz König. Er betonte das vertrauensvolle Verhältnis und die gute Zusammenarbeit mit dem Sportministerium. Hier gebe es nicht nur Versprechungen, sondern auch Ergebnisse. Beim DOSB bedankte er sich, dass das Saarland bei der Sportabzeichen-Tour 2022 dabei sein konnte.

„Es ist toll, dass man nach zwei Jahren Corona endlich wieder rausgehen und Sport machen kann. Das Deutsche Sportabzeichen ist die ideale Möglichkeit, das in Angriff zu nehmen und wieder einen Anfang zu finden", sagte Joachim Tesche, Vorstand Finanzen beim LSVS.

Sören Meng, Landrat des Landkreises Neunkirchen, ergänzte: „Die Saarländer sind ausgehungert nach solchen Events, wo Menschen zusammenkommen, man Gemeinschaft erleben und seine Vorbilder in echt treffen kann." Auch er bedankte sich für den wichtigen Einsatz aller Ehrenamtlichen, die den Tourstopp auf die Beine gestellt haben.

Anschließend lieferten sich die prominenten Gäste beim Gummistiefel-Weitwurf einen heißen Kampf. Auf dem ersten Platz landete Frank Stäbler mit 26 Metern, dicht gefolgt von Andreas Hübgen mit 23 Metern und Joachim Tesche mit 21,5 Metern.

Der Rekord von 31 Metern, den der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer und Sportabzeichen-Botschafter für kinder Joy of Moving, Frank Busemann, beim dritten Tourstopp in Cuxhaven aufgestellt hatte, wurde im Saarland nicht geknackt.

Nachdem der Vormittag für die Schulen reserviert war, hatten am Nachmittag zwischen 13.30 Uhr und 17 Uhr alle die Chance, kostenfrei das Deutsche Sportabzeichen abzulegen. Besonders gefragt waren an dem heißen Sommertag die Schwimmdisziplinen im Ludwig-Jahn-Bad. Wer Sportabzeichen-Prüfungen ablegen oder einen Schwimmnachweis erbringen wollte, hatte dort freien Eintritt.

(Quelle: wirkhaus.berlin)


  • Aufwärmen (Foto: DOSB / M.C. Hildebrand)
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