Vesper: Bewerbung von herausragender Qualität

DOSB-Generaldirektor Michael Vesper bewertet in einem Kurz-Interview den Wettbewerb Münchens um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2018.

Michael Vesper bei einer Pressekonferenz vor der Entscheidung in Durban. Foto: picture-alliance
Michael Vesper bei einer Pressekonferenz vor der Entscheidung in Durban. Foto: picture-alliance

Vesper, auch Aufsichtsrats-Vorsitzender der Bewerbungsgesellschaft München 2018, spricht über die Niederlage der Bewerbung, über den Aufwind vor der Wahl und die Möglichkeit einer erneuten Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2022.

DOSB-PRESSE: Müssen sich die Bewerber von München 2018 nach der Niederlage einen Vorwurf machen?

MICHAEL VESPER: Nein. Alle haben sehen können, und das ist auch überall anerkannt, dass wir eine hervorragende Bewerbung vorgelegt haben, die den Erfolg verdient hätte. Auch die letzte Präsentation war am oberen Rand dessen, was man in den letzten Jahren an Präsentationen im IOC erlebt hat.

DOSB-PRESSE: Wurden alle offenen Fragen beantwortet?

VESPER: Ja, unser Konzept stand außer Zweifel, und wir haben gestern auch gezeigt, dass wir Deutschen zu Emotionen fähig sind. Die Bewerbung war von herausragender Qualität.

DOSB-PRESSE: Hat München 2018 die Stimmung im IOC richtig eingeschätzt?

VESPER: Wir wussten, dass Pyeongchang Favorit war. Aber wir haben gerade in den letzten Monaten eine deutliche Bewegung in unsere Richtung gespürt. Die hat sich gestern leider nicht in Stimmen umgesetzt. Trotzdem war es richtig, sich zu bewerben. Und die Bewerbung hat allen Beteiligten auch eine Menge gebracht. Wir wollten gewinnen. Es gab keinen Plan B. Wir haben uns mit den möglichen Folgen einer Niederlage nicht beschäftigt.

DOSB-PRESSE: IOC-Präsident Jacques Rogge hat nach der Wahl erklärt, Ausdauer und Beharrlichkeit seien belohnt worden. Wird es eine Bewerbung München 2022 geben?

VESPER: Zunächst einmal war die Tatsache, dass sich Pyeongchang zum dritten Mal in Folge beworben hat, sicherlich ein wichtiger Faktor, der die IOC-Mitglieder zu der Wahl bewogen hat. Hinzu kam, dass da zwei europäische Bewerberstädte, München und Annecy, auch noch in derselben Region miteinander konkurrierten. Eine neue Bewerbung will wohl überlegt sein. Wir haben genügend Zeit, hierüber in Abstimmung mit allen Beteiligten rechtzeitig zu entscheiden.


  • Michael Vesper bei einer Pressekonferenz vor der Entscheidung in Durban. Foto: picture-alliance
    Michael Vesper bei einer Pressekonferenz vor der Entscheidung in Durban. Foto: picture-alliance