Geselligkeit im Sportverein wird heute gesucht, weil all die technischen Fortschritte den einzelnen Menschen isolieren.
Moderne Arbeitsplätze können hoch effizient sein und wenig direkte menschliche Berührung mit sich bringen. Die Autos, in denen wir unterwegs sind, die Wohnungen, in denen wir freie Zeit verbringen, trennen uns eher, als dass sie uns zusammenbringen. Die Stimmen, die wir hören, kommen oft nicht vom Gesprächspartner gegenüber, sondern aus einem Lautsprecher oder von einer flachen Scheibe.
Das ist die Stunde der Vereine. Sie ermöglichen Gemeinschaft – lockere oder engere und oft lebenslange. Vereine stiften Gemeinschaft, manchmal zögernder, manchmal schon in der ersten Stunde. Anstatt, wie noch vor Jahren vorhergesagt, als gesellschaftliches Auslaufmodell zu verschwinden, erleben sie als Ort von Gemeinschaft eine Renaissance. Der manchmal geringschätzig als „Opas Verein“ angesehene Club wird zu einem wichtigen persönlichen Lebensraum für das 21. Jahrhundert.
Aber die Bedeutung der Sportvereine geht über den Spaß, die Bewegung, das „sich hier zu Hause fühlen“ weit hinaus. Die Sportvereine erbringen im Stillen mit über vier Millionen ehrenamtlichen Kräften an hunderttausenden von Orten für jeden Dritten Menschen in Deutschland eine ungeheure gesellschaftliche Leistung. Sie machen das Leben in dieser Republik lebenswerter. Deshalb sind die Vereine die „Sterne des Sports“.
Wir brauchen die Sterne des Sports nicht vom Himmel zu holen. Sie sind mitten unter uns. Das hat ein Modellversuch des Deutschen Sportbundes mit den Volksbanken/Raiffeisenbanken in fünf Regionen Deutschlands gerade eindrucksvoll bestätigt. Integration von Russlanddeutschen in einem Hunsrückdorf? Judo als Tor zur Welt für geistig Behinderte im Landkreis Offenbach? Eine Sportschule für Kinder in sozial schwierigen Zonen in Karlsruhe? Ein Tennisclub mit sozialem Engagement im Taunus? Mondscheinsport für die Teenies im Odenwald? All das und tausendfach Anderes gibt es in Deutschlands Sportvereinen. Es muss nur zum Glänzen gebracht werden.
Unter dem Titel „Sterne des Sports“ wird es künftig öffentlich gewürdigt. Ein neues Auszeichnungssystem ist in Vorbereitung. Fortsetzung folgt.