Die Olympischen Winterspiele in Turin sind Spiele der langen Wege. „Man muss hier viel Geduld und Nerven aufbringen, wenn man von einem Ort zum anderem kommen will“, meinte die Vizepräsidentin des Deutschen Sportbundes, Christa Thiel, die seit Beginn der Spiele an den Wettkampfstätten unterwegs ist. „Mehr als maximal zwei Wettkämpfe täglich zu besuchen ist unmöglich.“
Als Beispiel nennt Christa Thiel ihren Besuch bei den Biathleten in San Sicario, den sie vom zentralen Dorf in Turin aus gestartet hatte. „Erst eine Stunde mit dem Auto, dann noch einmal eine Stunde mit Gondel und zu Fuß, das ist alles sehr mühsam.“
Und dabei hatte die Präsidentin des Deutschen Schwimm-Verbandes noch gleich zweimal Glück. Zum einen waren bei ihrem Ausflug zur Erfolg versprechendsten deutschen Sportart kaum andere Menschen auf der Straße. Zum anderen kann sie auf ein Auto des offiziellen IOC-Fahrdienstes zurückgreifen.
Dennoch scheinen sich die Italiener und die Olympia-Fans aus der ganzen Welt nicht von den beschwerlichen Anreisen abschrecken zu lassen. „Wie ich es bisher erleben konnte, finden die Aktiven schon eine schöne Atmosphäre an den Wettkampfstätten vor“, meinte die DSB-Vizepräsidentin.
Richtig begeistert ist sie vor allem von der abendlichen Siegerehrung, wenn die Sportlerinnen und Sportler im Zentrum von Turin die Medaillen um den Hals gehängt bekommen. „So etwas können die Italiener mit Stil zelebrieren. Das ist schon grandiosa“, lässt sich Christa Thiel zu einem großen Kompliment hinreißen. Vor allem die historische Häuser-Kulisse und die vielen Zuschauer geben einen würdevollen Rahmen.