Der Chef de Mission der deutschen Olympiamannschaft, NOK-Präsident Walther Tröger, hat nach acht Wettkampftagen eine positive Halbzeitbilanz der Olympischen Winterspiele gezogen. „Gemessen an der Zahl der Medaillen und der Plazierungen zwischen Platz 1 und 10 können wir die Spitzenergebnisse von Nagano und Lillehammer erneut erreichen“, kündigte Tröger in der offiziellen NOK-Pressekonferenz am abend des 16.02. im Deutschen Haus von Salt Lake City an. Tröger erwartet das deutsche Team in der Schlussrechnung zusammen mit Norwegen, Russland und den USA unter den ersten vier Nationen, ohne sich auf die endgültige Reihenfolge festlegen zu wollen.
Erfreulich ist aus der Sicht des deutschen Teams die Leistungsdichte in vielen Disziplinen. „Das unterscheidet unsere Mannschaft von anderen wie der Spaniens oder Norwegens, die auf wenige herausragende Einzelkönner baut“, sagte Leistungssportkoordinator Rolf Ebeling und schloß sich der positiven Gesamtbewertung Trögers an.
„Wir wussten, dass wir eine sehr leistungsstarke Mannschaft haben. Unsere Favoriten haben die Erwartungen bestätigt. Auch die Betreuung verlief optimal. Besonders die Techniker haben einen großen Anteil am Erfolg“, sagte Ebeling. Insgesamt registrierte er gegenüber Nagano 1998 einen weiteren Anstieg der Nationen, auf die sich die Medaillen verteilen. Einer Vielzahl von positiven Überraschungen stünden wenige Enttäuschungen gegenüber. Auch in der zweiten Woche erwartet Ebeling aus deutscher Sicht wieder spannende, interessante und vor allem erfolgreiche Wettkämpfe.
Ein großes Lob sprach Walther Tröger den Organisatoren aus: „Wenn sich das, was wir gesehen haben, in der zweiten Woche bestätigt, haben wir im Hinblick auf Logistik, Transport und Sicherheit vorzügliche Spiele gesehen“, prognostiziert Tröger, der das Olympische Dorf in Salt Lake City gleichzeitig als „das beste Dorf, das wir bei Winterspielen hatten“, bezeichnete.
Die Befürchtung der IOC-Koordnierungskommission Salt Lake City, deren Mitglied Tröger ist, das amerikanische Publikum könne sich, wie zum Teil in Lake Placid, Los Angeles und Atlanta geschehen, als chauvinistisch erweisen“, habe sich nicht bestätigt.. „Sowohl Medien als auch Zuschauer halten sich in ihrem Nationalstolz zurück und erzeugen mit ihrer Fairneß eine exzellente Stimmung an den Wettkampfstätten“, meinte Tröger.