Umwelt- und Energiekooperation in Rheinland-Pfalz

Umweltministerin Margit Conrad und die Präsidentin des rheinland-pfälzischen Landessportbundes, Karin Augustin, haben heute in Mainz eine Energie- und Umweltkooperation vereinbart.

Karin Augustin, Margit Conrad und Andreas Maurer (v.l.) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung zum Energie- und Umweltkonzept. Foto: Jochen Dick
Karin Augustin, Margit Conrad und Andreas Maurer (v.l.) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung zum Energie- und Umweltkonzept. Foto: Jochen Dick

Im Rahmen der Partnerschaft zwischen Sport und Umwelt sollen gemeinsame Aktivitäten zur Förderung von Klima- und Ressourcenschutz, Naturschutz, aber auch Umweltbildung auf den Weg gebracht werden. Kooperation und Dialog sind Leitlinie der Umwelt- und Nachhaltigkeitspolitik in Rheinland-Pfalz. Umwelt, Natur und Sport sind hierbei wichtige Bausteine.

Der Landessportbund ist mit seinen rund 1,5 Millionen Mitgliedern und 6300 Vereinen ein wichtiger Multiplikator, um die Themen Energiesparen, Klima- und Ressourcenschutz und Naturschutz in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken. Gerade junge Menschen können über den Sportverein erreicht werden.

Energiesparen im Sportverein ist ein wichtiges Anliegen von Umweltministerium und Landessportbund, der seit April auch Partner der Energiesparkampagne „UnserEner“ ist. Umweltministerin Conrad: "Es ist besser die Jugend und den Sport zu fördern, als Energierechnungen für Vereinsheime und Hallen zu bezahlen. Mit der Einsparung von Heizenergie und Strom können die Vereine Kosten sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“

Insgesamt könnten – dies zeigt eine aktuelle Studie – die Vereine landesweit rund 31.000 Tonnen CO2 von etwa 90.000 Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Von der Kooperation profitiert der Sport und sie bietet darüber hinaus eine ideale Plattform, um viele Bürgerinnen und Bürger in den Vereinen des Landes über Energiesparen und die Nutzung erneuerbarer Energien zu informieren."

Karin Augustin: "Seit 2006 wurden fast 200 Vereine in Rheinland-Pfalz vor Ort kostenlos und umfassend auf ihr Energie- und Umweltmanagement überprüft. Ziel ist es, den Vereinen konkrete Hinweise für einen kostengünstigeren und umweltschonenden Umgang mit Energie, Wasser und Abfall und der Landschaft zu geben. Die Maßnahmen sollen sich ökonomisch - z.B. durch Einsparung der Ressourcen und durch die Verringerung von Schadstoffemissionen - und damit auch ökologisch für die Vereine rechnen."

Die bedeutende Rolle des Sports im Bereich der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung wird mit der Kooperation anerkannt und unterstützt. Die Landeszentrale für Umweltaufklärung und die Landessportjugend sind hier maßgebliche Akteure, dies es zu unterstützen gilt.

Die Sportvereine und Sportorganisationen können einen eigenen Beitrag zur Erreichung der Energie- und Klimaschutzziele der Landesregierung leisten. Die Sportvereine in Rheinland-Pfalz unterhalten mehr als 3500 eigene Anlagen. Die Nutzung dieser Anlagen und der verantwortliche Umgang mit ihnen, auch im Sinne des Umweltschutzes, bietet ein großes Potenzial, Ressourcen zu sparen und Emissionen in die Umwelt zu mindern.

Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung wurde der Startschuss zu konkreten gemeinsamen Projekten gegeben.

  • Im Dezember startet der Wettbewerb „Umweltfreundlicher Sportverein“, in dem Vereine mit besonderem Engagement für Umwelt-, Natur-, und Klimaschutz ausgezeichnet werden. Schwerpunkt des Wettbewerbs sind Energieeinsparung und die Nutzung erneuerbarer Energien in vereinseigenen Sportstätten. Bis zum 28. Februar 2011 können sich Vereine beim Landessportbund bewerben, die insgesamt 9000 Euro Preisgeld werden von einer Jury aus Sportbund, Landesregierung, der rheinland-pfälzischen Energieagentur EOR und des Institutes für angewandtes Stoffstrommanagement am Umwelt-Campus Birkenfeld vergeben.

