Verbesserung der nationalen Sportintegrität

Die Entwicklung eines national koordinierten Ansatzes in Österreich, Deutschland und der Schweiz gegen Bedrohungen der Integrität des Sports stand im Fokus eines Workshops in Frankfurt.

Mehr als 70 Vertreter der deutschen Strafverfolgungsbehörden, der Regierung, der Wettbüros und der Sportorganisationen haben am Workshop im Hause des DOSB teilgenommen. Foto: DOSB
Mehr als 70 Vertreter der deutschen Strafverfolgungsbehörden, der Regierung, der Wettbüros und der Sportorganisationen haben am Workshop im Hause des DOSB teilgenommen. Foto: DOSB

Die zweitägige Veranstaltung (6. und 7. November) wurde von INTERPOL und dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) organisiert und fand in enger Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt (BKA) und dem DOSB statt. Sie wurde vom Europarat und vom Sportradar unterstützt. An dem Workshop nahmen mehr als 70 Vertreter der deutschen Strafverfolgungsbehörden, der Regierung, der Wettbüros und Sportorganisationen sowie hochrangige Delegationen aus Österreich und der Schweiz teil.

Ein Hauptziel des Workshops war es, die wichtigsten Interessengruppen zu identifizieren, um die Einrichtung nationaler Plattformen in den drei teilnehmenden Ländern zu unterstützen und die nationale, regionale und internationale Zusammenarbeit zu erleichtern. Die enge Kooperation sei zur Prävention und Untersuchung von Wettbewerbsmanipulationen und anderen Bedrohungen für die Integrität des Sports erforderlich, lautete das Fazit des Plenums.

Zur Eröffnung des Workshops sagte Stefan Michel, Leiter der Abteilung Wirtschaftskriminalität im BKA: "Um die Korruption im Sport und die Spielfixierung wirksam zu bekämpfen, liegt es im Interesse der Strafverfolgungsbehörden, die Zusammenarbeit mit anderen Akteuren in diesem Bereich, insbesondere Sportverbänden, zu verstärken. Der heutige Workshop leistet dazu einen wertvollen Beitrag."

INTERPOL und das IOC führen derzeit ein globales Programm zum Aufbau und zur Ausbildung von Kapazitäten durch, um die Länder bei der Bewältigung der neuen kriminellen Herausforderungen zu unterstützen, die sich aus Wettbewerbsmanipulationen und anderen Bedrohungen für die Integrität des Sports ergeben.
 
Thomas Arnold, Vorstand Finanzen des DOSB, sagte: "Der Schutz der Integrität des Sports ist der Schlüssel zu seiner Zukunft. Wir sind uns der Risiken der Manipulation von Wettbewerben bewusst und unterstützen nachdrücklich die Bemühungen von INTERPOL und des IOC, die Nationalen Olympischen Komitees und andere Interessengruppen bei der Aufstellung von Präventions- und Trainingsprogrammen zu unterstützen." 

"Integrity in Sports"-Workshops werden in Ländern auf der ganzen Welt organisiert, um die Zusammenarbeit zwischen der Strafverfolgung, den Nationalen Olympischen Komitees und den nationalen Sportverbänden, Behörden und Ministerien sowie der Wettindustrie gegen Akteure zu fördern, die an der Prävention von Verbrechen beteiligt sind und die den Sport bedrohen.

"Die Zusammenarbeit zwischen Strafverfolgungsbehörden, Sportorganisationen und anderen wichtigen Akteuren ist entscheidend für den Aufbau eines Informationsbildes. Auf diese Weise können die nationalen Behörden Bedrohungen antizipieren und Präventivmaßnahmen ergreifen, um ein umfassendes und einheitliches Vorgehen gegen Match-Fixing zu gewährleisten", sagte Sebastian Bley, Koordinator der Anti-Korruptionseinheit von INTERPOL.

Die Identifizierung und der Austausch von Best Practices gegen Wettbewerbsmanipulation und Korruption im Sport sowie der in der Zukunft wirksamere Schutz des Sports auf nationaler und internationaler Ebene, standen ebenfalls auf der Tagesordnung des Workshops.

Die Veranstaltung ermöglichte es INTERPOL, seine Verbindungen zu den wichtigsten Mitgliedern seiner Match-Fixing-Task Force zu stärken und Verbindungen zu potenziellen neuen Ermittlern für den Austausch von Informationen und bewährten Verfahren herzustellen.

INTERPOL und das IOC haben kürzlich ihr gemeinsames globales Kapazitätsaufbau- und Trainingsprogramm bis 2021 verlängert, um die Integrität des Sports zu schützen.

(Quelle: INTERPOL)


  • Mehr als 70 Vertreter der deutschen Strafverfolgungsbehörden, der Regierung, der Wettbüros und der Sportorganisationen haben am Workshop im Hause des DOSB teilgenommen. Foto: DOSB
    Interpol Workshop Gruppenbild Foto DOSB