Schiedsrichterprogramm: Inklusion

Das Unified-Schiedsrichterprogramm im Specialhockey verbindet Menschen mit und ohne Behinderung in inklusiven Tandems. Ob beim Berliner Lehrgang oder auf internationaler Bühne in Paraguay - die Initiative setzt neue Maßstäbe für Fairness und Miteinander im Sport.

zwei Männer in blauen Shirts schauen in die Kamera
Das Unified-Schiedsrichterteam Christoph und Jan in Paraguay / Foto: DHB Linda von Overmeire-Sandkaulen

Das Unified-Schiedsrichterprogramm im Specialhockey hat in den vergangenen Monaten bedeutende Fortschritte gemacht - von zwei erfolgreichen Lehrgängen in Berlin bis hin zur erstmaligen Teilnahme eines Unified-Schiedsrichter Teams an einem internationalen Turnier bei den Special Olympics Latin American Games in Paraguay.

Berlin: Ein weiterer Schritt zur Stärkung des Unified-Konzepts

Am 13. und 14. September 2024 fand in Berlin ein Unified-Schiedsrichterlehrgang statt, der erneut das Potenzial und den Erfolg des Projekts darstellte. Unter der Leitung von Christoph Adler, dem Beauftragten für Unified-Schiedsrichter, feierten drei neue Special-Schiedsrichter ihre Premiere auf dem Platz. Gemeinsam mit ihren Unified Partnern leiteten sie die Spiele des 4. Specialhockey Cups Berlin.

In entspannter Atmosphäre hatten die Teilnehmenden eine großartige Zeit, lernten eine andere Perspektive des Spiels kennen und zeigten enormen Mut bei ihren ersten Schiedsrichtereinsätzen. Die positive Energie und das gemeinsame Miteinander auf und neben dem Platz machten den Lehrgang zu einem großen Erfolg Richtung mehr Teilhabe im Hockeysport.

Paraguay: Premiere auf internationaler Bühne

Vom 4. bis 12. Oktober 2024 fand in Paraguay ein weiteres Highlight statt: die Special Olympics Latin American Games. Neben dem deutschen Specialhockey Team reisten auch ein Unified-Schiedsrichter Team bestehend aus Jan Kleinatland und Christoph Adler mit nach Südamerika, um die Hockeyspiele zu begleiten.

Das weltweit bislang einmalige Konzept bekam in Paraguay große Anerkennung. Spieler*innen und Organisator*innen lobten die Idee des Unified-Schiedsrichter Programms und zeigten großes Interesse. Für Jan und Christoph war es eine besondere Erfahrung auf internationaler Bühne aktiv zu sein und das Konzept in die Welt rauszutragen. Als Zeichen der Anerkennung für ihre herausragenden Leistungen haben die beiden gemeinsam das Finalspiel Belgien gegen Spanien gepfiffen.

Zukunftsperspektiven und Herausforderungen

Das Unified-Schiedsrichterprogramm ist eine Erfolgsgeschichte, aber es gibt noch Herausforderungen. Derzeit existieren in Deutschland sechs ausgebildete Special-Schiedsrichter und 16 Unified Partner. Geplant ist, die Einsatzmöglichkeiten der Tandems zu erhöhen und sie daher auch im regulären Spielbetrieb, etwa bei U10-Turnieren, einzusetzen.

Die Unterschiede in den Regeln zwischen Specialhockey und regulärem Hockey erfordern weitere Schulungen und Praxiserfahrungen, die Ausbilder sind aber überzeugt, dass die Unified Schiedsrichter das Potential mitbringen.

Neben dem Einsatz bei allen Specialhockey Turnieren in Deutschland, soll das Projekt auch dadurch langfristig etabliert werden und die Inklusion im Hockeysport forciert werden.

Mit der Initiative fördert der DHB einen sozialen Zusammenhalt, die gegenseitige Wertschätzung und besonders das Selbstbewusstsein der Specials. Ob in Berlin oder Paraguay - die Botschaft ist klar: Fair Play kennt keine Barrieren.

(Quelle: Deutscher Hockey-Bund)


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    Zwei Männer in blauen Shirts vor einem blauen Spielfeld schauen in die Kamera
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