  • Landessportbund und Umweltministerium bieten den Sportvereinen mit eigenen Sportanlagen im Rahmen der Solarininitiative Rheinland-Pfalz ab Dezember einen Solar-Check für Sportvereine an. In einer speziellen Vor-Ort-Beratung werden die Vereine über Nutzungsmöglichkeiten von Photovoltaik und Solarthermie auf Ihren Gebäuden beraten. Gerade Vereine mit Freiluftanlagen haben im Sommer einen hohen Bedarf an Warmwasser, der sehr gut mit solarer Wärme gedeckt werden kann. Große Dachflächen bieten sich an, um durch die Nutzung der Photovoltaik zusätzliche Mittel für die Vereinsarbeit zu generieren.

  • Der Öko-Check im Sportverein ist ein Gemeinschaftsprojekt des Landessportbundes, der Sportbünde Pfalz, Rheinhessen und Rheinland sowie der Landesregierung. Das Projekt wird unterstützt vom Innen- und Umweltministerium Rheinland-Pfalz sowie der Stiftung Natur und Umwelt.

Pro Verein stiegen die jährlichen Energiekosten um rund 38 Prozent von rund 8000 Euro im Jahr 2003 auf aktuell durchschnittlich 13.000 Euro jährlich. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit von Energiesparen in den Vereinssportstätten. Durchschnittlich könnte jeder Verein laut einer Kurzstudie des Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) rund 4.500 Euro jährlich Energiekosten einsparen. In der Summe ließen sich danach im Jahr 12 Millionen von 35 Millionen Euro an laufenden Betriebskosten einsparen, rechnet man die Ergebnisse auf alle vereinseigenen Anlagen in Rheinland-Pfalz hoch.

In den Jahren 2011 bis 2013 fördert das Umwelt-Ministerium den Öko-Check mit insgesamt 246.000 Euro.

Die Turngemeinde 1861 e.V Mainz-Gonsenheim erzeugt mit zwei im April 2010 errichteten Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 55 kW umweltfreundlichen Strom. Nach ca. zehn Jahren sind die Investitionen zurückgezahlt, dann fließen die Erträge in die Vereinskasse.

Neben der Beratung werden die Vereine auch bei der Umsetzung der Maßnahmen unterstützt. Dazu stehen Förderprogramme der Landesregierung zur Verfügung. Einzelmaßnahmen der Gebäudesanierung, wie z.B. die Erneuerung der Fenster, Heizungsanlage oder Wärmedämmung, Einbau einer Hocheffizienz-Heizungspumpe oder hydraulischer Ausgleich können zu deutlichen Energie- und Kosteneinsparungen führen.

Jährlich fördert der Landessportbund im Rahmen seines Sonderprogramms für Baumaßnahmen mit über 2 Millionen Euro und die drei Sportbünde für kleinere Maßnahmen mit 230.000 Euro rund 350 einzelne Bau- und Sanierungsmaßnahmen mit bis zu 60.000 Euro Investitionssumme.

Die Landesregierung fördert den Sport mit jährlich rund 9,4 Millionen Euro plus 5 Millionen Euro die jährliche Bäderförderung. Zusätzlich zu den Fördermitteln stehen alleine 30 Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket II von 2009 bis Ende 2011 für schulische und kommunale Sportanlagen zur Verfügung. Überwiegend werden damit energetische Sanierungen von Hallen angestoßen.

Darüber hinaus sind die Bau- oder Sanierungsvorhaben im Rahmen des 10-Millionen Euro Förderprogramms für hochenergieeffiziente Gebäude des Umweltministeriums förderfähig. Für besonders innovative Projekte in Sportvereinen stehen weitere Mittel zur Verfügung.


  • Karin Augustin, Margit Conrad und Andreas Maurer (v.l.) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung zum Energie- und Umweltkonzept. Foto: Jochen Dick
    Karin Augustin, Margit Conrad und Andreas Maurer (v.l.) unterzeichnen die Kooperationsvereinbarung zum Energie- und Umweltkonzept. Foto: Jochen Dick