Umwelt, Naturschutz, Nachhaltigkeit

DOSB-Vizepräsident Walter Schneeloch umreißt die neuen Herausforderungen im Sport für eine zukunftsorientierte Mitglieder- und Organisations- sowie Strategieentwicklung.

Foto: LSB NRW
Foto: LSB NRW

Sportorganisationen befinden sich in einem turbulenten Umfeld. Die Klimaveränderungen, der demographische Wandel, die Verkürzung der gymnasialen Schulzeit und die Ganztagsschulfrage, vielfältige Werteveränderungen wirken unter anderem auf den Sport in und fordern ihn heraus. Für die Gestaltung dieser Entwicklungen, die gelegentlich und zu Unrecht mehr als Bedrohungen und weniger als Chancen verstanden werden, gibt es weder Königswege noch Musterlösungen für die Sportverbände und die ihnen angeschlossenen 91.000 Vereine unter dem Dach des Deutschen Olympischen Sportbundes.

Sportorganisationen sollten ihre Stärken ausspielen und auch zukünftig „Qualitätssport“ innerhalb der Vereine anbieten. Dabei gleichzeitig stärker als in der Vergangenheit ihr Umfeld, ihre Konkurrenzen, ihre Entwicklungspotenziale und regionalen Rahmenbedingungen analysieren, sich strategischer aufstellen und hierbei ihre Kooperationen (mit Schulen, kommunalen Ämtern etc.) und Netzwerke ausbauen. „Umwelt“, „Naturschutz“ und „Nachhaltigkeit“ erweitern hierbei die Handlungsfähigkeit der Sportorganisationen und können so deren Strategieentwicklungen unterstützen. Dies gilt verstärkt für diejenigen Sportarten, die in Natur und Landschaft stattfinden.

  • Eine älter werdende Gesellschaft wird zukünftig das Sportmotiv „Gesundheit“ stärker nachfragen und neue Qualitätsanforderungen stellen. Gleichzeitig nimmt der Trend nach Natursport weiter zu, was mich als Mitglied des Golfclubs GC Schloß Auel besonders freut. Sport in der Natur ist ein ideales Medium für Prävention, Stressabbau und Wohlbefinden, wobei sich die physischen, psychischen und mentalen Wirkungen der Bewegung einerseits und des Naturkontaktes andererseits wechselseitig verstärken: Je „lauter“ wir leben, desto mehr schätzen wir die „Stille“ der Natur! Sportorganisationen sollten diese Zusammenhänge noch stärker in ihre Strategien der Zielgruppen- und Mitgliederentwicklung einbeziehen.
  •  Sportvereine erweitern ihre Handlungsmöglichkeiten sowie ihre Politikfähigkeit und verbessern ihr Image durch neue Partnerschaften und kreative Netzwerke. Die Kooperationen mit den Organisationen des staatlichen und verbandlichen Umwelt- und Naturschutzes, mit den Nationalparkverwaltungen und Umweltstiftungen sind auszubauen.

Zu den ebenso unterschätzten Erfolgsfaktoren einer zukunftsorientierten Sportentwicklung zählen die Sporträume. Hier gilt für die „Natursportarten“:

  • Eine intakte, vielfältige, „schöne“ Natur ist zentrale Voraussetzung für den Sport „draußen“. Eine saubere, attraktive Umwelt wird von den Sportaktiven im Übrigen auch erwartet. Sportorganisationen sollten sich daher noch stärker für einen zeitgemäßen Umwelt- und Naturschutz und für ein entsprechendes Qualitätsmanagement einsetzen.
  • Ein „Mehr“ an Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Klimaschutz in den Sportanlagen ist nicht nur abstrakte politische Vorgabe. Es ist auch ein Beitrag des Sports im Kampf gegen den Klimawandel. Vor allem steigert es die Qualität von Sportanlagen und ist betriebswirtschaftlich sinnvoll. Klimaschutz im Sportverein spart Kosten und schont die Ressourcen. Und ganz nebenbei ergeben sich auch neue Fördermöglichkeiten jenseits der „klassischen“ Sport(stätten)förderung.

Sportorganisationen sollten sich für eine zukunftsorientierte Mitglieder- und Organisations- sowie Strategieentwicklung einsetzen. Zur Steigerung der Attraktivität ihrer Sporträume sollten sie sich einer konsequenten Umwelt- und Naturschutzfreundlichkeit verschreiben und ihre entsprechenden Aktivitäten quantitativ und qualitativ ausbauen.


  • Foto: LSB NRW
    Foto: LSB NRW