Vancouver 2010: DOSB legt Leistungsbilanz vor

Die Leistungssportexperten des DOSB haben zwei Monate nach den Winterspielen in Vancouver den zweiten Platz Deutschlands in der Nationenwertung detailliert ausgewertet.

Am Erfolg einzelner Athleten sind viele beteiligt: Die Trainer haben allerdings einen sehr hohen Anteil daran. Copyright: picture-alliance
Am Erfolg einzelner Athleten sind viele beteiligt: Die Trainer haben allerdings einen sehr hohen Anteil daran. Copyright: picture-alliance

DOSB-Präsident Thomas Bach sagte nach der Analyse der XXI. Olympischen Winterspiele: "Die deutsche Olympia-Mannschaft war nicht nur erfolgreich, sie war auch ein Sympathieträger und glänzender Botschafter unseres Landes. Sie hat ein Beispiel im Kampf gegen Doping gesetzt. Das ist ein positives Zeichen, das international wahrgenommen wurde und zum Ansehen des deutschen Sports beiträgt."

Leistungssportdirektor Ulf Tippelt nannte am Montag und Dienstag beim Bundestrainer-Forum in Leipzig aber auch die Bereiche, wo noch Nachholbedarf besteht. So hatte das deutsche Team bei den sogenannten neuen Sportarten wie Skeleton, Curling, Short-Track, Freestyle und Snowboard bei den Medaillen (insgesamt 30) nur eine Rate von 6,7 Prozent. Die stärkste Nation mit Gastgeber Kanada kam da auf 53,8 Prozent, die USA als Dritter auf einen Anteil von 40,5 Prozent. Die neuen Trendsportarten machen immerhin 25 Prozent der Gesamtentscheidungen aus. "Im August und September werden wir auch Zielvereinbarungen mit den Verbänden der jungen Sportarten abschließen", betonte Tippelt.

Deutschland war trotzdem die einzige Nation, die in zehn von 15 olympischen Sportarten Medaillen erkämpfte. In Turin 2006 waren es nur sieben. Den olympischen Wintersport in Deutschland zeichne, so Tippelt, in hohem Maße aus, dass die Wintersportverbände zur Absicherung ihrer Leistungsträger auf das Engagement von Bundeswehr und Bundespolizei zurückgreifen konnten. Von 153 Athletinnen und Athleten konnten sich 99 Olympioniken (60,7%) in deren Sportfördergruppen vorbereiten. Den Trainingsprozess unterstützten zudem die Olympiastützpunkte, das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT), sowie das Institut für Forschung und Entwicklung von Sportgeräten (FES). Und nicht zuletzt sei dieser Erfolg durch das hohe Förderengagement des Bundes, der Länder und der Kommunen möglich gemacht worden.

"Insbesondere die Bundesförderung, die durch das Bundesministerium des Innern (BMI) in optimaler Form zur Verfügung gestellt wurde, konnte durch die Arbeit mit Zielvereinbarungen zwischen dem DOSB und den Wintersportverbänden sehr fokussiert eingesetzt werden und hat damit einen maßgeblichen Einfluss auf die erreichten Leistungen und Erfolge gehabt", erläuterte Tippelt. Durch diese gezielte Förderung und die intensive Maßnahmenplanung sei es im Olympiazyklus 2006 bis 2010 vor allem gelungen, die Basis der Sportarten, in denen Deutschland die Weltspitze darstelle
und in denen bei Olympischen Spielen Medaillen gewonnen werde, systematisch zu verbreitern. "Diese Breite ist ein wichtiger Teil des deutschen Erfolgsrezeptes", schloss der DOSB-Leistungssportdirektor sein Fazit.

Startet den Datei-DownloadAuswertungen und Anlaysen der XXI. Olympischen Winterspiele


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