Vereinbarkeit partnerschaftlich denken

Unter dem Motto "Für neue Qualität bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf - für Mütter und Väter" eröffnen Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig und DIHK-Präsident Dr. Eric Schweitzer den Unternehmenstag "Erfolgsfaktor Familie 2014"

Auch Väter müssen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker wahrnehmen können. Foto: LSB NRW, Bowinkelmann
Auch Väter müssen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker wahrnehmen können. Foto: LSB NRW, Bowinkelmann

Eine partnerschaftliche Aufteilung von Familie und Beruf halten immer mehr junge Frauen und Männer für wünschenswert. Aber nur wenigen gelingt es, dieses Modell auch wirklich zu leben. Während die meisten Väter Vollzeit arbeiten, sind die meisten Mütter Teilzeit beschäftigt - mit einem Arbeitsvolumen von durchschnittlich 17 Stunden. Ideal fänden beide häufig eine vollzeitnahe Teilzeitarbeit.

Vereinbarkeit muss partnerschaftlich gedacht werden

"Die Zeit ist reif für eine neue Qualität bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir müssen Vereinbarkeit partnerschaftlich denken - für Väter und Mütter.
Wenn Männer mehr Zeit für Familie haben, können Frauen ihre Arbeitsstundenzahl erhöhen. Davon profitiert auch die Wirtschaft. Mit dem weiteren Ausbau der Kindertagesbetreuung, dem neuen ElterngeldPlus und der Flexibilisierung der Elternzeit will ich Eltern bei ihrem Wunsch nach mehr Partnerschaftlichkeit unterstützen", so Bundesministerin Schwesig im Rahmen des 7. Unternehmenstages "Erfolgsfaktor Familie" heute (Montag) in Berlin.

Auch Väter sollen Angebote zur Vereinbarkeit wahrnehmen können

Der Schlüssel für eine partnerschaftliche Aufgabenteilung von Familie und Beruf liegt auch in der Arbeitswelt. Familienfreundliche Angebote sind zwar für fast alle Unternehmen in Deutschland selbstverständlich (Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit, 2013), doch werden diese in erster Linie von Müttern genutzt. Damit Mütter mehr arbeiten können, müssen auch Väter Angebote zur Vereinbarkeit stärker wahrnehmen.

DIHK-Präsident Schweitzer unterstrich, dass auch die Wirtschaft Beruf und Familie als wichtiges Thema nicht nur für Frauen sieht: "Was wir brauchen, sind passende Lösungen im Betrieb, die es schaffen, Familien- und Berufsleben besser zu vereinbaren - und zwar für Männer und Frauen gleichermaßen." Mit Blick auf zunehmende Fachkräfteengpässe betonte er: "Es ist wichtig, dass Väter und Mütter sich insgesamt stärker am Arbeitsmarkt einbringen können. Dafür kommt es auch auf eine verlässliche Kinderbetreuung an." Schweitzer wies zudem auf die Situation von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) hin: "Gerade für kleinere Unternehmen kann es ein ernstes Problem sein, wenn mehrere Beschäftigte ihr Arbeitszeitvolumen um 10 Prozent oder 20 Prozent reduzieren. Wichtig seien daher individuell abgestimmte Lösungen vor Ort."

Unter dem Motto "Partnerschaft bei der Vereinbarkeit - Neue Potenziale für die Wirtschaft" diskutierten auf dem Unternehmenstag Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen, Verbänden und Wissenschaft über Konzepte, die dazu beitragen, Familien eine partnerschaftliche Aufteilung zwischen Erwerbs- und Familienverantwortung zu ermöglichen. Im Mittelpunkt standen dabei Karrieremodelle für Eltern, betriebliche Maßnahmen für Väter und Arbeitszeitmodelle für Mütter, die "mehr als halbtags" arbeiten wollen.

Der Unternehmenstag "Erfolgsfaktor Familie 2014" ist das jährliche Mitgliedertreffen des gleichnamigen Unternehmensnetzwerks, das 2006 vom Bundesfamilienministerium und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag als zentrale Plattform für familienfreundliche Unternehmen gegründet wurde.
Mittlerweile sind über 5.000 Mitglieder im Netzwerk aktiv. Das serviceorientierte Netzwerkbüro berät und unterstützt gerade kleine und mittlere Betriebe bei der praktischen Umsetzung einer familienfreundlichen Personalpolitik.

(Quelle: BMFSFJ)


  • Auch Väter müssen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker wahrnehmen können. Foto: LSB NRW, Bowinkelmann
    Auch Väter müssen Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärker wahrnehmen können. Foto: LSB NRW, Bowinkelmann