Vesper wirbt für Vielfalt in der Sportberichterstattung

DOSB-Generaldirektor Michael Vesper hat bei der Sportjournalismus-Konferenz des Deutschlandfunks für eine verstärkte Berichterstattung über die Sportarten neben dem Fußball geworben.

DOSB-Generaldirektor Michael Vesper spricht im Deutschlandfunk in Köln vor Sportjournalisten. Foto: DOSB
DOSB-Generaldirektor Michael Vesper spricht im Deutschlandfunk in Köln vor Sportjournalisten. Foto: DOSB

„Man darf nicht vergessen, dass mehr als 20 Mio. Menschen in anderen Sportarten (als der Fußball, Anm. der Redaktion) organisiert sind, und auch hier gibt es viele Idole und Erfolge, die oft mit größerem persönlichen Aufwand und zugleich weniger Ertrag in Form von Anerkennung und Entlohnung errungen werden. Von diesen Sportarten würden wir gern mehr hören, sehen und lesen, und das nicht nur bei Olympischen Spielen“, sagte Vesper am Sonntag in Köln.

Rund 100 Journalisten, Wissenschaftler und Sportfunktionäre waren zu der Veranstaltung unter dem Titel „„Diktat Gefälligkeits-Journalismus? Der Sport, die Medien und die deutschen Verhältnisse“ ins Sendezentrum des Deutschlandfunks gekommen. Darunter befanden sich zahlreiche ausländische Berichterstatter, die am Vortag der Play-The-Game-Konferenz bereits in Köln eingetroffen waren. Vespers Einführungsvortrag trug den Titel „Sportland Deutschland“.

Darin skizzierte Vesper das Sportland Deutschland und beschrieb die Rolle der Medien: „Der Sport liefert die Ereignisse, die Verbände treffen über ihre Organe Entscheidungen. Die Medien informieren darüber, geben Zusatzinformationen, werten. Das sind zwei Seiten einer Medaille, die man nicht auf eine pressen sollte.“ In der Zukunft stünde der Sport vor großen Herausforderungen, erklärte der DOSB-Generaldirektor. Diese seien:

  • weiterhin Vorbilder zu produzieren, die junge Menschen nicht nur zum Sport hinführen, sondern ihnen auch olympische Werte wie Fair Play und Respekt vermitteln.
  • Betrug am Konkurrenten und am Publikum glaubwürdig und wirkungsvoll zu bekämpfen.
  • Die volle Breite des Leistungssports in Deutschland zu erhalten und die internationale Spitzenposition im Sommer- und Wintersport zu verteidigen. 
  • Den Beitrag des Sports zur Entwicklung unserer Gesellschaft, ob auf den Feldern der Integration oder der Gesundheitshilfe, weiter zu verbessern.

„Um all dies zu erreichen, brauchen wir fachkundige Beobachter, die den Spagat zwischen Begeisterung für den Sport einerseits und kritischer Distanz andererseits schaffen. Wenn im Umgang zwischen dem organisierten Sport und den Medien die Prinzipien wechselseitigen Respekts und Fairness gelten, dann ist mir überhaupt nicht bange. Wir brauchen Ihre bohrenden Fragen und zuweilen unangenehmen Kommentare – und das sage ich, obwohl wir uns gelegentlich darüber ärgern“, sagte Vesper.

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Ausführliche Berichte über und Audios von der Veranstaltung gibt es unter www.dradio.de

(Quelle: DOSB)

 


  • DOSB-Generaldirektor Michael Vesper spricht im Deutschlandfunk in Köln vor Sportjournalisten. Foto: DOSB
    DOSB-Generaldirektor Michael Vesper spricht im Deutschlandfunk in Köln vor Sportjournalisten. Foto: DOSB