Trotz Entscheidung des IOC: Leipzig hat an Identität gewonnen

Leipzig nicht zur Candidate City für die Spiele 2012 ernannt

Leipzig nicht zur Candidate City für die Spiele 2012 ernannt

Das Bewerbungskomitee Leipzig 2012 nimmt mit Bedauern zur Kenntnis, dass Leipzig nicht zum Kreis derjenigen Städte gehört, die das IOC heute in Lausanne als Candidate Cities für die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele 2012 nominiert hat.

 

Peter Zühlsdorff, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH: "Es schmerzt natürlich, dass wir die Bewerbung jetzt nicht fortsetzen können. Ich sage dies auch stellvertretend für alle, die sich in der Region Sachsen, in Rostock und in ganz Deutschland für das Projekt Leipzig 2012 engagiert haben." Zühlsdorff weiter: "Die Region profitiert trotzdem von den Auswirkungen der Bewerbung und hat an Identität gewonnen. Wir alle sind überzeugt, dass Leipzig als international noch weniger bekannte Kultur- und Sportstadt im Zentrum Europas eine vielversprechende Zukunft hat."

 

NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach dankte allen an der Bewerbung Beteiligten bei Verbänden, Unternehmen und Institutionen für das Engagement: "Das deutsche Votum für Leipzig und Rostock war zum aktuellen Zeitpunkt richtig, es war ein Votum für ein fundiertes Konzept und kompakte Olympische und Paralympische Spiele im Herzen einer Stadt, die eine besondere Symbolkraft hat. Die heutige Entscheidung des IOC ist eine technische Entscheidung, die wir so akzeptieren."

 

Bundesinnenminister Otto Schily wohnte der Verkündung der Kandidatenstädte in Lausanne live bei und bedauerte das Ausscheiden von Leipzig: "Fair Play im Sport gebietet, die Entscheidung des IOC zu respektieren. Den Kandidaten für die Olympiabewerbung 2012 gratuliere ich zu ihrem Erfolg. Die Bewerbung Leipzigs und Rostocks war zwar im ersten Anlauf nicht erfolgreich, aber keineswegs vergeblich. Denn sie hat für Leipzig und Rostock enorme sportpolitische und wirtschaftliche Impulse gesetzt. Wir werden uns nicht entmutigen lassen. Deutschland ist ein begeistertes Sportland mit hohem internationalen Renommee. Daran wird auch die heutige Entscheidung nichts ändern."

 

Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee sagte zum heutigen Ergebnis: "Es schmerzt sehr, dass wir nicht weiter für 2012 kämpfen können. Diese Stadt ist wunderbar, und hier leben außergewöhnliche Menschen. Das haben die zurückliegenden Monate gezeigt. Wir scheuen nicht die ganz großen Herausforderungen, haben Mut und viel Herzblut. Und, wir stehen zusammen mit unglaublicher Kraft und Kreativität."

 

Sachsens Ministerpräsident Professor Georg Milbradt und Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Harald Ringstorff bedauerten die Entscheidung ebenfalls und stellten gleichzeitig heraus, dass ihre Region unabhängig von der heutigen Entscheidung viele positive Impulse erfahren habe.

 

Leipzig und die Partnerstadt Rostock (Segeln) setzten mit dem Konzept "one family" auf Nähe und eine Rückbesinnung zu Spielen, bei denen der Sport und die Athleten im Mittelpunkt stehen. Gestützt wurde dies durch die Tatsache, dass 90 Prozent aller Medaillen in einem Radius von zehn Kilometern um das Stadtzentrum Leipzigs vergeben werden könnten, viele Wege wären für die Besucher zu Fuß zurückzulegen.

 

Mike de Vries, Geschäftsführer der Bewerbungskomitee Leipzig 2012 GmbH: "Wir können in jedem Fall stolz sein, auf das, was wir in den vergangenen Monaten geleistet haben. Wir haben ein Konzept auf einem hohen Niveau abgegeben. Wir wünschen den Städten, die als Kandidaten für die Austragung nominiert worden sind, viel Erfolg für einen sportlichen und fairen Vergleichskampf in den kommenden Monaten." Deutschland freue sich unabhängig von der heutigen Entscheidung auf die Teilnahme an den Spielen 2012.

 

Die Frage, ob Leipzig für 2016 erneut für die Ausrichtung von Olympischen und Paralympischen Spielen antreten werde, steht heute nicht zur Entscheidung an. NOK-Präsident Dr. Klaus Steinbach: "Nachdem wir im Sommer 2005 wissen, wo die Spiele 2012 stattfinden, wird das NOK entscheiden, in welcher Form und ob wir uns um die Spiele 2016 bewerben."